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Pizza Canotto - hoch hydrierte Pizzateige

nollipa

Pizzaforscher
5+ Jahre im GSV
★ GSV-Award ★
Vorwort:

Wer gleich zum Thema kommen will, überspringt einfach den ersten Beitrag. Hier geht es ein wenig um die Hintergründe und wie ich überhaupt auf das Thema komme.

Servus zusammen,

dem aufmerksamen Leser meiner Beiträge wird kaum entgangen sein, dass ich sehr gerne – mit viel Leidenschaft Pizza backe. Über den „Umweg Pizza“ bin ich überhaupt erst auf dieses Forum gekommen. Nach diversen Optimierungen am Teig (danke dafür an @baser) erfüllte ich mir 2014 meinen Traum – einen Holzbackofen. Es wurde ein Ramster und die Qualität der Pizzen erfuhr eine weitere Steigerung. Gut, aber nicht immer kann man den Aufwand treiben den Holzofen zu heizen, so habe ich auch angefangen im heimischen Backofen weiter zu optimieren. Schamotteplatte weiter rauf, Backprogramme umschalten brachte eine Verkürzung der Backzeit und bessere Ergebnisse. Irgendjemand machte mich dann auf den Baking Steel aufmerksam, ich meine es war @FoodLuke Damit verkürzte sich die Backzeit weiter, der Boden wurde krosser und der Geschmack änderte sich erneut. Der @DarkRoast nennt eine Pizza mit verkürzter Backzeit "Nearly Napolitana".

Natürlich kannte ich die Pizza Napolitana, dir mir so rein optisch mit den vielen „Brandflecken“ zunächst gar nicht so gefallen wollte. Eine so „dunkle“ Pizza soll nicht verbrannt schmecken? Teilweise sind diese Pizzen ja regelrecht übersäht mit „Brandflecken“.

Nachdem ja @Wok seit geraumer Zeit Napoletanas mit dem Effeuno P134H zaubert, lies mich das nicht in Ruhe. Aber Anfang 2016 hatten wir erst die Küche komplett neu gemacht und wirklich Platz für so einen Ofen ist eigentlich nicht da. Zudem war ich immer der Meinung, dass der Ofen eine separat abgesicherte Steckdose benötigen würde - was aber gar nicht der Fall ist.

Ende 2017 gab es dann bei Gastrovens ein Angebot – für rund 420, 00 € inkl. Spedition und Versand aus Italien wurde ich dann schwach. Konnte mich dann auch kaum noch wehren, als @docsnyder meinte, dass ich doch auch in dieser Liga mitspielen will. Der Ofen steht nun übrigens im Keller und wird bei Bedarf zu zweit heraufgetragen. Ein Aufwand, der sich spätestens bei der ersten Pizza immer wieder lohnt.

Also habe ich meine erste Napolitana selbst gemacht, ich hatte bislang nie das Vergnügen eine auswärts zu Essen. Der reinste Wahnsinn. Da schmeckt nix verbrannt! Die Pizza hat ja rein gar nix mit den „Knusperkeksen“ zu tun, die man hierzulande (und auch in weiten Teilen Italiens) serviert bekommt. Nicht, dass eine dünne krosse Pizza nicht auch lecker ist, aber das ist ein Unterschied zwischen denen Welten liegen. Keine Angst - ich will keine Diskussion welche Art von Pizza die beste ist. Ich backe auch weiterhin gerne im Ramster, die halt ganz anders ist aber auf ihre Weise ebenfalls überzeugen kann.

Wie es halt immer so ist, kaum hat man ein Ziel erreicht, so strebt man nach dem nächsten. Freilich könnte man sich ausruhen und sagen – die perfekte Pizza backe ich immer nach gleicher Vorgehensweise – aber irgendwie liegt mir das nicht. So probiere ich mal ein neues Mehl, oder experimentiere mit Lievito Madre, hab noch einen speziellen Stein gekauft usw.

Jetzt stellt sich aber die Frage – was hat das mit der Pizza Canotto zu tun und was ist das überhaupt? Also nächsten Beitrag lesen...
 
Was ist die Pizza Canotto?

Im Grunde eine „sanfte Weiterentwicklung“ der Pizza Napoletana. Statt des eher trockenen Teiges und der relativ kurzen Gare setzt man hier auf eine hohe Hydration und lange Gärzeiten. Der Teig lagert dann viele Gase ein, was zu einem schlauchbootartigen Rand führt. Daher der Name - Canotto ist das italienische Wort für Schlauchboot.

Jetzt ist es nicht so, dass das alles auf meinem Mist gewachsen ist. Deswegen darf ich hier gleich mal auf den Blog von Udo „Pizzapurista“ verweisen. Es gibt also noch mehr von den Pizzaverrückten, liebevoll „Pizzaunderground“ genannt, sogar der Thread über den P134H ist dort erwähnt. Vor einiger Zeit bin ich mal über den Blog gestolpert und war dann Hin und weg, als ausgerechnet das Thema mit den hoch hydrierten Pizzateigen behandelt wird.

Im Thread des Effeuno P134H und auch anderwo haben wir oftmals schon diskutiert wie der Teig zubereitet wird. Der eine knetet, der andere macht eine Autolyse. Dabei ist mir schon oft aufgefallen, dass die Teige mit Autolyse meist deutlich feuchter sind, als die gekneteten.

So, nun muss ich mal den Bogen spannen: Eine Frage die mich seit langen umtreibt ist, warum sind viele Pizzabäcker so bestrebt, die Hydration, also den Anteil des Wassers im Teig zu erhöhen? Hat das einen speziellen Grund oder ist es nur „Ich kann das auch mit 70%?“. Nun, die klassische Napolitana hat eine Hydration von gerade mal knapp 56%.

Ab jetzt wird es interessant:

Mehl-zu-Wasser-Methode

Im Originalrezept wird im Wasser das Salz und die Hefe gelöst und während des Knetvorganges portionsweise untergeknetet. Damit erhält man einen sehr homogenen und elastischen Teig. Je nach Mehl ist aber nach meiner Erfahrung so bei 60% Hydration Schluss – der Teig wird einfach zu weich.

Wasser-zu-Mehl Methode

Hier wird das umgekehrt gearbeitet:

Zunächst wird das Mehl in den Kneter gegeben. Rund 90 % des Wassers werden nun langsam zugegeben und in das Mehl eingeknetet. Es folgt eine Autolyse. Hefe wird im restlichen Wasser aufgelöst, und in einem weiteren Knetvorgang langsam eingearbeitet. Erst zum Schluss kommt das Salz hinzu.

Mir ist diese Methode ja auch bekannt und ich habe auch eine zeitlang damit gearbeitet. Nur stellt ich irgendwann fest, dass ich mit der klassischen Methode besser zurecht kam. Eine Autolyse hatte ich damals nicht gemacht, weiterhin habe ich auch nicht versucht, mehr Wasser einzuarbeiten.

Das Mehl

Für eine lange Gärung und eine hohe Hydration braucht es ein kleberstarkes Mehl. Letztlich sorgt der Kleber dafür, dass das Wasser im Mehl gebunden wird. Je höher der Kleberanteil, desto höher kann die Hydration ausfallen.

Möglicherweise ist der ein oder andere auch schon mal über den W-Wert eines Mehles gestoßen. Der W-Wert wird im Alveogramm bestimmt. Dazu wird ein definiert gekneteter Teig zu einer Kugel geformt und aufgeblasen. Dabei wird der Druck in der Blase und die Ausdehnung gemessen. Je höher der W-Wert desto dehnbarer ist also der Teig und desto höher auch die Fähigkeit Gase einzulagern. Wenn ich das bislang richtig gelesen habe, wird in Italien die Mehlqualität u.a. im Alveogramm bestimmt, während dies in Deutschland nach dem Extensogramm bestimmt wird, wobei hier der Teig in die Länge gedehnt wird.

Nun könnte ich hier noch weitere ellenlange Abhandlung schreiben wie die Zusammenhänge sind. Für mein Verständnis hat mich das hier sehr viel weiter gebracht. Nun ist mir auch vieles klarer geworden und mein Respekt vor dem Bäckerhandwerk ist nochmals enorm gestiegen. Lest euch das auch mal mit dem Farinogramm durch und auch das Thema zu dem enzymatischen Verhalten des Mehles fnde ich sehr spannend.

Viele weitere Infos findet ihr natürlich auch im Blog von Udo, der sich mit der Materie auch schon intensiv auseinandergesetzt hat.

Kurzum:
Für eine Pizza Cannotto braucht es ein Mehl mit einem hohen W-Wert. Man muss also Pizzamehle nochmals unterscheiden. Glutengelhalt von ca. 12 % und einem W-Wert von ca. 220-250 sind also eher Mehle für eine kurze Gare, während es für eine lange Gare besser 14% und ein W-Wert ab 300 ist.

Erste Versuche
Ich habe natürlich schon einige Versuche hinter mir.:

Erster Versuch waren mit dem L5Stagioni di Grano Ora, 14% Kleber und W-Wert von 390. Ich schaffte auf Anhieb 70% Hydration, Pizzen waren aber nicht so doll, weil ich mit dem Lievito Madre verkalkuliert habe. Dabei wäre der Teig von der Beschaffenheit her super gewesen, aber Ergebnis sehr flache Pizzen (kaum Trieb). Auch ein Grund, warum ich für weitere Versuche Hefe verwendet habe, um Fehlerquellen seitens dem Sauerteig zu vermeiden (der ist ja auch etwas tagesformabhängig).

Also habe ich das wiederholt, dieses Mal mit Hefe und mich streng an die Beschreibung von Udo gehalten – keine Change. Irgendwie konnte ich die vorgegebenen Zeiten nicht einhalten und im Ergebnis hatte ich dann Brei…

Nach meinen Urlaub habe ich dann den dritten Versuch gestartet, mit einem wenig geeigneten Mehl, dafür nur eine Gare von 20 Stunden. Weiterhin hatte ich keine Autolyse eingebaut und eher nach Gefühl gearbeitet. Immerhin recht problemlos 65% Hydration mit recht beachtlichen Pizzen. Aber immer noch keine richtige „Canotto“.

Deswegen beschreibe ich im nächsten Beitrag, wie es mir nun mit meinem heutigen Versuch ergangen ist.
 
Versuch

Ich habe verschiedene Teige angesetzt, weil ich ein paar grundsätzlichen Dingen auf den Grund gehen wollte:
Gibt es Unterschiede in den Mehlsorten? Salzzugabe gleich oder später?

Vorweg noch – wer im Blog noch nicht gelesen hat. Es braucht gekühltes Wasser, möglichst Mineralarm und die Teigtemperatur soll nicht über 25° steigen, weil höhere Termperaturen ein Überkneten begünstigen.

Teig 1 65% Hydration – Salzzugabe am Ende des Knetvorganges
Molino Grossi Pizzamehl 11,5% Proteingehalt, W220

446 gr Mehl
261 gr Wasser (90% des gesamten Wassers)
29 gr Wasser(restlichen 10 % Wasser)
13 gr Salz (2,9%)
0,45% Hefe (1%)

Mehl in die Schüssel geben, Wasser langsam einfließen lassen und 3 Minuten kneten. Am Ende ein sehr fester Teig. Autolyse ca. 1h. Nun wird Hefe aufgelöst und mit dem restlichen Wasser untergeknetet. Leider schafft es die Kitchen Aid nicht, das Wasser sinnvoll einzuarbeiten. So sind nach der vorgesehen 7 Minuten Knetzeit gerade mal das Wasser eingearbeitet und es braucht weitere 3-4 Minuten bis das Salz drin ist. Keine guten Vorraussetzungen. Da hatte ich meiner großen Knetmaschine ohne Autolyse einen schöneren Teig bei gleicher Hydration. Teig am Ende 26°

Teig 2 65% Hydration – Salzzugabe mit Wasser 90%
Molino Grossi Pizzamehl 11,5% Proteingehalt, W220

446 gr Mehl
261 gr Wasser (90% des gesamten Wassers)
29 gr Wasser(restlichen 10 % Wasser)
13 gr Salz (2,9%)
0,45% Hefe (1%)

Mehl in die Schlüssel geben, Salzwasser einfließen lassen und 3 Minuten kneten. Fühlt sich deutlich feuchter an, als in der Variante 1. Autolyse ca. 1h. Teig fühlt sich jetzt eigentlich fertig an. Aber es fehlt ja restliches Wasser und die Hefe. Lässt sich auch wieder schwierig einarbeiten. Schaut zum Schluss schon überknetet aus! Teigtemperatur auch wieder 26°

Teig 3 70% Hydration – Salzzugabe am Ende des Knetvorganges.
Molino Grossi Manitoba Tipo 0 13,5% Proteingehalt, W380

433 gr Mehl
273 gr Wasser (90% des gesamten Wassers)
30 gr Wasser(restlichen 10 % Wasser)
13 gr Salz (3%)
0,45% Hefe (1%)

Mehl in die Schüssel geben, Wasser langsam einfließen lassen und 3 Minuten kneten. Am Ende ist der Teig in etwa so klebrig wie Teig Nr. 2. Nach der einstündigen Autolyse selbes Spiel, die Maschine tut sich schwer das zuätzliche Wasser einzuarbeiten. Ist aber eher ein Problem der Maschine, die schleudert den Teig rum und durch das Wasser ist der schleudert der nasse Teig nur am Rand rum. Immerhin fühlt sich der Teig mit 70% am Schluss kaum anders an als die Teige mit 65%.

Zwischenfazit: Wegen der geringen Mengen habe ich die Kitchen Aid verwendet, allerdings mit einem anderem als dem normalen Knethaken (der ist ja überhaupt nicht zu gebrauchen). Dennoch ist es m.E. nicht die ideale Maschine. Besser wäre es gewesen, auf die Autolyse zu verzichten und das restliche Wasser nach 3 Minuten zuzugeben. Mit gemischten Gefühlen warte ich also auf den Backtag.

Für alle drei Teige habe eine Stockgare von ca. 20 Stunden und einer Stückgare von 5 Stunden. Eigentlich hatte ich ja eine längere Stockgare angedacht, musste dies aber wegen zeitlichen Problemen dann doch verkürzen. Unser Frühapfelbaum hat zur Zeit so viele Äpfel die ein sehr enges Zeitfenster für die Verarbeitung haben – also habe ich meiner Frau geholfen Kompott einzukochen…

Fazit zur Teigzubereitung
Ich bin mir mittlerweile sehr sicher - Udo hat das in seinem Blog auch irgendwo erwähnt - dass die Knetmaschine einen erheblichen Einfluss auf die Teigzubereitung hat. Insofern darf man sich wohl nicht stur an vorgegebene Zeiten halten und muss für sich uns seine Maschine das Optimum finden. Möglicherweise ist es sogar so, dass die Höhe der Hydration auch Maschinenabhängig ist. Sprich: Schafft es die Maschine in einer bestimmten Zeit nicht, das Wasser einzuarbeiten, dann klappt das auch mit der höheren Hydration nicht.

Hier noch einige Bilder:

Mein Aufbau. Wie man sieht, der deutlich massivere Haken an der Kitchen Aid.
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Teig 1 nach der ersten 3-minütigen Mischphase
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Teig 2 nach der ersten 3-minütigen Mischphase. Klebt viel besser und schaut ganz anders aus.
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Teig 3 nach der ersten 3-minütigen Mischphase
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Das ist genau das Problem. Kaum gibt man etwas Wasser dazu - rutscht der Teig nur noch rum.
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Ich bin hier einigermaßen zuversichtlich: Die fertigen Teiglinge am nächsten Tag, von links nach rechts Teig 1-3.
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Erwartungsgemäß natürlich auseinandergelaufen.
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Servus,

eins kann ich euch gleich vorweg sagen: Wie man aus dem Versuchsaufbau ja sehen konnte, ist der Knetvorgang bislang doch nicht optimal verlaufen. Insofern sind alle Teige nicht optimal und die Ergebnisse sagen wir mal so - nur zufriedenstellend. So wie von mir beabsichtigt, heute eine Pizza Canotto aus dem Hut zu zaubern: üben, üben üben. Deswegen erst mal die Bilderstrecke:

Wir rufen uns in Erinnerung:
Teig 1: 65% Salzzugabe am Schluss
Teig 2: 65% Salzugabe mit Wasser am Anfang
Teig 3: 70% Salzzugabe am Schluss, Manitoba Mehl

Hier wird die erste Pizza ausgebreitet. Verarbeitung ok, ich komme schon relativ gut mit so feuchten Teigen zu recht.

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Belag
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Fertig nach 90 Sekunden. Schaut jetzt nicht mal so übel aus. Könnte noch etwas mehr Bräunung haben.
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fluffiger Rand, Geschmack gut, eigentlich eine ordentliche Pizza.
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Probieren muss man ja auch noch...
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Teig 2 - keine so große Überraschung, von der Verarbeitung her ziemlich identisch.
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Weniger Bränung, villeicht nicht ganz so gut aufgegangen.
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Probiert habe ich natürlich auch - kein Nenneswerter Unterschied zu Teig 1
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So - hier haben wir gleich mal die fertige mit Teig 3. Rand höher, Mehr Farbe, geht schon eher in die Richtung. Geschmacklich besser als die ersten beiden, Rand ist top!
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Man sieht hier schon, dass einfach mehr Gas eingelagert wird, was zu dieser überdimensionalen Blase führte.
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Vergleich 1-3
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So, wieder von vorne Teig 1 - anderer Belag:
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Schaut nun besser gebräunt aus.
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Rand ist auch schön hochgegangen.
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Hier nun wieder Teig 2. Rand nicht so hoch, Bräunung auch nicht ganz so ausgeprägt.
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Tja, Canotto Style: Schaut doch wirklich wie ein Boot aus: die ist mir auf dem Schieber leider angehaftet... aber der Rand - wäre so schön hoch geworden.
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Hier wieder Teig 1 - dieses Mal blasser
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Hmm - Teig 2 diesesmal schöner Rand und gute Bräunung - ja kann man sich denn auf gar nix mehr verlassen...?
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Extra nochmals hochgehoben - bei den ersten beiden Exemplaren war der Rand flach, die dritte schaut doch wirklich gut aus!
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So, Pizza Nr. 9 und damit die letzte mit Teig 3 Manitoba: Nochmals richtig hochgegangen, hab mal so eine große Blase eingedrückt.
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So, hier am Ende meines Tests - ihr dürft mir glauben, das war jetzt richig aufwendig. Schon alleine drei Teige zubereiten, alles zu dokumentieren und fotografieren. Aber macht halt Spaß und ich bin auch wieder um einige Erkenntnisse reicher.

Würde mich freuen, wenn der ein oder andere Lust hat, mit mir ein wenig um die Wette zu eifern. Es gibt ja durchaus Pizzabäcker, die auf eine Hydration von 100% kommen! Da ist ja noch vieel Luft nach oben...
 

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Sehr spannend, Alex, ich bleibe dran...

Den Ausdruck "Nearlypolitan" habe ich auch nicht erfunden, den habe ich im PMF "abgekupfert. Apropos PMF, kennst du diesen Thread von Omid bzw. sein Blog?

Servus
Walter
 
Interessante Teststrecke, ich werde das mit höchstem Interesse weiter verfolgen.

Zwischenfrage: Hat die Kitchen Aid ein Paddel, also einen flexiblen Knethaken? Das ist, als Kenwood-Besitzerin, mein Lieblingsinstrument zur Bearbeitung von Teigen mit hoher Hydration.
 
Servus,

Walter @DarkRoast, nein kenne ich noch nicht. Muss ich mal mein bescheidenes Englisch und Tante Google als Übersetzer bemühen.

@Ryn Silvia: Nur so was ähnliches. Nennt sich Flexirührer und hat nur an einer Seite eine Gummilippe. Meine weiteren Versuche werde ich jedoch wieder im Spiralkneter machen mit einer größeren Teigmenge, da das auch die Maschine ist mir der ich üblicherweise arbeite. Die hat halt nur eine Geschwindigkeit, knetet dann aber sehr ordentlich. Mein Gefühl sagt mir, dass die einfach etwas länger braucht. Ein wenig "austricksen" kann ich sie, wenn ich etwas Wasser einfülle, dann das Mehl draufgebe einschalte und dann das restliche Wasser einfließen lasse. Soweit war ich schon bei meinen ersten Versuchen. Da ich aber bei einem Versuch fast 2kg Mehl "vernichtet" habe (wurde zu Brot verbacken), bin ich halt bei diesem Versuch etwas vorsichtiger rangegangen.
 
Ja,

das schaut doch gut aus. Verrate mal noch die Teigeckdaten...

Die Bilder sind zwei Jahre alt, aber die ist vergleichbar mit der "Piggy Compound" (Schweinchengehege, passend zum PP-Belag und dem hohen Rand) aus diesem Thread: Link
Deren Rezept steht dort auch. Was die Hydration angeht, muss ich dich leider "enttäuschen" (Nur 60). Anstatt die Hydration zu erhöhen würde ich beim Öffnen der Teiglinge und beim Aufbringen der Tomatensauce noch mehr darauf achten, dass ich den Rand sowohl noch dicker, als auch noch breiter lasse. Hohe Hydration hilft schon, weil mehr Wasserdampf beim Backen auch mehr treibt und hochhydrierter Teig dehnbarer ist, aber allein entscheidend ist sie sicher nicht. Wichtig für das Aufblähen ist auch noch brutale Hitze. Backzeit sollte um die 90 Sekunden betragen, besser weniger, aber das sollte bei dir nicht das Problem sein.
Ich würde an deiner Stelle daher am Öffnen/Belegen ansetzen. Bei genauerem Hinsehen erkennt man das auch auf den Bildern, da Belag nur sehr selten angehoben wird. Meist verhindert er das Aufblähen. Man merkt jeden cm Tomatensauce. ;)
Du kannst es testweise gerne Mal übertreiben und ne Pizza extrem zentral belegen, aber bitte mit Bilder! :P
 
Genial, absolut geile Pizzen!
 
@nollipa
Wir geben Dir jetzt den Titel „Doktor Pizza“....
Kläre das bitte mit dem Mod....;)
 
Servus nollipa,
super Beitrag und tolle Pizzen!
Ich bin momentan ähnlich unterwegs mit +-70% Wasseranteil. Bei der Teigherstellung habe ich beides probiert, Mehl zu Wasser und andersrum. Einen großen Unterschied konnte ich beim Ergebnis nicht ausmachen.
Mein Mischverhältnis ist ähnlich wie Deine Nr. 3: 70% Wasser, 2,5-3% Salz, 0,2% Frischhefe; Grob kneten in der KM, dann 3-4 x innerhalb einer Stunde falten und anschließend für 20 Stunden in den Kühlschrank; Stückgare ca. 4 Stunden vor dem Backen. Hier mal ein Beispiel..
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Bei kleinen Durchmessern ist ein hoher luftiger Rand kein grosses Geheimnis, das geht quasi von selbst wenn die Hitze im Ofen passt. Bei Durchmessern von 30cm +, was eher einer mormalen Pizzagrösse entspricht, ist das deutlich schwieriger. Je grösser die Pizza, desto offensichtlicher sieht man Unterschiede bei den Teigen. Kleine Pizzen zeigen Unterschiede vergleichsweise marginal. So meine Erfahrung.
Ich denke beim gemeinsamen Erfahrungsaustausch und Ergebnissen sollten die Teiglinge gleich schwer und etwa gleich gross aufgezogen werden, ansonsten verzerrt es die Ergebnisse.
 
Servus,

@eibauer: Ich reiß mich nicht drum und wenn dann musst du das geeigneten Personen melden:u:. Alter Anstifter:D

@Driftwood: Mein nächstes Etappenziel ist es, 75% zu erreichen. Im Ergebnis gebe ich dir recht, waren die Teige sehr ähnlich bis fast kein Unterschied. Allerdings war nach den ersten 3 Minuten der Teig wesentlich trockener. Lediglich das weitere einarbeiten des Wassers gestaltete sich extrem schwierig. Aber wie gesagt, in meinem großen Kneter verhält es sich wieder etwas anders. Da hatte ich jüngst mit 65% und dem normalen Pizzamehl ganz ordentliche Ergebnisse mit dieser Vorgehensweise:

1. Einen "Schluck" Wasser in den Kneter geben, dass der Boden bedeckt ist
2. Das gesamte Mehl hinzugeben und Maschine starten
3. Das Wasser langsam einfließen lassen (ohne Hefe, ohne Salz)
4. Teig so kneten, dass Mehl und Wasser grob eingearbeitet sind.
5. Keine Autolyse, sondern nun Wasser mit Hefe zugeben
6. Knteten bis auch dieses Wasser eingearbeitet ist
7. Salz zugeben und noch etwas weiter kneten.
8. Teig so stehen lassen, dann falten und in die Stockgare.

Hier hatte ich die 65% relativ easy erreicht, auf das Zeiteisen habe ich nicht so genau geguckt, sondern bin eher nach Gefühl vorgegangen. Wie schon geschrieben, hat auch die Maschine darauf einen erheblichen Einfluss.

Meine Frau hat aber schon Pizzahunger angemeldet, also mal gucken. Nächstes WE wird es etwas eng, da wir in der Nachbarschaft eine Feier haben. Außerdem ist wieder Arbeit angesagt, gleich am ersten Tag Termin in Heidelberg und wieder zurück, also gleich mal 860km und ein 13 Stunden Tag...
 
Mein nächstes Etappenziel ist es, 75% zu erreichen.
In Chad Robertson's "Tartine Bread" sind die Hydrationen alle zwischen 75% und 85%. Ein Pizza Rezept mit dem Teig ist auch dabei. Im PMF gibt's auch einen passenden Thread dazu: https://www.pizzamaking.com/forum/index.php?topic=12122.0
Laß dich von den ersten Posts nicht abschrecken, weiter hinten wird's recht spannend...

Es gibt aber auch die umgekehrte Entwicklung wo versucht wird Pizzateige mit möglichst niedriger Hydration zu machen, da war Omid (s.o.) der Trendsetter.
 
Servus,

trocken ist ja langweilig...:o Nein, ich will jetzt erst mal hoch hinaus und mal ausreizen was ich da schaffe. Aber wenn ich es besonders trocken will, werde ich mal das Mehl mit Tomatensoße bestreichen. Du lieferst mir einfach zu viele Infos, die ich alle gar nicht auf einmal lesen kann... ;)
 
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