So wird ein neuer Grill angepriesen, der nicht weniger als eine „Revolution des Grillens“ verspricht, für Leute die „Lust auf perfektes Grillen haben“,
Kein Geringerer als Johann Lafer (der bekannte TV-Entertainer und laut Eigenwerbung „nicht nur am Herd eine Koryphäe, sondern auch ein Grill-Fachmann“) hat ihn entwickelt und gibt dazu direkt ein paar Geheim-Tipps, wie z. B.:
Das war mir bisher so nicht klar und ich stelle mit Schrecken fest, dass mein Summit Grill Center ja gar keine gradgenaue Temperatur-Regelung hat. Was habe ich mir damals nur für einen Mist aufschwatzen lassen und dann auch noch der falsche Brennstoff. Zur Sicherheit werde ich den alten Weber-Kram direkt mal zu eBay stellen und ich begebe mich sofort auf die QVC Seite, um endlich einen vernünftigen Grill zu haben, bei dem ich die Temperatur einstellen kann. Hätte ich das mal alles früher gewusst, dann hätte das bei mir auch mal mit einem Steak geklappt.
Bei QVC demonstriert Johann Lafer in einem achtminütigen Video persönlich die Vorzüge des Grills. Schon das Eingangsstatement beeindruckt
Bisher dachte ich Holzkohle sei ein biologisch toter Stoff, aber vermutlich gibt es für die ersten 99 Besteller eine Lafer-Edition mit Aktiv-Kohle, wo sich kleine Bio-Organismen heftig dagegen wehren, verbrannt zu werden. Unglaublich, was man alles im Fernsehen so lernt.
Zunächst wird präsentiert, was man laut Lafers Worten normalerweise auf einem Grill zusammen gart: Geschmorte Aubergine, Lachs, Steaks, Gemüsespieße Hühnerbrust
Schon in diesem Moment wird mir klar, wie wenig Ahnung ich bisher hatte, denn all diese Produkte nebeneinander perfekt zu garen wie der große Johann es zeigt, habe ich bisher nie hinbekommen. Ich überlege kurz, ob das mit den unterschiedlichen Kerntemperaturen und Bräunungsgraden zu tun haben könnte, aber meine innere Stimme beruhigt mich, dass es an diesem komischen Weber-Gasgrill gelegen haben muss.
Fasziniert lausche ich den Worten des Maestros und werde bei Minute drei Zeuge eines Wunders. Er nimmt eine fertig gegarte Dorade vom heißen Grill und setzt einen kalten (!) Deckel auf diesen Grill. Wie von Geisterhand schnellt die Anzeige des eingebauten Thermometers in die Höhe oder wie Lafer es sagt:
Spätestens jetzt weiß ich, dass ich diesen Grill haben muss. Aber es wird noch besser, nur kurze Zeit später verkündet er stolz:
Ich überlege kurz, ob das vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass das Thermometer im vormals kalten Deckel nach drei Minuten nun endlich die Ausgangstemperatur des Grills anzeigt. Ich verwerfe diesen Gedanken aber wieder schnell, denn das wäre ja unseriös und ein Johann Lafer würde doch niemals naive TV-Shopper für dumm verkaufen. Bevor ich noch länger darüber nachdenken kann, klingelt schon der nächste Satz in meinen Ohren:
Ich stutze kurz. Nach dem kleinen 1x1 sind das satte 40°C Temperaturanstieg, das klingt nicht minimal. Da hatte ich mir unter exakter Temperaturregelung eigentlich etwas anderes vorgestellt. Erneut beruhigt mich meine innere Stimme, dass alle Dinge im Leben relativ sind, denn gemessen an den über 800°C im Inneren der Holzkohle sind das das weniger als 5%, also fast nichts.
Triumphierend zeigt Lafer nach einigen Minuten die erreichten 200°C und ich beginne zu überlegen, ob ich denn nun das schwarze oder das blaue Modell nehmen soll. Auf jeden Fall nehme ich die Johann-Lafer Kochschürze dazu, die es im limitierten Angebot für 10,98 € exklusiv bei QVC gibt. Ein leichter Wind kommt im Düsseldorfer QVC-Studio auf und ein Deko-Teil fällt ins Bild. Der Moderator fühlt sich durch den „tobenden Sturm wie im Dschungel-Camp“ , und stellt beeindruckt fest:
Dass sich weder in Lafers lichtem Resthaar noch in der Frisur des Moderators ein Härchen bewegt, liegt sicherlich daran, dass nur der Grill im Auge des heranziehenden Tornados steht. Ich hatte mir nämlich schon etwas Sorgen gemacht, da vorher bei der Benutzung zunächst der Deckel abfiel und dann der Grill auseinanderging. Nun weiß ich aber, dass es lt. Lafer ein „Adventure-Grill“ ist.
Ein wenig Zweifel habe ich noch, da statt der anfangs versprochen exakten Temperaturregelung nur ein paar skalenlose Regler zu finden sind:
Während ich noch darüber nachdenke, wo genau man wie versprochen die Temperatur einstellen kann, höre ich schon das nächste Highlight: „Der Akku hält volle 3 Stunden“. Ich hatte schon Angst, dass man an einem längeren Grillabend mit leerem Akku dasteht und stundenlang auf das Ladegerät warten muss. Aber wenn man bedenkt, dass der Grill wie im Video in 3 Minuten auf 200°C ist und der Lüfter dann abgeschaltet werden kann sind das volle 60 Grill-Sessions mit nur einem Akku, das reicht für eine ganze Grillsaison – Wahnsinn!!!!! (Die Ausrufezeichen habe ich mir bei Til Schweiger ausgeliehen).
Mittlerweile habe ich mich für das schwarze Modell mit Edelstahl-Ablage entschieden und beginne, die Rufnummer von QVC einzutippen. Da höre ich die Stimme des Moderators „Fast alle unsere Kunden gehen über die Ratenzahlung - nur 44,44 € für 9 Monate“. Vermutlich ist das auch für mich der bessere Weg, denn wer weiß schon, ob ich für meinen alten Summit GrillCenter noch die 399,99 € bekomme, die ich für den ersten richtigen Grill meines Lebens brauche.
Als ich den Grill genauer betrachte fällt mir auf, dass dieser eine frappierende Ähnlichkeit mit dem Activa Tornado 500 hat, den es für 260 € noch bei Obi gibt und der kürzlich für 99,95 € bei Plus verramscht wurde. Schnell stelle ich fest, dass dieser Activa-Grill aus Guangzhou kommt, also ein billiger China-Kracher ist. Ich finde es unglaublich, dass die Chinesen so ein hochwertiges deutsches Ingenieur-Produkt wie den revolutionären Lafer Grill nachbauen – wir sollten dringend Strafzölle einführen! Was bin ich glücklich, nicht auf so eine Fälschung hereingefallen zu sein, denn ich werde ja bald nicht nur einen perfekten sondern den perfektesten [sic] Holzkohlegrill der Welt haben
Zum Schluss möchte ich Euch ein tollen Tipp vom Grillguru Lafer nicht vorenthalten:
Gruß vom zukünftigen Profigriller Kimble
Es ist der erste Holzkohlegrill, den man temperaturgenau steuern kann. Normalerweise hat man bei Holzkohle entweder ganz viel oder ganz wenig Hitze. Bei diesem Grill kann man es aber genau einstellen.
Kein Geringerer als Johann Lafer (der bekannte TV-Entertainer und laut Eigenwerbung „nicht nur am Herd eine Koryphäe, sondern auch ein Grill-Fachmann“) hat ihn entwickelt und gibt dazu direkt ein paar Geheim-Tipps, wie z. B.:
Viele machen den Fehler, dass sie sich nicht damit beschäftigen, auf welcher Temperatur man was am besten gart. Es macht keinen Sinn, ein Rumpsteak, das Medium eine Kerntemperatur von 55 Grad haben sollte, dauerhaft auf Vollgas zu grillen. Dann wird es außen trocken und verkokelt und innen ist es nicht mal warm geworden.
Das war mir bisher so nicht klar und ich stelle mit Schrecken fest, dass mein Summit Grill Center ja gar keine gradgenaue Temperatur-Regelung hat. Was habe ich mir damals nur für einen Mist aufschwatzen lassen und dann auch noch der falsche Brennstoff. Zur Sicherheit werde ich den alten Weber-Kram direkt mal zu eBay stellen und ich begebe mich sofort auf die QVC Seite, um endlich einen vernünftigen Grill zu haben, bei dem ich die Temperatur einstellen kann. Hätte ich das mal alles früher gewusst, dann hätte das bei mir auch mal mit einem Steak geklappt.
Bei QVC demonstriert Johann Lafer in einem achtminütigen Video persönlich die Vorzüge des Grills. Schon das Eingangsstatement beeindruckt
Die meisten wissen nicht, wie kriege ich diese Holzkohle gezähmt, wie bekomme ich sie gebändigt
Bisher dachte ich Holzkohle sei ein biologisch toter Stoff, aber vermutlich gibt es für die ersten 99 Besteller eine Lafer-Edition mit Aktiv-Kohle, wo sich kleine Bio-Organismen heftig dagegen wehren, verbrannt zu werden. Unglaublich, was man alles im Fernsehen so lernt.
Zunächst wird präsentiert, was man laut Lafers Worten normalerweise auf einem Grill zusammen gart: Geschmorte Aubergine, Lachs, Steaks, Gemüsespieße Hühnerbrust
Schon in diesem Moment wird mir klar, wie wenig Ahnung ich bisher hatte, denn all diese Produkte nebeneinander perfekt zu garen wie der große Johann es zeigt, habe ich bisher nie hinbekommen. Ich überlege kurz, ob das mit den unterschiedlichen Kerntemperaturen und Bräunungsgraden zu tun haben könnte, aber meine innere Stimme beruhigt mich, dass es an diesem komischen Weber-Gasgrill gelegen haben muss.
Fasziniert lausche ich den Worten des Maestros und werde bei Minute drei Zeuge eines Wunders. Er nimmt eine fertig gegarte Dorade vom heißen Grill und setzt einen kalten (!) Deckel auf diesen Grill. Wie von Geisterhand schnellt die Anzeige des eingebauten Thermometers in die Höhe oder wie Lafer es sagt:
Wir sind hier gleich von 0 auf 100°C, das ist ja so wie Induktionskochen
Spätestens jetzt weiß ich, dass ich diesen Grill haben muss. Aber es wird noch besser, nur kurze Zeit später verkündet er stolz:
Der hat jetzt 160°C, ich stelle den Lüfter ab und mache das Lüftungsgitter auf.
Ich überlege kurz, ob das vielleicht damit zusammenhängen könnte, dass das Thermometer im vormals kalten Deckel nach drei Minuten nun endlich die Ausgangstemperatur des Grills anzeigt. Ich verwerfe diesen Gedanken aber wieder schnell, denn das wäre ja unseriös und ein Johann Lafer würde doch niemals naive TV-Shopper für dumm verkaufen. Bevor ich noch länger darüber nachdenken kann, klingelt schon der nächste Satz in meinen Ohren:
Die Temperatur steigt zwar minimal noch an, aber bleibt dann bei exakt bei 200°C stehen
Ich stutze kurz. Nach dem kleinen 1x1 sind das satte 40°C Temperaturanstieg, das klingt nicht minimal. Da hatte ich mir unter exakter Temperaturregelung eigentlich etwas anderes vorgestellt. Erneut beruhigt mich meine innere Stimme, dass alle Dinge im Leben relativ sind, denn gemessen an den über 800°C im Inneren der Holzkohle sind das das weniger als 5%, also fast nichts.
Triumphierend zeigt Lafer nach einigen Minuten die erreichten 200°C und ich beginne zu überlegen, ob ich denn nun das schwarze oder das blaue Modell nehmen soll. Auf jeden Fall nehme ich die Johann-Lafer Kochschürze dazu, die es im limitierten Angebot für 10,98 € exklusiv bei QVC gibt. Ein leichter Wind kommt im Düsseldorfer QVC-Studio auf und ein Deko-Teil fällt ins Bild. Der Moderator fühlt sich durch den „tobenden Sturm wie im Dschungel-Camp“ , und stellt beeindruckt fest:
Der Grill steht wie ein Fels in der Brandung, der bleibt stehen
Dass sich weder in Lafers lichtem Resthaar noch in der Frisur des Moderators ein Härchen bewegt, liegt sicherlich daran, dass nur der Grill im Auge des heranziehenden Tornados steht. Ich hatte mir nämlich schon etwas Sorgen gemacht, da vorher bei der Benutzung zunächst der Deckel abfiel und dann der Grill auseinanderging. Nun weiß ich aber, dass es lt. Lafer ein „Adventure-Grill“ ist.
Ein wenig Zweifel habe ich noch, da statt der anfangs versprochen exakten Temperaturregelung nur ein paar skalenlose Regler zu finden sind:
Während ich noch darüber nachdenke, wo genau man wie versprochen die Temperatur einstellen kann, höre ich schon das nächste Highlight: „Der Akku hält volle 3 Stunden“. Ich hatte schon Angst, dass man an einem längeren Grillabend mit leerem Akku dasteht und stundenlang auf das Ladegerät warten muss. Aber wenn man bedenkt, dass der Grill wie im Video in 3 Minuten auf 200°C ist und der Lüfter dann abgeschaltet werden kann sind das volle 60 Grill-Sessions mit nur einem Akku, das reicht für eine ganze Grillsaison – Wahnsinn!!!!! (Die Ausrufezeichen habe ich mir bei Til Schweiger ausgeliehen).
Mittlerweile habe ich mich für das schwarze Modell mit Edelstahl-Ablage entschieden und beginne, die Rufnummer von QVC einzutippen. Da höre ich die Stimme des Moderators „Fast alle unsere Kunden gehen über die Ratenzahlung - nur 44,44 € für 9 Monate“. Vermutlich ist das auch für mich der bessere Weg, denn wer weiß schon, ob ich für meinen alten Summit GrillCenter noch die 399,99 € bekomme, die ich für den ersten richtigen Grill meines Lebens brauche.
Als ich den Grill genauer betrachte fällt mir auf, dass dieser eine frappierende Ähnlichkeit mit dem Activa Tornado 500 hat, den es für 260 € noch bei Obi gibt und der kürzlich für 99,95 € bei Plus verramscht wurde. Schnell stelle ich fest, dass dieser Activa-Grill aus Guangzhou kommt, also ein billiger China-Kracher ist. Ich finde es unglaublich, dass die Chinesen so ein hochwertiges deutsches Ingenieur-Produkt wie den revolutionären Lafer Grill nachbauen – wir sollten dringend Strafzölle einführen! Was bin ich glücklich, nicht auf so eine Fälschung hereingefallen zu sein, denn ich werde ja bald nicht nur einen perfekten sondern den perfektesten [sic] Holzkohlegrill der Welt haben
Zum Schluss möchte ich Euch ein tollen Tipp vom Grillguru Lafer nicht vorenthalten:
Wer eine Grill-Party plant, muss übrigens nicht auf 0/8/15-Beilagen zurückgreifen. Ich grille mittlerweile sehr gerne Gemüse. Dank meiner Grill-Revolution ist das gut möglich.
Gruß vom zukünftigen Profigriller Kimble