• Du musst dich registrieren, bevor du Beiträge verfassen kannst. Klicke auf Jetzt registrieren!, um den Registrierungsprozess zu starten. Registrierte User surfen werbefrei, können Suchen durchführen und sehen die volle Darstellung des Forums mit vielen anderen Unterforen!!!

[Stiftung Kimbletest] Premium-Olivenöle

Sorry, hätte ich erwähnen sollen. Gehe immer von einer ganz normalen Margherita aus. Belag letztendlich nur pure Tomatensoße, Büffelmozzarella, Basilikum.
Ganz spontan würde ich bei dieser Kombination an das Calvi "Mosto Oro" denken. Probiere das doch einfach mal aus und wenn es für Dich nicht so passt, hast Du auf jeden Fall ein tolles Öl für Salate und Kräuter.
 
Die Beschreibung des Herstellers ist recht "wage" gehalten. Er schreibt davon "Teil eines Konsortiums" zu sein, verarbeitet in seinem Betrieb jedoch "nur seine Oliven". Wenn ich Teil eines Konsortiums (zur Produktionsspesen-Optimierung) bin, gehört die Ölmühle zum Konsortium und jedes Mitglied liefert zu klar definierten Zeiten seine Wahre ... So wird gewährleistet dass sich bei jedem Durchgang nur das Produkt EINES Mitgliedes im Produktionskreislauf befindet und ggf "schlechte Lieferungen" (angeschossenes Analyse-Labor) sofort abgesondert werden können. So zumindest läuft es hier bei uns im Gardasee-Gebiet und in der Toskana von statten.

Wenn der Hersteller dem "Konsortium" angehört, warum hat er dann eine eigene, und vor allem sehr-große Ölmühle ?!! Mittlerweile kenne ich mich etwas in der Materie aus ... und ich kann sagen, dass die Anlage auf dem Foto der HP eine Größenordnung von 1000-1500 kg/Stunde (etwa 200 lt Öl/Stunde) aufweist. Bei etwa 40-60 kg Oliven-Baum (Schätzung nach Baumgröße auf den Bildern) sind da "traditionell" geerntet sehr viele (etwa 15 Minuten/Baum mit 3 Personen) zu bezahlende Mitarbeiter/Tagelöhner von Nöten. Das ist ein immenser Kostenfaktor.

Nativ-Extra für unter 5,00 Euro bei Betonung auf "Konsortium" und "nicht industrielle Erntemethoden" und eine laut Bildern "nagelneue" Ölmühle in "Konsortium-Größe" für den expliziten Eigenbedarf? (!!) Sorry, das passt einfach nicht.

Wirklich gutes, und unverschnittenes (!!) Nativ-Extra ist :
- Erntefrisch im Herbst nicht unter 20,00 Euro/Liter zu bekommen
- Im Spätsommer im "Lager-Abverkauf" (beim Erzeuger) um bestenfalls 9,90/Liter zu bekommen.
( Somit wird es im Spätsommer im extrem-verschnittenen Zustand für den europäischen Großhandel deutlich günstiger und zu den sogenannten "Qualitäts-Schnäppchen" der Handelsketten )

Anbei ein Link zu einer Konsortiums-Anlage ähnlicher Größe mit marktüblichen Ölpreisen unverschnittener (!!) Öle.
www.agririva.it .

# Des weiteren gebe ich zu bedenken, dass es laut EU erlaubt (!!) ist, bis zu 20% des Produktes zu verschneiden ohne dies (a) deklarieren zu müssen, und/oder (b) die jeweilige Qualitätsstufe (in diesem Fall "Nativ Extra") ändern zu müssen. Es ist somit völlig legal das Öl um 20% zu strecken und diese Menge durch billigstes Olivenöl (auch aus nicht EU Ländern bei legalem und kontrolliertem Import/in Spanien meist Marokko) zu ersetzen.

Und nun, mit diesem Wissen zurück zur "Ursprungsfrage":
Wie "Gut" kann ein Olivenöl mit der Bezeichnung "Nativ-Extra" mit einem Preis von unter 5,00 Euro/Liter wohl sein ?
 
Ein Jahr lang ist hier wenig passiert denn es gab wenig zu berichten. Wir haben das eine oder andere neue Olivenöl probiert, aber gegenüber unseren Top5-Favoriten konnte sich keines durchsetzen. Meist warf es mit einem kurzen Schulterzucken und einem "ganz nett" erledigt, ohne dass es sich gelohnt hätte, dazu ein halbseitige Geschmacksbeschreibung zu verfassen. Mit dem heutigen Tage hat sich das allerdings geändert!

Eher als "Beifang" hatte ich bei einer Lachs-Bestellung noch eine Flasche Olivenöl in den Warenkorb gelegt. Es war die Neugierde, ob es eher ein überteuertes Blender-Produkt mit guten Marketing ist (wie der Prunier-Kaviar) oder tatsächlich auch großartiges Produkt, nur zu ambitionierten Preisen (wie der Balik-Lachs). Das Öl kommt aus Andalusien, konkret der Region Baena und ist ein Cuvée aus 4 verschiedenen Olivensorten (Hojiblanca / Picuda / Picual / Lechin). Wer genau der Hersteller ist lässt sich nicht so einfach ermitteln, es wird vermutlich von med international für Prunier in die hübschen Flaschen abgefüllt. (auf dem Foto ist es noch etwas kalt)
IMG_4202.jpg


Schon Farbe, Konsistenz und Geruch machten klar, dass hier vermutlich ein absolutes Top-Produkt am Start war. Also haben wir die ganzen möglichen Vergleichskandidaten übersprungen und unser Eichmaß aus dem Schrank geholt, Moria Elia Deluxe, unsere Referenz:

IMG_4223.jpg

Wir konnten es kaum glauben :o, aber das Nectar ließ schon beim ersten Löffel das Moria Elia klar hinter sich. Da musste man nicht
x-Mal hin und her probieren, die Sache war glasklar, da lag locker ein Punkt zwischen beiden Ölen (was unsere Werteskala gehörig durcheinanderbringt). Zur Sicherheit haben wir noch ein paar andere Öle zum Vergleich herangezogen, die für uns bisher eine 9/10 waren.
IMG_4226.jpg


Es half nichts, das Nectar spielte in einer vollkommen anderen Liga, in dem Falle also eine 10+/10. Tendenziell eher fruchtig wie ein Mosto Oro, trotzdem genug Kraft um auch gegen eine Monovarietal Koroneiki zu bestehen und dabei extrem ausbalanciert. Einzig an den Geschmack der puren Olive des Moulin Cornille, kam es nicht ganz heran, aber das ist auch etwas extrem ausgelegt. Schon die Konsistenz des Nektar auf der Zunge ist sensationell, regelrecht samtig. Mit jeder Sekunde entfalten sich mehr Aromen, eine leichte Schärfe, ein komplexer Geschmack der verschiedenen Olivensorten und eine angenehme Fruchtigkeit, die einem das Gefühl vermitteln immer neue Nuancen zu entdecken.

Eigentlich ist dieses Öl fast zu schade zum Braten, aber wir werden es am Wochenende mit einem Steinbutt testen, zu dem ich es mir hervorragend vorstellen kann. Ich freue mich auch schon auf den ersten Salat, bei dem wir es statt des Mosto Oro nutzen werden. Das Nectar ist bei Prunier für Endkunden nicht gerade ein Schnäppchen, aber es ist sicher wert, es einmal auszuprobieren zumal ein Moria Elia Deluxe nicht günstiger ist, aber schwieriger zu beschaffen.

Das Nectar ist somit unsere neue Oliven-Öl-Referenz und eine klare Empfehlung für jeden, wenn man mal etwas besonderes probieren (oder verschenken) möchte.
 
Der aktuelle Feinschmecker hat wieder seinen Olivenöltest herausgebracht. Das war letztes Jahr sehr interessant. Auch dieses Jahr haben wir den testsieger der intensiv fruchtigen Öle bestellt. Ich bin gespannt.
 
Der aktuelle Feinschmecker hat wieder seinen Olivenöltest herausgebracht. Das war letztes Jahr sehr interessant. Auch dieses Jahr haben wir den testsieger der intensiv fruchtigen Öle bestellt. Ich bin gespannt.
Dann berichte doch bitte über Deine Erfahrungen hier, das würde mich interessieren.

Mein Problem mit diesen ganzen "Tests" in Feinschmecker & Co ist, dass dort wirtschaftliche Interessen immer mit reinspielen und auch die Jury oftmals fragwürdig ist. Ich bin mir sicher, dass man ein nahezu einstimmiges Ergebnis erhalten würde, wenn die 10 deutschen ***-Köche eine Blindverkostung machen würden. Geschmack ist nämlich deutlich weniger subjektiv als man glaubt, das sehen wir selbst in unserer Sternegriller-Runde immer wieder. So haben beispielsweise @Flashy und wir ohne miteinander zu kommunizieren am perfekten Nudelteig getüftelt und sind dabei unabhängig voneinander fast grammgenau zum selben Ergebnis gekommen. Auch ein Tomatentest mit über einer Dutzend Sorten war nahezu einstimmig.

Wenn die Magazine testen ist schon die erste Voraussetzung, dass die Hersteller kostenlose Proben an die Redaktion senden, denn es wird nicht auf dem freien Markt eingekauft. Hersteller von Spitzenprodukten verzichten auf so etwas aber oftmals dankend, so dass sie es erst gar nicht ins Testfeld schaffen. Das hat man kürzlich erst beim Falstaff gesehen, wo die besten Produkte beim Schaumweinvergleich fehlten. Dazu kommt eine Jury, die nicht unbedingt nach fachlicher Kompetenz sondern häufig nach PR -Gründen ausgesucht wird, weshalb sich oftmals prominente Persönlichkeiten darin finden, die vorher nicht unbedingt durch profunde Kenntnisse der Spitzenküche aufgefallen sind. Nicht zuletzt fällt natürlich auf, dass gute Werbekunden der Magazine immer auf den vorderen Plätzen landen und der Testsieger seine Produkte auf jeden Fall über den Shop des Magazins verkaufen muss.

Ich will damit nicht sagen, dass die Produkttests in Feinschmecker & Co unbedingt schlecht sind, man sollte sie allerdings im passenden Kontext betrachten. Man kann sich dort sicherlich Inspirationen holen, aber letztendlich muss der eigene Gaumen darüber entscheiden was gut und schlecht ist.
 
Da ist sicher etwas dran.
Allerdings glaube ich tatsächlich das "Geschmäcker verschieden" sind. Schon allein deshalb halte ich "das beste [Lebensmittel deiner Wahl]" für eher eine Orientierungshilfe um ein Handwerklich und qualitativ gutes Produkt zu bekommen.
Gerade bei Olivenöl ist das als Ottonormalverbraucher gar nicht so einfach. Preis sagt leider nichts über Qualität und ein Öl, das letztes Jahr gut war muss dieses Jahr nicht unbedingt auch gut sein. (Um den Test zu Zitieren: Der Gewinner von 2020 ist 2021 auf Platz 46) Es ist ein Naturprodukt, dass nun mal wenig beeinflusst werden kann vom Produzent. Geschwindigkeit, saubere Verarbeitung und ein "gutes Jahr" ist entscheidend.
Mal davon abgesehen, das man am Etikett nur schwer ein gutes Öl erkennt.
Ein Test wie du Ihn durchgeführt hast ist klasse - und für den Moment sehr hilfreich. Die meisten Konsumenten - mich eingeschlossen - scheuen aber der Aufwand. Schon so viele offene Flaschen wären mir ein graus. ;) Ich hatte letztes Jahr aber Platz 1 und 2. Das war (für mich und meinen Gaumen) wirklich gut. Ohne deine Testsieger als Referenz zu haben.
Was habe ich gelernt:
- Einfach Öl aus dem Italienurlaub vom kleinen Bauer mitnehmen ist Quatsch.
- Platz 2 fand ich besser als Platz 1
- Das handwerklich gute Öl, dass ich auf unserem Markt und oder Feinkostladen bekomme ist trotzdem bei weitem hinter den Testsiegern.
- Bei sehr guten Ölen sind die UNterschiede Nuancen die nicht bei allen Zubereitungsarten zum tragen kommen (Wir nutzen fast ausschließlich Olivenöl im Alltag)

Zum Test: 500 Öle werden Jährlich getestet. 250 kommen ins Heft und werden mit 5-0,5 Punkten bewertet. Dieses Jahr auf Grund der Qualität waren es 225. Ja, die Gewinner gibts im Shop und auch sonst kann ich mir sehr gut vorstellen, dass deine Kritikpunkte berechtigt sind und man sich immer im Hinterkopf behalten sollte. Wobei die Jury jetzt nicht so PR-tauglich aussieht. :lach:Und mit Sicherheit ist es nicht "DAS beste Olivenöl der Welt" wie die Marketingabteilung hier propagiert. Dafür gibt es einfach zu viele und z.b. deine getesteten Öle sind nicht in der Veröffentlichung!

Aber für mich und meine Möglichkeiten und Anforderungen ist es ein sehr einfacher weg an ein - ich wiederhole mich - für mich sehr gutes Öl (zu einem fairen Preis - wir verbrauchen im Jahr zwischen 5 und 10 Liter Olivenöl) zu kommen.
 
@MrSpruzz , in Punkto "nicht Beeinflussbarkeit eines Naturproduktes" muss ich dir umgehend widersprechen.

Ab wann ist ein "Naturprodukt" nicht mehr als solches zu werten?
- Wenn es um gigantische Monokulturen mit Kunstdünger und Spritzmittel-Einsatz zur Erntemenge-Optimierung geht?
- Wenn EU-Normkonform 80% des Inhaltes Bio und "nur" 20% konventionelles öl beigemischt werden?
- Wenn EU-Normkonform 80% des Inhaltes aus geographisch gesicherten/geschützten gebieten (20% Herkunft "EU") stammt?

WO ist für Dich pers. die "Grenze" ? Die gesetzlichen Definitionsgrenzen (EU) habe ich Dir aufgezeigt.

Gute Öle kauft man im November in den kleinen Ölmühlen welche für klein und Kleinstbauern die Öle pressen. Kleinbauern haben keinen od. kaum Spritzmittelbedarf und nutzen "Gelbkärtchen" gegen die Fruchtfliegen was wiederum "endlos-Plantagen" nicht können. Je später/reifer die Frucht, desto mehr Ertrag aber auch weniger Aroma wird daraus gewonnen. Für den Laien könnte man sagen "je gelber das Öl, desto später die Ernte"...

Vor fast 10 Jahren hatte ich damit begonnen unseren Weinberg in einen Olivenhain umzuwandeln. Mit Erfolg. seit mittlerweile 5 Jahren ernten wir ausreichend Oliven um sie in Salzlake einzulegen und seit letztem Herbst erzeugen wir mit unserer eigenen Mini-Ölmühle unser eigenes "nativ-extra" für den Eigenbedarf. Ja, sowas geht, auch bei uns in Südtirol. was die Qualität betrifft, so können wir mühelos mit den sogenannten "teuren Ölen" aus der Toskana, Ligurien, Gardasee oder Andalusien mithalten. Diese Zeilen sollen nicht der "Eigenwerbung" dienen, denn ich verkaufe unser Öl NICHT, sie sollen dir nur aufzeigen, wie-wo-und-wann man hochwertiges Olivenöl kauft.

Was uns betrifft, so düngen wir 2x/Jahr mit "Kuhmist-Pellets" (die stinken nicht) und 1x mit gemahlenem Basalt-Pulver (übrigens ein deutsches Produkt) als Mineralstoff-Zugabe. gegen die Fliegen nutzen wir die Gelbkärtchen und gemähtes gras bleibt als Dünger liegen. Punkt.
Mittlerweile gibt es sogar Anfragen anderer (Auch Hotels mit 5-6 Olivenbäumen rund um deren Pool) im Umland bezüglich "ob wir ihnen ihre Oliven pressen könnten" ... Es ist ein unerwarteter "Selbstläufer" ;-)

- Richtig gutes Öl wird IMMER in DOSEN und nicht in Flaschen (UV-Schutz) verkauft.
- Der Reifegrad der Früchte und deren Sorten (ev. "Mischverhältnis") spielen in Sachen Aroma und "Schärfe" die Hauptrolle.
- Olivenöl beginnt nach etwa 3 Monaten seine Aromen abzubauen, in Flaschen um etwa 30-40% (je nach Glas-Färbung) schneller.
- Wer im August und später "Premium-Schnäppchen" kauft, kauft überteuerten Plunder der vor Eintreffen der neuen ernte möglichst gewinnbringend "verschleudert" wird ...

Sollte dich besagte Materie noch etwas mehr interessieren, schaust einfach in meinen Thread "Olivenanbau im eigenen Garten".
 
@Kingfisherteam da gebe ich dir uneingeschränkt recht und deine Ausführungen sind für mich sehr interessant.

Mein Bezug auf "beeinflussbarkeit" bezog sich eher auf die "Kellerarbeit". Anbau und Ernte spielen im Gegensatz zu z.b. Wein, eine noch viel größere Rolle. Öl ist in der Dose und wird schlechter und nicht wie, bleiben wir bei Wein, unter Umständen besser.
Gute Öle kauft man im November in den kleinen Ölmühlen welche für klein und Kleinstbauern die Öle pressen. Kleinbauern haben keinen od. kaum Spritzmittelbedarf und nutzen "Gelbkärtchen" gegen die Fruchtfliegen was wiederum "endlos-Plantagen" nicht können.
Olivenöl soll das meist gefälschte Lebensmittel sein (Es kann gar nicht so viel Italienisches Öl angebaut werden wie unter dem Label verkauft wird) und mit unseren EU-Verordnungen und "Supermarktölen" tuen wir uns sicher keinen gefallen. Und ja,... wie bei fast allen Produkten: Kaufe am besten beim Erzeuger deines Vertrauens.
Fairerweise scheitern die meisten aber bereits bei regionaleren Produkten an dieser Maxime.
Fürs Olivenöl ist für mich - stand heute - der von mir gewählte Weg bereits eine Verbesserung zu 2019. Und 2023 wird hoffentlich besser als 2021. Stetiger Wandel zu "besseren" Produkten. Ob Ökologisch, Nachhaltig oder "nur" Geschmacklich - ohne dabei Haus oder Frau zu verlieren.

Und falls doch mal ein Probierfläschchen deines Öls über bleibt - würde ich mich natürlich gerne für einen Selbsttest opfern. ;)
 
Einfach Öl aus dem Italienurlaub vom kleinen Bauer mitnehmen ist Quatsch.
Es ist m.M.n. die mit Abstand beste Variante.

Allerdings ist es enorm hilfreich wenn man weiß bei welchen Bauern bzw. Mühlen, und unter Berücksichtigung von:
Gute Öle kauft man im November in den kleinen Ölmühlen welche für klein und Kleinstbauern die Öle pressen.

Leider war ich im Vorjahr kein einziges Mal in Bella Italia und mußte mich erstmalig übers Internet versorgen... :(
 
Die paar "Überschuss-Döschen" (250ml) wurden an sehr gute Freunde (auch im GSV) verschenkt. Ich werde über Jahre nichts "abtreten", denn alleine schon die Herangehensweise "Eigenbedarf-engster Familienkreis-Freunde" setzt eine Mindest-Erntemenge ab etwa 350kg Oliven voraus ... und die sind (noch) nicht erreicht.

"Keller-Arbeit" beim Olivenöl?
- Wir verarbeiten sie bei Raumtemperatur (gemahlen, gerührt, gepresst)
- Die "natürliche Trennung" ohne Zentrifuge des Öles vom "Restwasser" verläuft von ganz alleine über Nacht ;-)
- Das Öl kommt in einen konischen 25lt Inox-Tank ( den ich ansonsten fürs Bier brauen nutze) wo sich über etwa 1 Monat ein Großteil der Schwebstoffe am Grund absetzt. Es wird NICHT mechanisch filtriert.

Das zermahlen und Pressen der Früchte ist eine morz "Sauerei", aber eine Mehrarbeit gegenüber dem Weinbau ist das alles nicht, im Gegenteil, weniger Arbeit im "Keller" und noch weniger am Feld. wäre dem nicht so gewesen, hätte ich den Weinberg nur "erneuern müssen. ;-) Wer dir was anderes vertickt, der lügt. Da ich in einem Krankenhaus im dreischicht-betrieb tätig bin, wäre ich ganz schön blöde wenn ich mir optional "noch mehr" als unbedingt notwendig an Arbeit "auferlegen" würde. Dies nur als "Denkanstoß".
 
Das zermahlen und Pressen der Früchte ist eine morz "Sauerei", aber eine Mehrarbeit gegenüber dem Weinbau ist das alles nicht, im Gegenteil, weniger Arbeit im "Keller" und noch weniger am Feld.
Das ist ja genau was ich sage.
Was du erntest und in die Dose bringst ist final und deutlich weniger beeinflussbar als Wein. Bei Wein geht's im Keller ja erst so richtig los...

Allerdings ist es enorm hilfreich wenn man weiß bei welchen Bauern bzw. Mühlen
Und daran scheitert vermutlich der Ottonormalverbaucher.
 
Dafür gibt es einfach zu viele und z.b. deine getesteten Öle sind nicht in der Veröffentlichung!
Meine Auswahl war ja nicht willkürlich, sondern es sind die Produkte, die auch bei vielen Spitzenköchen in der Küche stehen. Jedes der Öle in unserem Vergleichstest wurde mir von mehreren Personen mit profundem Wissen empfohlen, es ist also nicht ein zufälliger Griff ins Regal gewesen. Die Qualität der Öle konnte man auch daran sehen, dass sie mit den von @Kingfisherteam als Olivenfachmann empfohlenen, hervorragenden Ölen vom Gardasee im Vergleich mithalten konnte.

Wenn es nun kein einziges dieser Öle in den Vergleichstest geschafft hat, ist das schon mehr als verwunderlich. Das erinnert an den Fallstaff, wo der Sanitärreiniger von Moet gelobt wurde, weil sämtliche Spitzenproduzenten fehlten.
 
Je nach 2021er-Erntemenge könnte es durchaus sein, dass bei @Kimble kurz vor Weihnachten eine 250er-Dose (einmalig) aufschlägt. Bezüglich GSV gab es bereits in Bonn, Hannover, Salzburger-Land, dem Bayrischen und BW-Alpenvorland sowie 2 Orte im "Osten" 2020 "kulinarische Einschläge" zu vermelden. So ganz unmöglich ist das nicht ;-)
 
Ich hoffe, dass Du die Klammer () als solche erkannt, gelesen und auch verstanden hast ;-)
 
So, heute kann ich berichten.
Links der Sieger vom Ölivenöltest vom diesjährigen Feinschmecker, in der Mitte der Kimbletestsieger und rechts unser Ausweicholivenöl von einem lokalen Produzenten aus Griechenland.

20210622_182410.jpg


Im Glas konnten wir farblich quasi keine Unterschiede feststellen.
In der Nase waren 1 & 2 deutlich intensiver als 3.
Und am Gaumen haben es sich 3 sehr unterschiedliche Öle gezeigt.
Platz 3 ganz klar das Dafni:
Sehr mild. Wenig Frucht. Keine grünen Noten. Das war so zu erwarten.
Weiter abstand zu Platz 2. Das ist das quattrociocchi.
Starke Grasnote. Der Vorschlaghammer unseres Vergleichs. Scharf, grüner Abgang. Lange am Gaumen.
Knapp Platz 1 ist das Nectar.
Viel leiser als der Platz 2. Sehr ausgewogen. Fruchtig (Banane!), floral und einfach stimmig. Und wenn man denkt da kommt nix mehr dann klopft die Schärfe im Rachen langsam an. Sehr komplex! Toll.

Somit ist für uns klar. Im Alltag (wir brauchen zwischen 7 und 10 Liter pro Jahr), zum Kochen und wenn etwas wumms nötig ist wird uns das quattrociocchi 2021 begleiten. Und für die Salate und die feinen Gerichte (Fisch!) Eher das Nectar.
 
Ich muss diesen Thread mal wieder aufwaermen, auch wenn ich das mit dem Fokus meines Interesses nicht tun wuerde...

Ich habe gerade eine recht heftige Pasta-Phase, einschliesslich Marcato-Maschine mit Ravioli-Stopfer. Ich habe mittlerweile vierzig Rezepte von Giallo Zafferano durch DeepL gejagt weil mein Italienisch vierzig Jahre altes Latein ist ;-). Die meisten auf Vorrat. Aber ich bin am Testen.

Also - was wuerde Ihr fuer ein Olivenoel zum Beispiel fuer Aglio Olio Peperoncino nehmen? Oder Spaghetti alle vongole e pomodorini? Oder (wird langsam aktuell) Tagliatelle ai funghi porcini? Ich habe die Originalrezepte verlinkt, meine Uebersetzungen sind privat und nicht zugaenglich, sorry. Ich moechte keinen Aerger mit der Copyright-Mafia haben.

Ich benutze zur Zeit hauptsaechlich aus Nostalgiegruenden griechisches Olivenoel, und das aus dem Supermarkt. Verglichen mit meinem sonstigen Qualitaetsanspruch ist da also viel Spielraum...

Danke fuer Tipps.
 
Zurück
Oben Unten