Die schöne neue Welt des (ultra-) hochauflösenden Fernsehens ….. Teil 2
Nachdem ich ja die Probleme mit der Hardware beschrieben habe, geht es in diesem Teil um die Software, sprich die verfügbaren Inhalte wie Kinofilme, Serien, Live-TV, etc. Selbst die schönste UHD-Technik nutzt wenig, wenn man keine Inhalte neudeutsch Content hat, womit wir beim nächsten Problem wären. Letztendlich gibt es 4 wesentliche Vertriebswege für Inhalte:
Beim linearen TV (Punkt 1) kann man UHD-Inhalte nur über Satellit beziehen, Kabel und terrestrischer Empfang scheiden mangels Bandbreite aus. Über die HD+ Plattform kann man eine Handvoll Shopping und Nachrichten-Sender empfangen, die wohl primär dazu dienen, TV-Verkäufern bunter Bilder zu liefern, als ernsthaft um Zuschauer zu werben, im Grunde also Demokanäle, wie es sie auch schon bei der Einführung von HDTV gab. Die einzig „echten“ UHD-Kanäle sind Bundesliga + Sport von Sky, allerdings ist nur ein Bruchteil der Übertragungen in UHD, die zudem noch farbreduziert sind, da Sky nur den Farbraum vom alten HDTV nutzt. Aktuell wird ein Bundesligaspiel pro Woche in UHD gezeigt sowie einige ausgewählte Formel1-Rennen. Da geht es wohl auch mehr darum mit dem Schlagwort UHD neue Abos zu verkaufen, ähnlich wie damals bei 3D. Dazu kommt, dass im TV als HDR-Standard HLG verwendet wird, was nur die neuesten TV-Geräte verstehen. Zusammenfassend kann man sagen, dass UHD im linearen TV derzeit keine Rolle spielt.
Allerdings stellt sich auch die Frage, ob lineares TV langfristig überhaupt noch wichtig ist oder es letztendlich mit seinen vorhandenen Zuschauern altert. Wirft man einen Blick auf die junge Generation ab 14 stellt man schnell fest, dass klassisches Fernsehen nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spiel, Streaming und andere Medien sind da viel wichtiger. Ich kann mir gut vorstellen, dass noch mehr Leute ihren Sat-Receiver beim Umstieg auf UHD entsorgen, denn gemessen an der Qualität der Inhalte, die man heutzutage per Streaming bekommt, macht lineares TV imho nur noch wenig Sinn.
Streaming (Punkt 2) ist imho die wichtigste Quelle für UHD-Inhalte, weshalb dazu auch eine detaillierte Betrachtung notwendig ist. Die Anbieter müssen (im Gegensatz zum linearen TV) nicht auf Kompatibilität Rücksicht nehmen und haben auch keine Bandbreiten-Probleme (wenn der Kunde mindestens 50Mbit hat) . Dazu kommt, dass Firmen wie Amazon oder Netflix die Inhalte teils selbst produzieren und somit relativ kostengünstig und zeitnah UHD-Versionen der Serien anbieten können. Es könnte also alles ganz einfach sein, aber das Konkurrenzdenken führt dazu, dass alles so kompliziert wie bei der Hardware ist. Wobei die Hardware für 4K-Streaming mit einer Handvoll teils erst angekündigter Mediaplayer (AppleTV 5, FireTV 4K, HiMedia Q10Pro, Nvidia Shield, Xbox One X) auch recht überschaubar ist. Aber nun zu den Inhalten:
Bei iTunes kosten UHD-Filme erfreulicherweise dasselbe wie HD-Filme, allerdings gibt es aktuell gerade einmal 30 Stück. Das größere Problem ist, dass iTunes nicht auf SmartTV-Geräten läuft, so dass man die Filme nicht direkt auf seinen Samsung oder Sony TV sehen kann. Apple will ja schließlich auch TV-Boxen verkaufen und ohne eine brandneues AppleTV Gen5 wird keiner der iTunes-Filme auf dem Fernseher landen können (Airplay über das iPad geht nicht mit 4k ebenso wie Abspielen auf dem Mac oder PC). Darüber hinaus hat sich Apple auf Dolby Vision als dynamisches HDR-Format festgelegt, so dass Besitzer von Philips, Panasonic und Samsung-Geräten mit dem statischen HDR vorlieb nehmen müssen. Surround Sound mit Dolby Atmos soll irgendwann als Update kommen im Gegensatz zum 4K/HDR Videocodec von Youtube, den Apple erst gar nicht unterstützt. Wer iTunes-Filme sehen will, sollte also am besten nicht nur eine Apple-TV-Box sondern auch einen LG oder Sony-Fernseher kaufen.
Amazon dreht den Spieß um und unterstützt (bisher) kein AppleTV. wer also 4K-Inhalte von Amazon sehen will, muss die App direkt auf dem SmartTV installieren. Das hört sich einfach an, da aber bei UHD nichts einfach ist, hat sich Amazon auch etwas Besonderes einfallen lassen. Auf dem SmartTV findet man in der App leider keine UHD Filme, das wäre ja auch zu simpel . Stattdessen muss man am PC die UHD-Filme in die Watchlist legen, um sie dann in der App auf dem TV wiederzufinden. Angesichts dessen, dass es bei Amazon im deutschsprachigen Bereich weniger als 30 Filme und Serien in UHD gibt, von denen einige auch nur hochskaliert sind, fällt das dann nicht so stark ins Gewicht. PC sind bei Amazon als Endgeräte zum Abspielen ausgeschlossen, 4K-Filme kann man nur via FireTV, X-Box oder SmartTV anschauen. Amazon nutzt HDR10+ , das man wiederum nur auf Philips, Panasonic und Samsung-TVs nutzen kann. Den passenden Sound mit Dolby Atmos gibt es derzeit nicht über die App sondern nur über die neue FireTV-Box, die dann aber wiederum kein HDR10+ kann. Manchmal glaube ich, dass die Entwickler einfach nur Spaß daran haben, die Käufer zu veralbern.
Da Netflix keine eigene Hardware verkauft ist die App auf allen gängigen Geräten vertreten. Das führt dazu, dass Netflix der „Einäugige unter den Blinden“ ist und mit rund 200 Serien das mit Abstand größte Angebot hat, das auf verschiedensten Plattformen abrufbar ist. Dazu kommt, dass der weitaus größte Teil der Inhalte natives 4K ist und keine nachträglich hochskalierten alten Schätzchen. Mehr UHD-Inhalte bekommt man derzeit nirgends und so ist Netflix momentan wohl die beste Empfehlung für UHD-Nutzer mit schnellem Internet. Wo viel Licht ist, gibt es natürlich auch etwas Schatten. Als dynamisches HDR-Format wird nur Dolby-Vision unterstützt, womit Philips, Panasonic und Samsung-TVs sich mit statischem HDR begnügen müssen. Dolby Atmos gibt es seit neuestem auch, allerdings nur bei einem Bruchteil der Serien und bisher nur auf der Xbox als Streaming-Client. Der größte Wehrmutstropfen ist, dass man bei Netflix keine Kino-Blockbuster bekommt sondern „nur“ Serien. Wer damit leben kann, ist in puncto UHD bei Netflix bestens aufgehoben.
Zum Streaming gehört natürlich auch die Mutter aller Streaming-Dienste, YouTube. Dort gibt es jede Menge 4K-Videos, allerdings verwendet YouTube nicht die Standardcodec H.265, die alle anderen Streaming-Anbieter nutzen sondern mit VP9 ein Google-eigenes Produkt, was daher wiederum nicht auf Apple TV & Co läuft. Auf SmartTVs kann man mit gestreamten YouTube-Videos aber recht einfach die neue 4K-Welt zeigen, z. B. mit dem Klassiker Costa Rica in 4K. Da man eine private Kopie der Videos herunterladen darf, kann man sie ähnlich wie andere Downloads via Plex oder Kodi abspielen, allerdings muss man dabei auf dynamisches HDR und Dolby Atmos verzichten. Dafür funktionieren die mp4-Dateien von Youtube relativ problemlos mit Plex.
Sky könnte mit der SkyGo- und der SkyTicket-App eigentlich auch im UHD-Streaming-Markt mitmischen, will es aber offensichtlich nicht, da mit 24monatigen Knebelverträgen für Sat- und Kabelkunden derzeit natürlich noch mehr Geld zu verdienen ist, als mit dem schnelllebigen Streaming-Geschäft. Die Sky-Ticket-App ist ja nur auf Grund des Marktdrucks von Amazon und Netflix entstanden, wird aber wie ein Schmuddelkind im Sky-Universum behandelt. Es wäre natürlich ein Leichtes, bei den Apps 4K-Streaming freizuschalten, aber die Angst damit das teure konventionelle Geschäft zu kannibalisieren überwiegt wohl noch. Man stelle sich vor, die geschätzten BuLi-Kunden würden in der Winter- und Sommerpause keine Gebühren mehr zahlen, weil sie Sky-Ticket nutzen. Solange kein massiver Marktdruck da ist, wird Sky wohl in absehbarer Zeit kein UHD-Streaming freischalten.
Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. (Ein kleiner Test, ob überhaupt jemand den Text liest )
Optische Datenträger wie Blu-ray (Punkt 3) werden vermutlich noch vor dem linearen TV aussterben. Die DVD-Verkaufszahlen haben sich in Deutschland in den letzten 7 Jahren halbiert, Tendenz weiter fallend, und auch die erst vor 10 Jahren eingeführte Blu-ray verkauft sich von Jahr zu Jahr schlechter. Einige Studios haben sogar schon die Blu-ray-Produktion eingestellt. Nun versucht man, auf dem toten Pferd weiter zu reiten, indem man für UHD die HD-Blu-Ray auf den Markt bringt. Das bedeutet in der Praxis, dass man DVD-Player und Blu-Ray-Player entsorgen muss, um wieder ein neues Abspielgerät zu kaufen. Gleichzeitig kann man mit Ultra HD Blu-ray auch das gesamte 3D-Equipment entsorgen, denn 3D unterstützen die neuen Player nicht mehr. Es gibt nach einem Jahr aktuell gerade mal eine gute Handvoll HD-Blu-Ray-Player zu teils gesalzenen Preisen auf dem Markt, aber trotzdem sind sie noch eher Beta-Produkte und brauchen ständige Firmware-Updates. Dynamisches HDR mit Dolby Vision wird derzeit nur von einem Player unterstützt, was man insoweit verschmerzen kann, dass es auch genau einen Film gibt der das kann Immerhin beherrschen die Player alle den Dolby Atmos-Sound, was auf die Medien leider nicht zutrifft. Von den gerade mal rund 150 deutschsprachige Ultra HD Blu-ray Titeln sind ein großer Teil hochskalierte HD-Versionen, bei denen man sich noch nicht mal die Mühe gemacht hat, die Tonspur zu überarbeiten und die Scheiben in Dolby Digital 5.1 ausliefert (Stichwort „alter Wein in neuen Schläuchen“). Bei 30 € pro HD Blu-ray könnte man das schon als dreist bezeichnen. Dementsprechend mau sind auch die Verkaufszahlen der meisten Titel, so dass jenseits der Blockbuster in Deutschland gerade Mal ein paar Hundert Ultra HD Blu-ray pro Film verkauft werden. Ob sich in der Zukunft noch viele Kunden finden die bereit sind, solche Investitionen in Player und Discs zu investieren bezweifle ich. Ich denke, dass Streaming das tote Pferd nun endgültig beerdigt hat.
Als letzte Bezugsquelle gibt es noch „dieses Internet“ aka Neuland (Punkt 4). Hier gibt es durchaus legale Angebote zum Download, wenn man nicht die neuesten Blockbuster sucht. Der Vorteil vom Download ist natürlich, dass man auch ohne Internetverbindung Filme schauen kann und nicht lebenslang an das Abo-Modell eines Streaming-Anbieters gekettet ist. Neben den bereits erwähnten Youtube-Downloads finden sich in den Untiefen des Internets auch diverse andere Filme, meist im Container-Format .mkv. Die Herausforderung ist es nun, diese Filme auch auf dem TV abzuspielen, was natürlich viel komplizierter ist, als es zunächst klingt. Auf dem PC kann man die Filme mit VLC & Co problemlos anschauen, für den Fernseher braucht man aber eine App, entweder für das das Smart TV oder die Streaming Box. Das bedeutet auch eine Client/Server-Lösung, also eine Server auf dem die Filme liegen und der das interne Streaming bereitstellt sowie ein Streaming-Client auf dem Abspielgerät. Letztendlich kommen dafür nur Kodi (ehemals XBMC) oder Plex in Frage. Plex hat den Vorteil, dass es für alle Plattformen verfügbar ist, dafür mag es keine mkv-Container und versucht die Filme live in mp4 umzurechnen. Selbst mit einem 8-Kern-Prozessor im Server hat man dabei ruckelende Filme und 100% CPU-Auslastung [EDIT: Das Problem wurde mittlerweile gelöst, s.u.]. Kodi macht es etwas besser, hat aber auch Aussetzer und ist wiederum nur beschränkt auf Apple-Geräten zu nutzen, so dass das Streaming auf dem iPad ein Problem ist. Wirklich ausgereift ist keine der beiden Lösungen beim Inhouse-4K-Streaming, so dass man nur auf zukünftige Software-Updates hoffen kann. Abgesehen davon ist die Anzahl der downloadbaren 4K-Inhalte im Internet noch recht überschaubar und über Themen wie Dolby Vision oder Atmos muss man sich keine Gedanken machen, da sie derzeit nicht vorhanden sind.
Kurzfazit:
Erwartet man, dass ein UHD Film alle neuen Standards (4k-Auflösung / Dolby Vision oder HDR10+ / Dolby Atmos) nutzt wird man enttäuscht sein, denn gefühlte 99% der erhältlichen Inhalte tun das derzeit nicht, wobei Netflix hier eine positive Ausnahme darstellt. Dazu kommt eine insgesamt sehr geringe Auswahl an Inhalten, da die meisten Anbieter nur einzelne Pilotprojekte gestartet haben, um sich das Label „UHD“ auf die Fahne schreiben zu können. Auch hier wird wohl frühestens in einem Jahr mit einer spürbaren Besserung zu rechnen sein.
PS
Ich gerade nochmals selbst durchgelesen und es klingt alles schon ziemlich verwirrend. Vielleicht sollte ich einmal danach googeln, ob man in UHD promovieren kann
Nachdem ich ja die Probleme mit der Hardware beschrieben habe, geht es in diesem Teil um die Software, sprich die verfügbaren Inhalte wie Kinofilme, Serien, Live-TV, etc. Selbst die schönste UHD-Technik nutzt wenig, wenn man keine Inhalte neudeutsch Content hat, womit wir beim nächsten Problem wären. Letztendlich gibt es 4 wesentliche Vertriebswege für Inhalte:
- Lineares TV (Sat/Kabel/Terrestrisch)
- Streaming-Dienste (Amazon, iTunes, Netflix, Youtube)
- Optische Medien (HD-Blu-ray)
- „Dezentrale Backups“ aus dem Internet (je nach Quelle eine rechtliche Grauzone )
Beim linearen TV (Punkt 1) kann man UHD-Inhalte nur über Satellit beziehen, Kabel und terrestrischer Empfang scheiden mangels Bandbreite aus. Über die HD+ Plattform kann man eine Handvoll Shopping und Nachrichten-Sender empfangen, die wohl primär dazu dienen, TV-Verkäufern bunter Bilder zu liefern, als ernsthaft um Zuschauer zu werben, im Grunde also Demokanäle, wie es sie auch schon bei der Einführung von HDTV gab. Die einzig „echten“ UHD-Kanäle sind Bundesliga + Sport von Sky, allerdings ist nur ein Bruchteil der Übertragungen in UHD, die zudem noch farbreduziert sind, da Sky nur den Farbraum vom alten HDTV nutzt. Aktuell wird ein Bundesligaspiel pro Woche in UHD gezeigt sowie einige ausgewählte Formel1-Rennen. Da geht es wohl auch mehr darum mit dem Schlagwort UHD neue Abos zu verkaufen, ähnlich wie damals bei 3D. Dazu kommt, dass im TV als HDR-Standard HLG verwendet wird, was nur die neuesten TV-Geräte verstehen. Zusammenfassend kann man sagen, dass UHD im linearen TV derzeit keine Rolle spielt.
Allerdings stellt sich auch die Frage, ob lineares TV langfristig überhaupt noch wichtig ist oder es letztendlich mit seinen vorhandenen Zuschauern altert. Wirft man einen Blick auf die junge Generation ab 14 stellt man schnell fest, dass klassisches Fernsehen nur noch eine sehr untergeordnete Rolle spiel, Streaming und andere Medien sind da viel wichtiger. Ich kann mir gut vorstellen, dass noch mehr Leute ihren Sat-Receiver beim Umstieg auf UHD entsorgen, denn gemessen an der Qualität der Inhalte, die man heutzutage per Streaming bekommt, macht lineares TV imho nur noch wenig Sinn.
Streaming (Punkt 2) ist imho die wichtigste Quelle für UHD-Inhalte, weshalb dazu auch eine detaillierte Betrachtung notwendig ist. Die Anbieter müssen (im Gegensatz zum linearen TV) nicht auf Kompatibilität Rücksicht nehmen und haben auch keine Bandbreiten-Probleme (wenn der Kunde mindestens 50Mbit hat) . Dazu kommt, dass Firmen wie Amazon oder Netflix die Inhalte teils selbst produzieren und somit relativ kostengünstig und zeitnah UHD-Versionen der Serien anbieten können. Es könnte also alles ganz einfach sein, aber das Konkurrenzdenken führt dazu, dass alles so kompliziert wie bei der Hardware ist. Wobei die Hardware für 4K-Streaming mit einer Handvoll teils erst angekündigter Mediaplayer (AppleTV 5, FireTV 4K, HiMedia Q10Pro, Nvidia Shield, Xbox One X) auch recht überschaubar ist. Aber nun zu den Inhalten:
Bei iTunes kosten UHD-Filme erfreulicherweise dasselbe wie HD-Filme, allerdings gibt es aktuell gerade einmal 30 Stück. Das größere Problem ist, dass iTunes nicht auf SmartTV-Geräten läuft, so dass man die Filme nicht direkt auf seinen Samsung oder Sony TV sehen kann. Apple will ja schließlich auch TV-Boxen verkaufen und ohne eine brandneues AppleTV Gen5 wird keiner der iTunes-Filme auf dem Fernseher landen können (Airplay über das iPad geht nicht mit 4k ebenso wie Abspielen auf dem Mac oder PC). Darüber hinaus hat sich Apple auf Dolby Vision als dynamisches HDR-Format festgelegt, so dass Besitzer von Philips, Panasonic und Samsung-Geräten mit dem statischen HDR vorlieb nehmen müssen. Surround Sound mit Dolby Atmos soll irgendwann als Update kommen im Gegensatz zum 4K/HDR Videocodec von Youtube, den Apple erst gar nicht unterstützt. Wer iTunes-Filme sehen will, sollte also am besten nicht nur eine Apple-TV-Box sondern auch einen LG oder Sony-Fernseher kaufen.
Amazon dreht den Spieß um und unterstützt (bisher) kein AppleTV. wer also 4K-Inhalte von Amazon sehen will, muss die App direkt auf dem SmartTV installieren. Das hört sich einfach an, da aber bei UHD nichts einfach ist, hat sich Amazon auch etwas Besonderes einfallen lassen. Auf dem SmartTV findet man in der App leider keine UHD Filme, das wäre ja auch zu simpel . Stattdessen muss man am PC die UHD-Filme in die Watchlist legen, um sie dann in der App auf dem TV wiederzufinden. Angesichts dessen, dass es bei Amazon im deutschsprachigen Bereich weniger als 30 Filme und Serien in UHD gibt, von denen einige auch nur hochskaliert sind, fällt das dann nicht so stark ins Gewicht. PC sind bei Amazon als Endgeräte zum Abspielen ausgeschlossen, 4K-Filme kann man nur via FireTV, X-Box oder SmartTV anschauen. Amazon nutzt HDR10+ , das man wiederum nur auf Philips, Panasonic und Samsung-TVs nutzen kann. Den passenden Sound mit Dolby Atmos gibt es derzeit nicht über die App sondern nur über die neue FireTV-Box, die dann aber wiederum kein HDR10+ kann. Manchmal glaube ich, dass die Entwickler einfach nur Spaß daran haben, die Käufer zu veralbern.
Da Netflix keine eigene Hardware verkauft ist die App auf allen gängigen Geräten vertreten. Das führt dazu, dass Netflix der „Einäugige unter den Blinden“ ist und mit rund 200 Serien das mit Abstand größte Angebot hat, das auf verschiedensten Plattformen abrufbar ist. Dazu kommt, dass der weitaus größte Teil der Inhalte natives 4K ist und keine nachträglich hochskalierten alten Schätzchen. Mehr UHD-Inhalte bekommt man derzeit nirgends und so ist Netflix momentan wohl die beste Empfehlung für UHD-Nutzer mit schnellem Internet. Wo viel Licht ist, gibt es natürlich auch etwas Schatten. Als dynamisches HDR-Format wird nur Dolby-Vision unterstützt, womit Philips, Panasonic und Samsung-TVs sich mit statischem HDR begnügen müssen. Dolby Atmos gibt es seit neuestem auch, allerdings nur bei einem Bruchteil der Serien und bisher nur auf der Xbox als Streaming-Client. Der größte Wehrmutstropfen ist, dass man bei Netflix keine Kino-Blockbuster bekommt sondern „nur“ Serien. Wer damit leben kann, ist in puncto UHD bei Netflix bestens aufgehoben.
Zum Streaming gehört natürlich auch die Mutter aller Streaming-Dienste, YouTube. Dort gibt es jede Menge 4K-Videos, allerdings verwendet YouTube nicht die Standardcodec H.265, die alle anderen Streaming-Anbieter nutzen sondern mit VP9 ein Google-eigenes Produkt, was daher wiederum nicht auf Apple TV & Co läuft. Auf SmartTVs kann man mit gestreamten YouTube-Videos aber recht einfach die neue 4K-Welt zeigen, z. B. mit dem Klassiker Costa Rica in 4K. Da man eine private Kopie der Videos herunterladen darf, kann man sie ähnlich wie andere Downloads via Plex oder Kodi abspielen, allerdings muss man dabei auf dynamisches HDR und Dolby Atmos verzichten. Dafür funktionieren die mp4-Dateien von Youtube relativ problemlos mit Plex.
Sky könnte mit der SkyGo- und der SkyTicket-App eigentlich auch im UHD-Streaming-Markt mitmischen, will es aber offensichtlich nicht, da mit 24monatigen Knebelverträgen für Sat- und Kabelkunden derzeit natürlich noch mehr Geld zu verdienen ist, als mit dem schnelllebigen Streaming-Geschäft. Die Sky-Ticket-App ist ja nur auf Grund des Marktdrucks von Amazon und Netflix entstanden, wird aber wie ein Schmuddelkind im Sky-Universum behandelt. Es wäre natürlich ein Leichtes, bei den Apps 4K-Streaming freizuschalten, aber die Angst damit das teure konventionelle Geschäft zu kannibalisieren überwiegt wohl noch. Man stelle sich vor, die geschätzten BuLi-Kunden würden in der Winter- und Sommerpause keine Gebühren mehr zahlen, weil sie Sky-Ticket nutzen. Solange kein massiver Marktdruck da ist, wird Sky wohl in absehbarer Zeit kein UHD-Streaming freischalten.
Lorem ipsum dolor sit amet, consetetur sadipscing elitr, sed diam nonumy eirmod tempor invidunt ut labore et dolore magna aliquyam erat, sed diam voluptua. At vero eos et accusam et justo duo dolores et ea rebum. (Ein kleiner Test, ob überhaupt jemand den Text liest )
Optische Datenträger wie Blu-ray (Punkt 3) werden vermutlich noch vor dem linearen TV aussterben. Die DVD-Verkaufszahlen haben sich in Deutschland in den letzten 7 Jahren halbiert, Tendenz weiter fallend, und auch die erst vor 10 Jahren eingeführte Blu-ray verkauft sich von Jahr zu Jahr schlechter. Einige Studios haben sogar schon die Blu-ray-Produktion eingestellt. Nun versucht man, auf dem toten Pferd weiter zu reiten, indem man für UHD die HD-Blu-Ray auf den Markt bringt. Das bedeutet in der Praxis, dass man DVD-Player und Blu-Ray-Player entsorgen muss, um wieder ein neues Abspielgerät zu kaufen. Gleichzeitig kann man mit Ultra HD Blu-ray auch das gesamte 3D-Equipment entsorgen, denn 3D unterstützen die neuen Player nicht mehr. Es gibt nach einem Jahr aktuell gerade mal eine gute Handvoll HD-Blu-Ray-Player zu teils gesalzenen Preisen auf dem Markt, aber trotzdem sind sie noch eher Beta-Produkte und brauchen ständige Firmware-Updates. Dynamisches HDR mit Dolby Vision wird derzeit nur von einem Player unterstützt, was man insoweit verschmerzen kann, dass es auch genau einen Film gibt der das kann Immerhin beherrschen die Player alle den Dolby Atmos-Sound, was auf die Medien leider nicht zutrifft. Von den gerade mal rund 150 deutschsprachige Ultra HD Blu-ray Titeln sind ein großer Teil hochskalierte HD-Versionen, bei denen man sich noch nicht mal die Mühe gemacht hat, die Tonspur zu überarbeiten und die Scheiben in Dolby Digital 5.1 ausliefert (Stichwort „alter Wein in neuen Schläuchen“). Bei 30 € pro HD Blu-ray könnte man das schon als dreist bezeichnen. Dementsprechend mau sind auch die Verkaufszahlen der meisten Titel, so dass jenseits der Blockbuster in Deutschland gerade Mal ein paar Hundert Ultra HD Blu-ray pro Film verkauft werden. Ob sich in der Zukunft noch viele Kunden finden die bereit sind, solche Investitionen in Player und Discs zu investieren bezweifle ich. Ich denke, dass Streaming das tote Pferd nun endgültig beerdigt hat.
Als letzte Bezugsquelle gibt es noch „dieses Internet“ aka Neuland (Punkt 4). Hier gibt es durchaus legale Angebote zum Download, wenn man nicht die neuesten Blockbuster sucht. Der Vorteil vom Download ist natürlich, dass man auch ohne Internetverbindung Filme schauen kann und nicht lebenslang an das Abo-Modell eines Streaming-Anbieters gekettet ist. Neben den bereits erwähnten Youtube-Downloads finden sich in den Untiefen des Internets auch diverse andere Filme, meist im Container-Format .mkv. Die Herausforderung ist es nun, diese Filme auch auf dem TV abzuspielen, was natürlich viel komplizierter ist, als es zunächst klingt. Auf dem PC kann man die Filme mit VLC & Co problemlos anschauen, für den Fernseher braucht man aber eine App, entweder für das das Smart TV oder die Streaming Box. Das bedeutet auch eine Client/Server-Lösung, also eine Server auf dem die Filme liegen und der das interne Streaming bereitstellt sowie ein Streaming-Client auf dem Abspielgerät. Letztendlich kommen dafür nur Kodi (ehemals XBMC) oder Plex in Frage. Plex hat den Vorteil, dass es für alle Plattformen verfügbar ist, dafür mag es keine mkv-Container und versucht die Filme live in mp4 umzurechnen. Selbst mit einem 8-Kern-Prozessor im Server hat man dabei ruckelende Filme und 100% CPU-Auslastung [EDIT: Das Problem wurde mittlerweile gelöst, s.u.]. Kodi macht es etwas besser, hat aber auch Aussetzer und ist wiederum nur beschränkt auf Apple-Geräten zu nutzen, so dass das Streaming auf dem iPad ein Problem ist. Wirklich ausgereift ist keine der beiden Lösungen beim Inhouse-4K-Streaming, so dass man nur auf zukünftige Software-Updates hoffen kann. Abgesehen davon ist die Anzahl der downloadbaren 4K-Inhalte im Internet noch recht überschaubar und über Themen wie Dolby Vision oder Atmos muss man sich keine Gedanken machen, da sie derzeit nicht vorhanden sind.
Kurzfazit:
Erwartet man, dass ein UHD Film alle neuen Standards (4k-Auflösung / Dolby Vision oder HDR10+ / Dolby Atmos) nutzt wird man enttäuscht sein, denn gefühlte 99% der erhältlichen Inhalte tun das derzeit nicht, wobei Netflix hier eine positive Ausnahme darstellt. Dazu kommt eine insgesamt sehr geringe Auswahl an Inhalten, da die meisten Anbieter nur einzelne Pilotprojekte gestartet haben, um sich das Label „UHD“ auf die Fahne schreiben zu können. Auch hier wird wohl frühestens in einem Jahr mit einer spürbaren Besserung zu rechnen sein.
PS
Ich gerade nochmals selbst durchgelesen und es klingt alles schon ziemlich verwirrend. Vielleicht sollte ich einmal danach googeln, ob man in UHD promovieren kann