Hallo,
angeregt von diesem Thread
https://www.grillsportverein.de/for...line-abklappbare-frontablage-eigenbau.327738/
war das erste, was meinem Timberline widerfahren ist, die abklappbare Frontablage. Nochmal vielen Dank an @mxmasta , eine hervorragende Idee und es macht die Arbeit am Gerät deutlich praktikabler und ist sogar hilfreich, wenn man am daneben stehenden Gasgrill hantiert, da man im Prinzip eine kleine Arbeitszeile bekommt.
Nachdem ich dann hier
https://www.grillsportverein.de/for...0-luefter-ausgetauscht-laermreduktion.331117/
mehrere Fragen gestellt habe, bin ich selbst ans Werk gegangen und weil vorhin gerade hier
https://www.grillsportverein.de/forum/threads/traeger-ironwood-650-2020-lautstaerke.327864/
wieder neue Posts zum Geräusch eines Pelletsmokers aufgetaucht sind dachte ich, ich berichte kurz.
Das Ausgangsszenario:
Timberline 1300, relativ freistehend, aber der Sitzbereich nah daneben. Daher ist der Lüfter sehr deutlich zu hören gewesen, auch bei den Nachbarn - nicht mehr unangenehm laut, aber wie ein weiter entfernt vor sich hin laufendes Gebläse oder ein kleiner Staubsauger. Zum Problem wurde dann am Ende ich, weil es mich einfach tierisch genervt hat, wenn man im Sommer draußen sitzt und die ganze Zeit das Gebläse auf unangenehmer Frequenz hat. Messungen ca. einen Meter davor freistehend ergaben Werte zwischen 20 dB (wenn der Lüfter aus was, aber davon kann man sich nichts kaufen und rauf bis 50 dB (alle Messungen mit demselben Handy - d.h. egal wie falsch, die Relation zueinander stimmt). 50 dB waren mir einfach zu viel.
Nach einem ersten gescheiterten Versuch, mit einer Geräuschdämmung aus Dämmmatten zu arbeiten, habe ich mich kurz über mich selber geärgert, da mir das eigentlich von vorneherein klar war und ich nur, warum auch immer, erstmal nichts baulich verändern wollte. Dennoch ist es einfach am Ende des Tages immer so, dass Ursachenbeseitigung besser als Symptomdokterei ist.
Also, Abdeckung am Pellethopper unten aufgeschraubt (Netzstecker ziehen und WLAN-Antenne abschrauben nicht vergessen!) und es sieht so aus:
(Foto von @brixtonasias geklaut)
Wenn man von der professionellen, kabelbindergestützten Verdrahtung absieht, ist alles gesteckt und einfach aufgebaut. Als nächstes habe ich die Brennkammer vermessen, 8 Luftlöcher mit je 10mm Durchmesser. Was zu beachten ist: Die maximale Liefermenge des Lüfters ist völlig irrelevant, auch der maximal mögliche Druck wird nur unter bestimmten Bedingungen (sehr geringer Durchfluss) erreicht. In der Realität stellt sich dann eine vom anstehenden Druck und dem verfügbaren Abstromquerschnitt abhängige Fördermenge ein, die irgendwo zwischen den Endwerten liegt. Nachdem zumindest teilweise ein Pellethaufen angeblasen wird, geht sowieso nicht viel durch und ein paar Pascal rauf oder runter dürften dem Feuer egal sein, das lebt von Sauerstoffmenge, nicht von Sauerstoffdruck.
Die Regelung tut ihr übriges, denn wenn die Temperatur nicht passt dreht sie den Lüfter schneller und liefert mehr Brennstoff, der ist-Wert spielt keine Rolle, da er nicht abgefragt wird und laut Internetrecherche mehrere verschiedene Lüfter in unterschiedlichen Modellen an die D2-Steuerung kommen - daraus kann man schließen, dass höchstwahrscheinlich keine Kennlinie hinterlegt ist, laut Softwarestand hält sich mein Timberline 1300 für einen Timberline 850, ein weiteres Indiz, dass keine gerätespezifischen Werte in der Software sind. Eine Berechnung des Durchflusses am 10mm-Loch bei 20 Pa Druckdifferenz lieferte 8x 0,0185 Nm³/min (=8x 18,55 Nl/min, weit entfernt von der maximalen Liefermenge, original 200 m³/h). Auch bei Höchstdrehzahl ergäben sich gerade mal 0,0414 Nm³/min pro Loch, in Summe also ca. 20 m³/h, das war für die Auswahl eines neuen Lüfters wichtig. Wenn man den Smoker jetzt einfach mal mit einem halben Kubikmeter ansetzt, bedeutet das, dass bei Höchstleistung 2/3 der Luft darin pro Minute ausgetauscht werden, bei der Größe der Feuerbox und der Abluftlöcher erscheint das realistisch, er soll ja auch innen heiß und rauchig sein und nicht bestmöglich durchgeblasen werden.
Ich bin dann wie @FirstClassCitizen schlussendlich bei Noctua gelandet, aber seht selbst:
Eine Lagerung zum Niederknien, keine vibrationsübertragenden Hartplastik-Kontaktpunkte zur Befestigung sondern alles elastisches Silikon, Laufruhe unfassbar, eigentlich peinlich, was Traeger für einen billigen China-Krawallbruder verbaut hat. Man sieht einfach, dass sich da jemand Gedanken zur Luftströmung gemacht hat. Beim Originallüfter konnte man die Hand davor halten und hat deutlichen Rückstrom entgegen der Gebläserichtung gefühlt, beim Noctua nichts. Ob der an ist oder nicht muss man sowieso sehen, hören kann man es nicht. Der Einbau ging unkompliziert, er ist nur über einen vierpoligen Stecker gesteckt, das Verlängerungskabel von Noctua hat allerdings die Plastiknasen nicht alle an derselben Stelle wie beim Traeger, daher muss man am Verlängerungskabel eine kleine Plastiknase entfernen, dann passt der Stecker auf die Platine.
Umgebaut, angeworfen, 45 min auf 120 Grad laufen lassen, zwischendrin mal Klappe geöffnet und ihn zu ärgern und zum nachregeln zu zwingen, aber er läuft genau wie vorher wie ein Uhrwerk. Jetzt allerdings wie ein leises Uhrwerk:
Der Smoker selbst wird irgendwo max. 25 dB haben - Vogelgezwitscher, Nachbarn, Autotüren, das hat alles sofort zum Zeigerausschlag geführt, daher ist das wahrscheinlich eher das Umgebungsrauschen als das Gerät selbst. Bis 220 Grad funktioniert der Smoker top, darüber habe ich ihn nicht getestet, da ich ihn sowieso nur bis ca. 200 Grad benutze und für alles andere den Gasgrill. Sollte ich also aufgrund von Druck etc. die letzten 20-40 Grad verloren haben, weiß ich das nicht und selbst wenn, wäre es mir egal, meistens läuft er unter 150 Grad.
Fazit:
Hat sich gelohnt, ich finde es um Welten angenehmer, da man jetzt außer dem Brenngeräusch in der Feuerbox und gelegentlichen Pelletgeräuschen nichts mehr mitbekommt. Danke an das Forum für die auffindbaren Ideen!
angeregt von diesem Thread
https://www.grillsportverein.de/for...line-abklappbare-frontablage-eigenbau.327738/
war das erste, was meinem Timberline widerfahren ist, die abklappbare Frontablage. Nochmal vielen Dank an @mxmasta , eine hervorragende Idee und es macht die Arbeit am Gerät deutlich praktikabler und ist sogar hilfreich, wenn man am daneben stehenden Gasgrill hantiert, da man im Prinzip eine kleine Arbeitszeile bekommt.
Nachdem ich dann hier
https://www.grillsportverein.de/for...0-luefter-ausgetauscht-laermreduktion.331117/
mehrere Fragen gestellt habe, bin ich selbst ans Werk gegangen und weil vorhin gerade hier
https://www.grillsportverein.de/forum/threads/traeger-ironwood-650-2020-lautstaerke.327864/
wieder neue Posts zum Geräusch eines Pelletsmokers aufgetaucht sind dachte ich, ich berichte kurz.
Das Ausgangsszenario:
Timberline 1300, relativ freistehend, aber der Sitzbereich nah daneben. Daher ist der Lüfter sehr deutlich zu hören gewesen, auch bei den Nachbarn - nicht mehr unangenehm laut, aber wie ein weiter entfernt vor sich hin laufendes Gebläse oder ein kleiner Staubsauger. Zum Problem wurde dann am Ende ich, weil es mich einfach tierisch genervt hat, wenn man im Sommer draußen sitzt und die ganze Zeit das Gebläse auf unangenehmer Frequenz hat. Messungen ca. einen Meter davor freistehend ergaben Werte zwischen 20 dB (wenn der Lüfter aus was, aber davon kann man sich nichts kaufen und rauf bis 50 dB (alle Messungen mit demselben Handy - d.h. egal wie falsch, die Relation zueinander stimmt). 50 dB waren mir einfach zu viel.
Nach einem ersten gescheiterten Versuch, mit einer Geräuschdämmung aus Dämmmatten zu arbeiten, habe ich mich kurz über mich selber geärgert, da mir das eigentlich von vorneherein klar war und ich nur, warum auch immer, erstmal nichts baulich verändern wollte. Dennoch ist es einfach am Ende des Tages immer so, dass Ursachenbeseitigung besser als Symptomdokterei ist.
Also, Abdeckung am Pellethopper unten aufgeschraubt (Netzstecker ziehen und WLAN-Antenne abschrauben nicht vergessen!) und es sieht so aus:
(Foto von @brixtonasias geklaut)
Wenn man von der professionellen, kabelbindergestützten Verdrahtung absieht, ist alles gesteckt und einfach aufgebaut. Als nächstes habe ich die Brennkammer vermessen, 8 Luftlöcher mit je 10mm Durchmesser. Was zu beachten ist: Die maximale Liefermenge des Lüfters ist völlig irrelevant, auch der maximal mögliche Druck wird nur unter bestimmten Bedingungen (sehr geringer Durchfluss) erreicht. In der Realität stellt sich dann eine vom anstehenden Druck und dem verfügbaren Abstromquerschnitt abhängige Fördermenge ein, die irgendwo zwischen den Endwerten liegt. Nachdem zumindest teilweise ein Pellethaufen angeblasen wird, geht sowieso nicht viel durch und ein paar Pascal rauf oder runter dürften dem Feuer egal sein, das lebt von Sauerstoffmenge, nicht von Sauerstoffdruck.
Die Regelung tut ihr übriges, denn wenn die Temperatur nicht passt dreht sie den Lüfter schneller und liefert mehr Brennstoff, der ist-Wert spielt keine Rolle, da er nicht abgefragt wird und laut Internetrecherche mehrere verschiedene Lüfter in unterschiedlichen Modellen an die D2-Steuerung kommen - daraus kann man schließen, dass höchstwahrscheinlich keine Kennlinie hinterlegt ist, laut Softwarestand hält sich mein Timberline 1300 für einen Timberline 850, ein weiteres Indiz, dass keine gerätespezifischen Werte in der Software sind. Eine Berechnung des Durchflusses am 10mm-Loch bei 20 Pa Druckdifferenz lieferte 8x 0,0185 Nm³/min (=8x 18,55 Nl/min, weit entfernt von der maximalen Liefermenge, original 200 m³/h). Auch bei Höchstdrehzahl ergäben sich gerade mal 0,0414 Nm³/min pro Loch, in Summe also ca. 20 m³/h, das war für die Auswahl eines neuen Lüfters wichtig. Wenn man den Smoker jetzt einfach mal mit einem halben Kubikmeter ansetzt, bedeutet das, dass bei Höchstleistung 2/3 der Luft darin pro Minute ausgetauscht werden, bei der Größe der Feuerbox und der Abluftlöcher erscheint das realistisch, er soll ja auch innen heiß und rauchig sein und nicht bestmöglich durchgeblasen werden.
Ich bin dann wie @FirstClassCitizen schlussendlich bei Noctua gelandet, aber seht selbst:
Eine Lagerung zum Niederknien, keine vibrationsübertragenden Hartplastik-Kontaktpunkte zur Befestigung sondern alles elastisches Silikon, Laufruhe unfassbar, eigentlich peinlich, was Traeger für einen billigen China-Krawallbruder verbaut hat. Man sieht einfach, dass sich da jemand Gedanken zur Luftströmung gemacht hat. Beim Originallüfter konnte man die Hand davor halten und hat deutlichen Rückstrom entgegen der Gebläserichtung gefühlt, beim Noctua nichts. Ob der an ist oder nicht muss man sowieso sehen, hören kann man es nicht. Der Einbau ging unkompliziert, er ist nur über einen vierpoligen Stecker gesteckt, das Verlängerungskabel von Noctua hat allerdings die Plastiknasen nicht alle an derselben Stelle wie beim Traeger, daher muss man am Verlängerungskabel eine kleine Plastiknase entfernen, dann passt der Stecker auf die Platine.
Umgebaut, angeworfen, 45 min auf 120 Grad laufen lassen, zwischendrin mal Klappe geöffnet und ihn zu ärgern und zum nachregeln zu zwingen, aber er läuft genau wie vorher wie ein Uhrwerk. Jetzt allerdings wie ein leises Uhrwerk:
Der Smoker selbst wird irgendwo max. 25 dB haben - Vogelgezwitscher, Nachbarn, Autotüren, das hat alles sofort zum Zeigerausschlag geführt, daher ist das wahrscheinlich eher das Umgebungsrauschen als das Gerät selbst. Bis 220 Grad funktioniert der Smoker top, darüber habe ich ihn nicht getestet, da ich ihn sowieso nur bis ca. 200 Grad benutze und für alles andere den Gasgrill. Sollte ich also aufgrund von Druck etc. die letzten 20-40 Grad verloren haben, weiß ich das nicht und selbst wenn, wäre es mir egal, meistens läuft er unter 150 Grad.
Fazit:
Hat sich gelohnt, ich finde es um Welten angenehmer, da man jetzt außer dem Brenngeräusch in der Feuerbox und gelegentlichen Pelletgeräuschen nichts mehr mitbekommt. Danke an das Forum für die auffindbaren Ideen!