Liebe Grillsport- und Holzbackofenfreunde,
weil mich kürzlich wieder jemand danach gefragt hat, wie ich meinen Holzbackofen heize und ich hier immer wieder die Frage lese, dachte ich mir, ich dokumentiere das mal und starte einen Thread dazu. Schön wäre es, wenn sich noch der eine oder andere anschließen würde und die für seinen Holzbackofen und für sich passende Heizmethode hier dran hängen würde. Ich fange mal an...
Holzbackofen Häussler HaBo 4/6
Charakteristisch für den Ofen ist, dass direkt im Backraum geheizt wird und die Form des Backraums einem Quader entspricht und das Rauchrohr sich hinten befindet. Das Rauchrohr ist etwas über zwei Meter lang und ist ein einfaches, einwandiges, nicht isoliertes Edelstahlrohr mit 150mm Durchmesser.
Neben einem Anzünder und Holz benötige ich noch einen Eierkarton oder etwas Zeitungspapier. Bis der Ofen zieht dauert es bei diesen Temperaturen normal eine Weile und so lange drückt der Rauch trotz komplett geöffnetem Zug aus der Ofentür raus, die zum Anheizen immer einen Spalt offen ist. Um dies wirksam zu verhindern habe ich mir angewohnt, beim Anheizen mit einem Eierkarton, den ich anzünde und direkt vor dem Rauchrohrstutzen platziere, entgegen zu wirken. Man hört es deutlich, dass der Ofen nach ein paar Sekunden zu ziehen beginnt und man sieht und merkt es.
Feuern tue ich mit trockenem Fichtenholz, meist habe ich hierzu Schwartlinge aus der Sägerrei aus dem Nachbarort. Dies bekomme ich sehr günstig und die Sägerei hat davon reichlich, die sie sonst an Hackschnitzelproduzenten verhökert. Die Schwartlinge bekomme ich als 5m langes Bündel und pro Bündel sind es gute zwei Raummeter. Diese müssen nur noch auf ca. 50cm gesägt und gelagert werden. Da sie bereits abgelagert sind reicht ein Sommer und sie sind trocken. Die Holzscheite sollten nicht zu dick sein, damit sie schnell anbrennen.
Von den Holzscheiten nehme ich zwei gute Arme voll, ca. 12kg. Diese Menge teile ich auf drei Teile auf. Mit dem ersten Teile beginne ich zu heizen. Das Thermometer entnehme ich zum Aufheizen, da ich einen Defekt nicht riskieren möchte und ich es zum Aufheizen auch nicht benötige. Dann lege ich eines der Holzscheite - das dickste - vorne direkt ein paar cm nach der Tür quer und lege die restlichen der Länge nach nach hinten in den Backraum auf das quere Scheit mit ein paar cm Überstand nach vorne.
Der Anzünder liegt dann unterhalb den überstehenden Scheiten. Nachdem anzünden des Anzünders entzünde ich den Eierkarton am Anzünder unplatziere diesen dann vor dem Rauchrohrstutzen. Dadurch soll das Kamin etwas aufgeheizt werden und der Ofen gewinnt spürbar an Zug.
Nach wenigen Sekunden kommt der Rauch ausschließlich aus dem Ofenrohr.
Nach ein paar Minuten brennt das Holz richtig und die Rauchentwicklung geht gegen null.
Das Feuer mache ich so weit wie möglich vorne, die Hitze zieht dann automatisch nach hinten, da hinten das Ofenrohr ist. Die erste Ladung Holz ist nach ca. 45min abgebrannt. Dann wird die Glut im gesamten Ofen verteilt und so lange die Flammen noch leicht züngeln, lege ich die nächste Ladung nach. Sobald diese richtig brennt, schließe ich den Zug zu ca. zwei Drittel bzw. so weit, dass das Feuer gerade noch richtig brennt, aber die Hitze nicht zu schnell direkt aus dem Rohr entfleucht. Nach einer weiteren Dreiviertelstunde bis Stunde lege ich den letzten Schub nach und nach nochmal gut einer Stunde ist dieser bis auf etwas Glut abgebrannt. Die Schamottsteine im Ofen sollten nun restlos vom Russ freigrannt und wieder hell sein. Dann lasse ich die Glut gar runter brennen und räume danach den Ofen aus. Dann kommt das Thermometer rein, der Zug wird geschlossen, die Tür wird geschlossen und der Ofen darf abstehen, bis er die gewünschte Temperatur erreicht hat. Dabei verteilt sich die Hitze im Ofen nochmal gleichmäßig.
Das wars auch schon. Vielleicht hilft dies dem ein oder anderen etwas weiter und würde mich freuen, wenn noch andere ihre Methoden hier vorstellen würden, denn jeder Ofen ist anders und erfordert entsprechend Erfahrung und Umgang.
VG, Patrick
weil mich kürzlich wieder jemand danach gefragt hat, wie ich meinen Holzbackofen heize und ich hier immer wieder die Frage lese, dachte ich mir, ich dokumentiere das mal und starte einen Thread dazu. Schön wäre es, wenn sich noch der eine oder andere anschließen würde und die für seinen Holzbackofen und für sich passende Heizmethode hier dran hängen würde. Ich fange mal an...
Holzbackofen Häussler HaBo 4/6
Charakteristisch für den Ofen ist, dass direkt im Backraum geheizt wird und die Form des Backraums einem Quader entspricht und das Rauchrohr sich hinten befindet. Das Rauchrohr ist etwas über zwei Meter lang und ist ein einfaches, einwandiges, nicht isoliertes Edelstahlrohr mit 150mm Durchmesser.
Neben einem Anzünder und Holz benötige ich noch einen Eierkarton oder etwas Zeitungspapier. Bis der Ofen zieht dauert es bei diesen Temperaturen normal eine Weile und so lange drückt der Rauch trotz komplett geöffnetem Zug aus der Ofentür raus, die zum Anheizen immer einen Spalt offen ist. Um dies wirksam zu verhindern habe ich mir angewohnt, beim Anheizen mit einem Eierkarton, den ich anzünde und direkt vor dem Rauchrohrstutzen platziere, entgegen zu wirken. Man hört es deutlich, dass der Ofen nach ein paar Sekunden zu ziehen beginnt und man sieht und merkt es.
Feuern tue ich mit trockenem Fichtenholz, meist habe ich hierzu Schwartlinge aus der Sägerrei aus dem Nachbarort. Dies bekomme ich sehr günstig und die Sägerei hat davon reichlich, die sie sonst an Hackschnitzelproduzenten verhökert. Die Schwartlinge bekomme ich als 5m langes Bündel und pro Bündel sind es gute zwei Raummeter. Diese müssen nur noch auf ca. 50cm gesägt und gelagert werden. Da sie bereits abgelagert sind reicht ein Sommer und sie sind trocken. Die Holzscheite sollten nicht zu dick sein, damit sie schnell anbrennen.
Von den Holzscheiten nehme ich zwei gute Arme voll, ca. 12kg. Diese Menge teile ich auf drei Teile auf. Mit dem ersten Teile beginne ich zu heizen. Das Thermometer entnehme ich zum Aufheizen, da ich einen Defekt nicht riskieren möchte und ich es zum Aufheizen auch nicht benötige. Dann lege ich eines der Holzscheite - das dickste - vorne direkt ein paar cm nach der Tür quer und lege die restlichen der Länge nach nach hinten in den Backraum auf das quere Scheit mit ein paar cm Überstand nach vorne.
Der Anzünder liegt dann unterhalb den überstehenden Scheiten. Nachdem anzünden des Anzünders entzünde ich den Eierkarton am Anzünder unplatziere diesen dann vor dem Rauchrohrstutzen. Dadurch soll das Kamin etwas aufgeheizt werden und der Ofen gewinnt spürbar an Zug.
Nach wenigen Sekunden kommt der Rauch ausschließlich aus dem Ofenrohr.
Nach ein paar Minuten brennt das Holz richtig und die Rauchentwicklung geht gegen null.
Das Feuer mache ich so weit wie möglich vorne, die Hitze zieht dann automatisch nach hinten, da hinten das Ofenrohr ist. Die erste Ladung Holz ist nach ca. 45min abgebrannt. Dann wird die Glut im gesamten Ofen verteilt und so lange die Flammen noch leicht züngeln, lege ich die nächste Ladung nach. Sobald diese richtig brennt, schließe ich den Zug zu ca. zwei Drittel bzw. so weit, dass das Feuer gerade noch richtig brennt, aber die Hitze nicht zu schnell direkt aus dem Rohr entfleucht. Nach einer weiteren Dreiviertelstunde bis Stunde lege ich den letzten Schub nach und nach nochmal gut einer Stunde ist dieser bis auf etwas Glut abgebrannt. Die Schamottsteine im Ofen sollten nun restlos vom Russ freigrannt und wieder hell sein. Dann lasse ich die Glut gar runter brennen und räume danach den Ofen aus. Dann kommt das Thermometer rein, der Zug wird geschlossen, die Tür wird geschlossen und der Ofen darf abstehen, bis er die gewünschte Temperatur erreicht hat. Dabei verteilt sich die Hitze im Ofen nochmal gleichmäßig.
Das wars auch schon. Vielleicht hilft dies dem ein oder anderen etwas weiter und würde mich freuen, wenn noch andere ihre Methoden hier vorstellen würden, denn jeder Ofen ist anders und erfordert entsprechend Erfahrung und Umgang.
VG, Patrick
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