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Neuer Fernseher Full-HD oder UHD?

Die schöne neue Welt des (ultra-) hochauflösenden Fernsehens ….. Teil 2

Nachdem ich ja die Probleme mit der Hardware beschrieben habe, geht es in diesem Teil um die Software, sprich die verfügbaren Inhalte wie Kinofilme, Serien, Live-TV, etc. Selbst die schönste UHD-Technik nutzt wenig, wenn man keine Inhalte neudeutsch Content hat, womit wir beim nächsten Problem wären. Letztendlich gibt es 4 wesentliche Vertriebswege für Inhalte:
  1. Lineares TV (Sat/Kabel/Terrestrisch)

  2. Streaming-Dienste (Amazon, iTunes, Netflix, Youtube)

  3. Optische Medien (HD-Blu-ray)

  4. „Dezentrale Backups“ aus dem Internet (je nach Quelle eine rechtliche Grauzone ;-) )
Aus all diesen Quellen kann man schon heute Inhalte erhalten, die die Bezeichnung „UHD“ tragen, was aber oftmals eine Mogelpackung ist. Nicht überall wo UHD draufsteht ist auch wirklich UHD drin. Daher sollte man zunächst einmal definieren, was UHD-Content ist. Wie zu Anfangszeiten des HD-Fernsehens, als man uralte PAL-Aufnahmen einfach hochskalierte, gibt es auch bei UHD alten Wein in neuen Schläuchen. Viele der angebotenen Filme sind HD-Filme, die man einfach hochskaliert hat, ohne hochauflösendes Ausgangsmaterial zu nutzen. Das macht natürlich wenig Sinn, zumal TV und Receiver selbst skalieren können. Definiert man UHD als Content, der bereits im Original eine solch hohe Auflösung und entsprechenden Kontrast und Farbumfang hat, reduziert sich das Angebot deutlich. Leider kann man vielen Produktionen nicht ansehen, zu welcher der beiden Kategorien sie gehören, da mit technischen Angaben gegeizt wird und man nur durch einschlägige Foren erfährt, ob die Filme HDR haben und wie die Ausgangs-Auflösung war. Viele Anbieter scheinen den Begriff UHD primär dazu zu nutzen, um werbewirksam ein paar schnelle Euro zu verdienen, ohne sich um Details und die Qualität zu kümmern. Aber schauen wir uns mal an, was es alles gibt:

Beim linearen TV (Punkt 1) kann man UHD-Inhalte nur über Satellit beziehen, Kabel und terrestrischer Empfang scheiden mangels Bandbreite aus. Über die HD+ Plattform kann man eine Handvoll Shopping und Nachrichten-Sender empfangen, die wohl primär dazu dienen, TV-Verkäufern bunter Bilder zu liefern, als ernsthaft um Zuschauer zu werben, im Grunde also Demokanäle, wie es sie auch schon bei der Einführung von HDTV gab. Die einzig „echten“ UHD-Kanäle sind Bundesliga + Sport von Sky, allerdings ist nur ein Bruchteil der Übertragungen in UHD, die zudem noch farbreduziert sind, da Sky nur den Farbraum vom alten HDTV nutzt. Aktuell wird ein Bundesligaspiel pro Woche in UHD gezeigt sowie einige ausgewählte Formel1-Rennen. Da geht es wohl auch mehr darum mit dem Schlagwort UHD neue Abos zu verkaufen, ähnlich wie damals bei 3D. Dazu kommt, dass im TV als HDR-Standard HLG verwendet wird, was nur die neuesten TV-Geräte verstehen. Zusammenfassend kann man sagen, dass UHD im linearen TV derzeit keine Rolle spielt.

Allerdings stellt sich auch die Frage, ob lineares TV langfristig überhaupt noch wichtig ist oder es letztendlich mit seinen vorhandenen Zuschauern altert. Wirft man einen Blick auf die junge Generation ab 14 stellt man schnell fest, dass klassisches Fernsehen nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spiel, Streaming und andere Medien sind da viel wichtiger. Ich kann mir gut vorstellen, dass noch mehr Leute ihren Sat-Receiver beim Umstieg auf UHD entsorgen, denn gemessen an der Qualität der Inhalte, die man heutzutage per Streaming bekommt, macht lineares TV imho nur noch wenig Sinn.

Streaming (Punkt 2) ist imho die wichtigste Quelle für UHD-Inhalte, weshalb dazu auch eine detaillierte Betrachtung notwendig ist. Die Anbieter müssen (im Gegensatz zum linearen TV) nicht auf Kompatibilität Rücksicht nehmen und haben auch keine Bandbreiten-Probleme (wenn der Kunde mindestens 50Mbit hat) . Dazu kommt, dass Firmen wie Amazon oder Netflix die Inhalte teils selbst produzieren und somit relativ kostengünstig und zeitnah UHD-Versionen der Serien anbieten können. Es könnte also alles ganz einfach sein, aber das Konkurrenzdenken führt dazu, dass alles so kompliziert wie bei der Hardware ist. Wobei die Hardware für 4K-Streaming mit einer Handvoll teils erst angekündigter Mediaplayer (AppleTV 5, FireTV 4K, HiMedia Q10Pro, Nvidia Shield, Xbox One X) auch recht überschaubar ist. Aber nun zu den Inhalten:

Bei iTunes kosten UHD-Filme erfreulicherweise dasselbe wie HD-Filme, allerdings gibt es aktuell gerade einmal 30 Stück. Das größere Problem ist, dass iTunes nicht auf SmartTV-Geräten läuft, so dass man die Filme nicht direkt auf seinen Samsung oder Sony TV sehen kann. Apple will ja schließlich auch TV-Boxen verkaufen und ohne eine brandneues AppleTV Gen5 wird keiner der iTunes-Filme auf dem Fernseher landen können (Airplay über das iPad geht nicht mit 4k ebenso wie Abspielen auf dem Mac oder PC). Darüber hinaus hat sich Apple auf Dolby Vision als dynamisches HDR-Format festgelegt, so dass Besitzer von Philips, Panasonic und Samsung-Geräten mit dem statischen HDR vorlieb nehmen müssen. Surround Sound mit Dolby Atmos soll irgendwann als Update kommen im Gegensatz zum 4K/HDR Videocodec von Youtube, den Apple erst gar nicht unterstützt. Wer iTunes-Filme sehen will, sollte also am besten nicht nur eine Apple-TV-Box sondern auch einen LG oder Sony-Fernseher kaufen.

Amazon dreht den Spieß um und unterstützt (bisher) kein AppleTV. wer also 4K-Inhalte von Amazon sehen will, muss die App direkt auf dem SmartTV installieren. Das hört sich einfach an, da aber bei UHD nichts einfach ist, hat sich Amazon auch etwas Besonderes einfallen lassen. Auf dem SmartTV findet man in der App leider keine UHD Filme, das wäre ja auch zu simpel ;-) . Stattdessen muss man am PC die UHD-Filme in die Watchlist legen, um sie dann in der App auf dem TV wiederzufinden. Angesichts dessen, dass es bei Amazon im deutschsprachigen Bereich weniger als 30 Filme und Serien in UHD gibt, von denen einige auch nur hochskaliert sind, fällt das dann nicht so stark ins Gewicht. PC sind bei Amazon als Endgeräte zum Abspielen ausgeschlossen, 4K-Filme kann man nur via FireTV, X-Box oder SmartTV anschauen. Amazon nutzt HDR10+ , das man wiederum nur auf Philips, Panasonic und Samsung-TVs nutzen kann. Den passenden Sound mit Dolby Atmos gibt es derzeit nicht über die App sondern nur über die neue FireTV-Box, die dann aber wiederum kein HDR10+ kann. Manchmal glaube ich, dass die Entwickler einfach nur Spaß daran haben, die Käufer zu veralbern. :rolleyes:

Da Netflix keine eigene Hardware verkauft ist die App auf allen gängigen Geräten vertreten. Das führt dazu, dass Netflix der „Einäugige unter den Blinden“ ist und mit rund 200 Serien das mit Abstand größte Angebot hat, das auf verschiedensten Plattformen abrufbar ist. Dazu kommt, dass der weitaus größte Teil der Inhalte natives 4K ist und keine nachträglich hochskalierten alten Schätzchen. Mehr UHD-Inhalte bekommt man derzeit nirgends und so ist Netflix momentan wohl die beste Empfehlung für UHD-Nutzer mit schnellem Internet. Wo viel Licht ist, gibt es natürlich auch etwas Schatten. Als dynamisches HDR-Format wird nur Dolby-Vision unterstützt, womit Philips, Panasonic und Samsung-TVs sich mit statischem HDR begnügen müssen. Dolby Atmos gibt es seit neuestem auch, allerdings nur bei einem Bruchteil der Serien und bisher nur auf der Xbox als Streaming-Client. Der größte Wehrmutstropfen ist, dass man bei Netflix keine Kino-Blockbuster bekommt sondern „nur“ Serien. Wer damit leben kann, ist in puncto UHD bei Netflix bestens aufgehoben.

Zum Streaming gehört natürlich auch die Mutter aller Streaming-Dienste, YouTube. Dort gibt es jede Menge 4K-Videos, allerdings verwendet YouTube nicht die Standardcodec H.265, die alle anderen Streaming-Anbieter nutzen sondern mit VP9 ein Google-eigenes Produkt, was daher wiederum nicht auf Apple TV & Co läuft. Auf SmartTVs kann man mit gestreamten YouTube-Videos aber recht einfach die neue 4K-Welt zeigen, z. B. mit dem Klassiker Costa Rica in 4K. Da man eine private Kopie der Videos herunterladen darf, kann man sie ähnlich wie andere Downloads via Plex oder Kodi abspielen, allerdings muss man dabei auf dynamisches HDR und Dolby Atmos verzichten. Dafür funktionieren die mp4-Dateien von Youtube relativ problemlos mit Plex.

Sky könnte mit der SkyGo- und der SkyTicket-App eigentlich auch im UHD-Streaming-Markt mitmischen, will es aber offensichtlich nicht, da mit 24monatigen Knebelverträgen für Sat- und Kabelkunden derzeit natürlich noch mehr Geld zu verdienen ist, als mit dem schnelllebigen Streaming-Geschäft. Die Sky-Ticket-App ist ja nur auf Grund des Marktdrucks von Amazon und Netflix entstanden, wird aber wie ein Schmuddelkind im Sky-Universum behandelt. Es wäre natürlich ein Leichtes, bei den Apps 4K-Streaming freizuschalten, aber die Angst damit das teure konventionelle Geschäft zu kannibalisieren überwiegt wohl noch. Man stelle sich vor, die geschätzten BuLi-Kunden würden in der Winter- und Sommerpause keine Gebühren mehr zahlen, weil sie Sky-Ticket nutzen. Solange kein massiver Marktdruck da ist, wird Sky wohl in absehbarer Zeit kein UHD-Streaming freischalten.

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Optische Datenträger wie Blu-ray (Punkt 3) werden vermutlich noch vor dem linearen TV aussterben. Die DVD-Verkaufszahlen haben sich in Deutschland in den letzten 7 Jahren halbiert, Tendenz weiter fallend, und auch die erst vor 10 Jahren eingeführte Blu-ray verkauft sich von Jahr zu Jahr schlechter. Einige Studios haben sogar schon die Blu-ray-Produktion eingestellt. Nun versucht man, auf dem toten Pferd weiter zu reiten, indem man für UHD die HD-Blu-Ray auf den Markt bringt. Das bedeutet in der Praxis, dass man DVD-Player und Blu-Ray-Player entsorgen muss, um wieder ein neues Abspielgerät zu kaufen. Gleichzeitig kann man mit Ultra HD Blu-ray auch das gesamte 3D-Equipment entsorgen, denn 3D unterstützen die neuen Player nicht mehr. Es gibt nach einem Jahr aktuell gerade mal eine gute Handvoll HD-Blu-Ray-Player zu teils gesalzenen Preisen auf dem Markt, aber trotzdem sind sie noch eher Beta-Produkte und brauchen ständige Firmware-Updates. Dynamisches HDR mit Dolby Vision wird derzeit nur von einem Player unterstützt, was man insoweit verschmerzen kann, dass es auch genau einen Film gibt der das kann ;-) Immerhin beherrschen die Player alle den Dolby Atmos-Sound, was auf die Medien leider nicht zutrifft. Von den gerade mal rund 150 deutschsprachige Ultra HD Blu-ray Titeln sind ein großer Teil hochskalierte HD-Versionen, bei denen man sich noch nicht mal die Mühe gemacht hat, die Tonspur zu überarbeiten und die Scheiben in Dolby Digital 5.1 ausliefert (Stichwort „alter Wein in neuen Schläuchen“). Bei 30 € pro HD Blu-ray könnte man das schon als dreist bezeichnen. Dementsprechend mau sind auch die Verkaufszahlen der meisten Titel, so dass jenseits der Blockbuster in Deutschland gerade Mal ein paar Hundert Ultra HD Blu-ray pro Film verkauft werden. Ob sich in der Zukunft noch viele Kunden finden die bereit sind, solche Investitionen in Player und Discs zu investieren bezweifle ich. Ich denke, dass Streaming das tote Pferd nun endgültig beerdigt hat.

Als letzte Bezugsquelle gibt es noch „dieses Internet“ aka Neuland :D (Punkt 4). Hier gibt es durchaus legale Angebote zum Download, wenn man nicht die neuesten Blockbuster sucht. Der Vorteil vom Download ist natürlich, dass man auch ohne Internetverbindung Filme schauen kann und nicht lebenslang an das Abo-Modell eines Streaming-Anbieters gekettet ist. Neben den bereits erwähnten Youtube-Downloads finden sich in den Untiefen des Internets auch diverse andere Filme, meist im Container-Format .mkv. Die Herausforderung ist es nun, diese Filme auch auf dem TV abzuspielen, was natürlich viel komplizierter ist, als es zunächst klingt. Auf dem PC kann man die Filme mit VLC & Co problemlos anschauen, für den Fernseher braucht man aber eine App, entweder für das das Smart TV oder die Streaming Box. Das bedeutet auch eine Client/Server-Lösung, also eine Server auf dem die Filme liegen und der das interne Streaming bereitstellt sowie ein Streaming-Client auf dem Abspielgerät. Letztendlich kommen dafür nur Kodi (ehemals XBMC) oder Plex in Frage. Plex hat den Vorteil, dass es für alle Plattformen verfügbar ist, dafür mag es keine mkv-Container und versucht die Filme live in mp4 umzurechnen. Selbst mit einem 8-Kern-Prozessor im Server hat man dabei ruckelende Filme und 100% CPU-Auslastung [EDIT: Das Problem wurde mittlerweile gelöst, s.u.]. Kodi macht es etwas besser, hat aber auch Aussetzer und ist wiederum nur beschränkt auf Apple-Geräten zu nutzen, so dass das Streaming auf dem iPad ein Problem ist. Wirklich ausgereift ist keine der beiden Lösungen beim Inhouse-4K-Streaming, so dass man nur auf zukünftige Software-Updates hoffen kann. Abgesehen davon ist die Anzahl der downloadbaren 4K-Inhalte im Internet noch recht überschaubar und über Themen wie Dolby Vision oder Atmos muss man sich keine Gedanken machen, da sie derzeit nicht vorhanden sind.

Kurzfazit:
Erwartet man, dass ein UHD Film alle neuen Standards (4k-Auflösung / Dolby Vision oder HDR10+ / Dolby Atmos) nutzt wird man enttäuscht sein, denn gefühlte 99% der erhältlichen Inhalte tun das derzeit nicht, wobei Netflix hier eine positive Ausnahme darstellt. Dazu kommt eine insgesamt sehr geringe Auswahl an Inhalten, da die meisten Anbieter nur einzelne Pilotprojekte gestartet haben, um sich das Label „UHD“ auf die Fahne schreiben zu können. Auch hier wird wohl frühestens in einem Jahr mit einer spürbaren Besserung zu rechnen sein.


PS
Ich gerade nochmals selbst durchgelesen und es klingt alles schon ziemlich verwirrend. Vielleicht sollte ich einmal danach googeln, ob man in UHD promovieren kann ;-)
 
Ich schließe mich an. Vielen Dank Kimble! Für mich aktuell ein sehr interessantes Thema, weil ich mich auch gerade damit beschäftige.:thumb2:
Aber was für ein Chaos :rolleyes: Hätte ich vorher davon gewusst, dann hätte der Verkäufer im Saturn mit mir Spass bekommen :grin:
 
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Auch gibt es niemanden, der den Schmerz an sich liebt, sucht oder wünscht, nur, weil er Schmerz ist, es sei denn, es kommt zu zufälligen Umständen, in denen Mühen und Schmerz ihm große Freude bereiten können. Um ein triviales Beispiel zu nehmen, wer von uns unterzieht sich je anstrengender körperlicher Betätigung, außer um Vorteile daraus zu ziehen? Aber wer hat irgendein Recht, einen Menschen zu tadeln, der die Entscheidung trifft, eine Freude zu genießen, die keine unangenehmen Folgen hat, oder einen, der Schmerz vermeidet, welcher keine daraus resultierende Freude nach sich zieht?“

Ist schon fast über 40 Jahre her......

Aber es ist kein richtiges Latein, dasTeil ist geleast, sage ich mal.....

Eine Idee gut zu klauen, ist eine Kunst für sich.
- https://gutezitate.com/zitat/196838







 
Aber es ist kein richtiges Latein, dasTeil ist geleast, sage ich mal.....
Der Text sollte auch keine Lateinprüfung sein ;-), es ist ein Blindtext, den man als Platzhalter verwendet, z. B. bei der Gestaltung von Webseiten oder dem Layout von Zeitungen: https://de.wikipedia.org/wiki/Lorem_ipsum

Aber BTT;
Ich habe jetzt übrigens herausgefunden, wo genau das Problem von Plex beim Abspielen von 4K-Filmen liegt. Egal ob PC oder SmartTV als Client versucht der Plex-Server, jeden 4K-Film in H.264 zu wandeln, den alten MPEG-Standard. Aktuelle UHD-Filme sind aber in HEVC/H.265 kodiert, so dass der Server natürlich wie wild rechnet, um mal eben live 50 GB neu zu codieren. Deshalb ruckeln alle UHD-Filme, die man abspielt. Theoretisch sollte das Streaming ohne Neukodierung gehen, aber bisher weigert sich Plex noch standhaft.

Edit:
Nach ein paar Stunden testen und googeln ist es 03:30h und ich habe den Fehler endlich gefunden :cool: Man muss in der Plex Client-App DTS-Sound aktivieren (standardmäßig deaktiviert) damit 4K-Videos ohne Konvertierung laufen: https://forums.plex.tv/discussion/244168/samsung-and-5-1-dts-playback/p2

Da muss man auch erst einmal drauf kommen, dass die Tonspur daran schuld ist, dass es kein Bild gibt :rolleyes: Jetzt laufen UHD-Filme von der Festplatte jedenfalls ruckelfrei auf dem SmartTV.
 
Nun gibt es noch ein letztes Problem bei der Nutzung von Smart-TV-Apps, nämlich die Tonspur. Eigentlich sollte der Fernseher dem AV-Receiver über den HDMI Anschluss mit ARC (AudioReturnChannel) das Tonformat des abgespielten Films weiterreichen, aber aktuell kommt da statt DTS5.1 nur Stereo an. Das macht natürlich nur wenig Sinn, vor allen Dingen wo jetzt meine Dolby-Atmos-Lautsprecher auf dem Weg sind. Ich habe aber schon ein paar Ideen woran es liegen könnte. Ich werde berichten .....:rolleyes:
 
Mit dem Sound muss ich mich zum Glück erst mal nicht rumschlagen. Habe mir zum Fernseher erst mal die Raumfeld Soundbar von Teufel gekauft und meine 5.1 Teufel Anlage verkauft. Irgendwie hatte ich keine Lust mehr auf die ganzen Kabel :-) Und da muss alles in Stereo rein, weil sie eine eigene Technik nutzen um räumlichen Klang zu erzeugen. Ist zwar nicht so gut wie eine echte 5.1, 7.1 usw., aber der Klang ist schon nicht verkehrt. Wenn die Industrie dann mal in Zukunft weiß was sie will, überlege ich noch mal über eine neue Anlage, eventuell mit Bluetooth Lautsprechern für den hinteren Bereich oder so.
 
Die schöne neue Welt des (ultra-) hochauflösenden Fernsehens ….. Teil 3

In diesem Teil geht es um das Thema Sound, konkret die schwierige Beziehung zwischen SmartTV und Tonausgabe. Ich habe nun nach Kabeltausch, Konfigurationsänderungen und einer Menge googeln, die Ursache für das Ton-Problem erkannt und es prinzipiell gelöst. Leider ist die Lösung aber eher unzufriedenstellend.

Die gute Nachricht:
Ich kann nun Surround-Sound mit Dolby-Digital oder DTS vom Smart-TV über den Receiver hören.

Die schlechten Nachrichten:
  1. Der Samsung Fernseher erkennt die Tonspur der Quelle nicht automatisch, so dass man bei jedem Format-Wechsel manuell mit 20 (!) Klicks im x-ten Untermenü (Expertenmodus) das Tonformat für die Audio-Ausgabe anpassen muss.

    Lief also beispielsweise gerade Zattoo mit einer Stereo-Sendung, wird danach jeder Kinofilm in Plex ebenfalls in Stereo abgespielt, egal, welches Format er hat. Da es mit DolbyDigital und DTS auch noch mehrere Digital-Formate gibt, muss man den Ton auch manuell umschalten, wenn man z. B. zwischen zwei Serien im unterschiedlichen Format wechselt.

    Kurz gesagt: Beim Smart-TV sind für jeden Film 20 Klicks für den passenden Ton notwendig

  2. Der Samsung Fernseher unterstützt nur eine begrenzte Anzahl von Tonformaten. Konkret sind das :
  1. PCM (= Stereo)

  2. DolbyDigital (= 5.1 Surround)

  3. DolbyDigital + (= 7.1 Surround)

  4. DTS (= 5.1 Surround

  5. DTS Neo 2.5 (virtueller Surround-Sound aus Stereo-Signal)

    Was dabei insbesondere fehlt ist DolbyAtmos und Auro 3D. Das bedeutet konkret, dass der Surround-Sound zu UHD-Filmen nicht vom Smart-TV an den Verstärker weitergereicht werden kann, da man auch mit 20 Klicks keine dementsprechende Option findet. Samsung hat sogar eine Atmos-Soundbar im Programm, aber selbst diese bekommt keinen Atmos-Sound vom Smart-TV. Vielleicht kommt das ja irgendwann über ein Firmware-Update, allerdings findet man keine Ankündigung dazu.

    Kurz gesagt: Atmos-Sound kann vom Smart-TV nicht ausgegeben werden

Für diese beiden Probleme bei der Tonausgabe gibt es letztendlich nur eine Lösung:

  1. Wenn man nicht dauerhaft nur Stereo hören und dazu noch auf Atmos verzichten möchte, führt dann doch kein Weg am Streaming-Client mit passender Tonausgabe vorbei. So schön es ist, nun alle Apps auch auf dem Smart-TV laufen zu haben, auf Dauer ist es keine Lösung, wenn der passende Ton fehlt. Also gilt es einen Streaming-Client zu finden, der alle gängigen Tonformate (inkl. Atmos und Auro3D) ausgeben kann.

    Kurz gefasst: Da die Tonausgabe nicht zufriedenstellend funktioniert, ist das Thema Smart-TV im Grund beerdigt und man muss doch einen Streaming-Client nutzen.
Daraus folgt wiederum ein neues Problem, dieses Mal beim Bild

  1. Samsung nutzt als dynamisches HDR-Verfahren wie bereits beschrieben HDR10+ und nicht DolbyVision. Leider gibt es aktuell keinen Streaming-Client, der HDR10+ beherrscht. Nutzt man also nun einen Streaming-Client statt dem Smart-TV ist damit auch das Thema dynamisches HDR erledigt, selbst wenn die Amazon-App oder Plex einen HDR10+ Inhalt liefern. Ausgegeben wird dann immer statisches HDR. Natürlich könnte es in der Zukunft ein Samsung-Update für DolbyVision geben (sehr unwahrscheinlich) oder einen Streaming-Client, der HDR10+ unterstützt, aber Stand heute gibt es das nicht.

    Kurz gesagt: Durch den Verzicht auf SmartTV hat sich auch das Thema dynamisches HDR erledigt.
Irgendwie ist es schon etwas frustrierend, dass man so viele Hürden überwunden hat, um das SmartTV ans Laufen zu bringen, und es am Ende eher an einer Banalität wie dem Ton scheitert. Es gibt nun jede App, die man sich wünscht, selbst 4K-Filme lassen sich streamen und dann ist die Lösung impraktikabel, weil ein Menüpunkt und die automatische Umschaltung fehlen. Da fragt man sich wirklich, ob die Entwickler ihre eigene Lösung je getestet haben.

In der Konsequenz bedeutet das zum einen, dass mein Samsung-TV zukünftig wieder zum Monitor degradiert ist, da er leider nicht smart genug ist. Zum anderen heißt das auch, dass ich die höchstmögliche UHD-Qualität (4K/HDR10+/DolbyAtmos) mit einem Samsung-TV nicht erreichen kann. Entweder verzichte ich auf DolbyAtmos oder auf dynamische HDR, beides zusammen geht nicht. Natürlich ist es vermutlich nicht so tragisch auf eine von beiden Sachen zu verzichten, aber innerlich finde ich es schon ärgerlich, die neuesten Dinge zu haben, die aber wegen Konkurrenzdenken und Unfähigkeit von Entwicklern nicht das Optimum leisten.

Eigentlich müsste ein Saturn-Verkäufer Folgendes sagen, wenn er gut informiert und ehrlich wäre: "Stand heute sind Sony- und LG-Fernseher die einzigen TV, die theoretisch alle UHD-Möglichkeiten nutzen können, wenn auch mit einem Streaming-Client. Allerdings würde ich Ihnen raten, mit dem Kauf noch mindestens ein Jahr zu warten, bis entsprechende Inhalte und Endgeräte verfügbar sind und man weiß, welche Standards sich durchsetzen werden". Irgendetwas in mir sagt mir, dass man diese Auskunft vermutlich bei der Beratung nicht erhalten wird ;-)

Zur Ehrenrettung von Samsung muss man allerdings sagen, dass die Problematik Tonausgabe beim SmartTV auch für Sony, LG, etc. gilt. Wenn man den Besitzern dieser TV in diversen Foren glauben darf, kann keines der Geräte DolbyAtmos & Co an den Verstärker weiterleiten, also auch da wäre das Thema SmartTV tot. Der einzige Vorteil ist die Unterstützung von DolbyVision, wobei diese mit der aktuellen HDMI-Schnittstelle noch proprietär ist, so dass man nicht mit Sicherheit sagen kann, ob das DolbyVision-Signal auch tatsächlich am Ende vom TV verarbeitet wird. Wenn man dann noch sieht, dass die vergleichbaren Sony oder LG 77" TV mit Listpreisen von 20T€ :eek: mehr als dreimal (!) so teuer wie der Samsung sind, würde ich jederzeit wieder den Samsung nehmen. Curved muss man zwar nicht unbedingt haben, aber es gab nun mal nur dieses eine IFA-Schnäppchen. :rolleyes:

Kurzfazit:Das Thema Samsung SmartTV hat sich wegen Problemen bei der Tonausgabe erledigt. Stand heute ist ein Streaming-Client nötig, so dass die ganze Intelligenz des Fernsehers obsolet ist. Dazu kommt, dass dynamisches HDR und 9.1 Sound bei Samsung derzeit nicht gleichzeitig möglich sind, das geht momentan nur mit einem Sony oder LG TV.

PS
In der Konsequenz habe ich nun ein Apple TV 5 bestellt, wobei ich vermute, dass ich da auf die nächsten Probleme stoßen werde. Ich werde weiter berichten …

PPS
Die Nummerierung gerät in der Forensoftware leider etwas durcheinander
 
So, alles gelesen. Tolle Bündelung an Infos! Danke dafür. Vieles wusste ich....noch viel mehr allerdings nicht.

Mein HiFi und TV Händler ( keine Kette) sagte mir zum Glück schon vor fast 2 Jahren das er "glaubt" man könne erst 2018-2020 voll zufrieden sein. War dann der Grund keinen 4K zu kaufen.
 
Kurzfazit:
Wer heute einen UHD-Fernseher kauft, darf sich getrost zu den Early-Adoptern zählen. Sowohl beim Bild als auch beim Ton ist noch nicht klar, welche Standards sich durchsetzen werden. Wenn man also nicht gerade ein neues TV braucht, macht es durchaus Sinn noch 1 Jahr bis zu nächsten IFA zu warten. Zusätzlich sollte man auf jeden Fall die Finger von älteren Auslaufmodellen lassen, da man ansonsten u. U. einen UHD-Fernseher hat, auf dem man keine UHD-Inhalte schauen kann.


Zudem beinhalten viele 4k Scheiben nicht mal "echtes" 4k Material.
Nur die aller aktuellsten Filme wurden auch durchgängig in 4k gefilmt.
Ältere Filme sind sehr sehr häufig einfach nur hochskaliert, da überhaupt kein 4k master/intermediate existiert.

Halte ich persönlich für puren Beschiß am Kunden.
 
Schritt für Schritt geht es weiter, das 9.1 DolbyAtmos-Set ist nun da und die Lautsprecher klingen teuflisch gut :D (zumindest im Normalbetrieb). Für den Atmos-Test fehlt nun noch das 4K AppleTV, was nächste Woche kommen soll.

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@Kimble
Ist das alles? 'Nur' 4 Speaker und eine Front. Kommt nichts von der Seite und direkt von Hinten?
Hätte ich mir aufweniger vorgestellt.
Den Downfire Subwoofer solltest du auf jeden Fall entkoppeln bzw. auf Spitzen stellen - sonst hast du da nicht viel Freude wenn es dir Gegenstände aus den Regalen vibriert.
 
@KimbleIst das alles? 'Nur' 4 Speaker und eine Front. Kommt nichts von der Seite und direkt von Hinten?
Das sind wie geschrieben 9 Lautsprecher + Subwoofer, eines der wenigen Dolby-Atmos lizenzierten Sets:
https://www.teufel.de/heimkino/lt-5-licensed-by-dolby-atmos-p15627.html

In jeder Säule stecken 2 Lautsprecher, ein "normaler" + einer, der auf die Decke ausgerichtet ist. Die 4 Säulen sind in den Ecken des Raums verteilt sind und bieten jeweils normales Surround + Decken-Lautsprecher. So sieht dann das Verstärker-Setup aus:

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Das einzige was ich nicht habe, sind die optionalen Seiten-Surround-LS (deshalb 9.1 statt 11.1), aber die halte ich auch für eher unnötig, wenn man keinen Kinosaal hat.
 

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Also 4 Boxen in denen jeweils 2 Lautsprecher verbaut sind ?
Und das wird dann wie auch bei echtem 7.1 mit deinem Denon Richtmikrofon auf deinen Sitzplatz kalibriert?
 
Also 4 Boxen in denen jeweils 2 Boxen verbaut sind ? Und das wird dann wie auch bei echtem 7.1 mit deinem Denon Richtmikrofon auf deinen Sitzplatz kalibriert?
Genau so !

Nur fehlt mir wie gesagt derzeit noch die Quelle für Atmos, die kommt dann hoffentlich nächste Woche mit dem neuen Apple-TV.
 
Du musst dann auch zu jeder Box 4 Kabel ziehen? Die Rückseite vom Denon muss lustig aussehen :-)
 
Und der Downfire wird per Y Kabel angefahren ?
 
Du musst dann auch zu jeder Box 4 Kabel ziehen?
Zu jeder Box gehen zwei Doppelsteg-Kabel Oehlbach Silverline 2 x 2,5mm² , eins für die normalen Lautsprecher und eins für die Upfire-Speaker. Letztere sind sogar aktiv (140W), so dass man sie alternativ mit Cinch statt HighLevel ansteuern könnte. Angesichts der Kabellängen von über 20m zur weitest entfernten Box, ist das aber eher keine sinnvolle Option (warum verbaut Teufel kein XLR?!), da bleibt nur der klassische Anschluss mit LS-Kabel, zumal ich die Endstufen des Denon AVR-X6400H (11 * 205W) nicht für die schlechtesten halte (wenn auch natürlich kein HighEnd).

Und der Downfire wird per Y Kabel angefahren ?
Der Downfire ist im Falle des Teufel US 8112/1 SW ein Frontfire und dazu auch noch Mono. Allerdings hatte ich bereits für den vorherigen Sub ein 15m langes Oehlbach NF 1 Y-Kabel durch die Kabelkanäle verlegt, so dass ich nun zunächst einmal eine (sinnfreie) doppelte Y-Lösung habe.

Die Rückseite vom Denon muss lustig aussehen :-)
Ja, das ist schon Wahnsinn, was man heutzutage für ein Kabelgewirr hinter dem AV-Receiver hat. Obwohl sich die Anzahl der notwendigen Zuspiel-Geräte von Jahr zu Jahr verringert (bei mir waren es früher 8 heute nur noch 3), werden es irgendwie nicht weniger Kabel.Da versteht man gut, warum die Leute aktive WLAN/BT-Lautsprechern nutzen und sich kilometerlange Kabel sparen.

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