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Mein Dry Ager Thread - Rinderrücken & (much) more ;-)

Hammhh-let

GSV-Ravioli-Anfixer
5+ Jahre im GSV
Supporter
Foto des Monats
Mein Dry Ager Thread - Rinderrücken & (much) more

Der Name des Titels sollte Programm werden. Aber erstmal ein paar Worte vorweg. Mit dem Thema Dry Aging setze ich mich schon recht lange auseinander, aber mangels Genehmigung der Regierung hatte ich bis vor etwa einem halben Jahr kein eigenes Gerät. Um die Jahreswende herum bröckelte aber der Widerstand meiner besseren Hälfte zunehmend, kurz nach Neujahr zog dann auch ein Dry Ager bei uns ein.

Wir mögen Dry aged Beef sehr gern, aber das allein wäre kein Grund gewesen, dieses sündhaft teure Gerät für uns selbst anzuschaffen. Wenn es nur um den Konsum allein ginge, könnte man sicher besser bedarfsangepasst das Endprodukt einkaufen - billiger wäre das allemal. Hauptgrund für mich aber war die Lust am ausprobieren und experimentieren, vor allem auch mit Produkten, die man fertig geaged im Handel nicht bekommt.

Ich habe jetzt seit einem guten halben Jahr also alle möglichen Sachen mit dem Dry Ager ausprobiert, einiges gelernt und vor allem hunderte Fotos gemacht, die ich gerne mit euch teilen würde. Es ist über die Monate einiges an Bildern und Ergebnissen zusammengekommen, weshalb ich 'Stück für Stück' meine bisherigen Projekte aufarbeiten will. Von frischem bis vorgereiftem Rinderrücken, Fisch, Geflügel und Schinken ist bisher alles im Schrank gelandet und die Ergebnisse waren auch überwiegend spitze. Und ich habe noch einiges mehr auf der To do Liste :D

Da ich gerne auch immer etwas ausführlicher dazu schreiben möchte und mich auch über intensive Diskussion freuen würde, kommt also immer schön "eins nach dem anderen" ;-)


Los geht es mit meinen grundsätzlichen Eindrücken und den ersten, langsamen Schritten.


1. Eindruck vom Gerät und Generalprobe: "Regeneration von nassgereiftem Fleisch"

Wie die Dry Ager Besitzer und alle intensiver Interessierten sicher wissen, der Dry Ager hat in der aktuellen Variante verschiede Betriebsmodi, also voreingestellte Programme für verschiedene Einsatzzwecke. Man findet alle Programme mit Beschreibung der Einsatzmöglichkeiten in der Dry Ager Bibel, die man auf jeden Fall braucht, wenn man sich mit dem Thema auseinandersetzt. Leider (!) findet man im Internet und auch im Buch keine Informationen, welche Bedingungen bei welchen Programmen im Reifeschrank herrschen - wahrscheinlich Betriebsgeheimnis von Landig. Man sieht ausschließlich die Temperatur, Luftfeuchte usw. sieht man leider nicht.

Die voreingestellten Betriebsmodi allerdings sind an sich eine gute Idee. Das Stichwort lautet hier "Smart Aging", man wählt an sich nur aus, was man agen will und das Gerät übernimmt den Rest. Es gibt Programme für Rind, Schwein, Geflügel, Fisch, Käse, vorgereiftes Fleisch, ganze Rücken, Teilstücke usw. Dann kann man noch auswählen, wie intensiv das Aging ablaufen soll, den Rest bestimmt die Zeit.

Die Verarbeitung des Geräts ist erstmal tadellos, das darf man bei dem Investment aber sicher auch erwarten. Der erste Wermutstropfen allerdings ist die Bedienung. So durchdacht das Gerät auch sicher ist, so sperrig und "von gestern" ist die Bedienung über ein paar Drucktaster auf dem Bedienfeld - noch dazu innen im Gerät. Einstellungen erfolgen über Tastendruck(kombinationen) und das ist in Teilen auch leider nicht intuitiv, ohne die Bedienungsanleitung geht es ist. Noch dazu ist eine (für mich nicht zu verstehende) Tastensperre drin, die verhindert, dass man den Reifemodus einstellt bzw. verändert, aber die Anzeige trotzdem bei manchen Tasten reagieren lässt. Ich bin technisch an sich nicht blöde, aber ich bin hier ganz ehrlich: Ich hab es anfangs nicht bedient bekommen und mich sogar beim Support wegen "kaputtem Bedienfeld" gemeldet. Bei dem Preis erwartet man eigentlich eine App-Steuerung - die einem auch auf das Smartphone die aktuellen Eckwerte zum Reifen gibt.

Wenn man das Problem der Tastensperre (die sich wohl auch mal automatisch anzumachen scheint) erstmal erkannt hat, den ersten Frust über die sperrige Bedienung runtergeschluckt hat, dann kann man aber an sich direkt starten.


Als ersten Testlauf hatte ich mir simple Regeneration von verzehrfertigem, wet aged Beef vorgenommen. Ich wollte schnelle Ergebnisse und hatte ohnehin keine Quelle für Rinderrücken & Co., deshalb schien mir das sinnvoll.

Laut Dry Ager Bibel profitiert vakuumverpacktes Fleisch von einer Regeneration im Dry Ager über einige Tage. Richtiges Dry Aging ist das natürlich nicht, die typischen Aromen bekommt man da selbstredend nicht. Das Fleisch ist auch nur 1-3 Tage drin. Ich hatte aber schon beim Kochen bei @maitre de cuisine gelernt, dass die Regeneration von Beutelfleisch sinnvoll und geschmacklich wichtig ist, Frank macht das als Profi im Restaurant auch. Was für einen exzellenten Gastronomiebetrieb gut ist, macht sicher auch bei mir zu Hause Sinn, dachte ich. ;-)

Wir hatten zum Jahresbeginn viel Besuch, einmal sollte es Rinderfilet geben - das hatte ich dann also als erstes (Mini-)Projekt in den Ager gegeben.

Das Ergebnis war gut - nicht weltbewegend, aber sehr lecker. Was richtig auffiel war, dass das säuerliche Aroma von nassgereiftem Rindfleisch, das direkt aus der Vakuumverpackung kommt, komplett verflogen war. Großer Pluspunkt! Der Geschmack war am Ende sehr gut, aber es hatte sich nichts fundamental verändert. Das war bei den späteren Projekten total anders.

Ich benutze des Ager aber seither regelmäßig, um wet aged Beef zu trocken - auch um tiefgekühltes Fleisch aufzutauen. Zumindest wenn Zeit ist und der Ager gerade frei ist bzw. vom Betriebsmodus dafür einsetzbar ist. Das Fleisch profitiert davon - auch klar erkennbar, aber ohne dass hier Quantensprünge zu erwarten sind.

Hier die ersten paar Bilder, leider noch nicht besonders viele, ganz zu Beginn hatte ich noch nicht so viel geknipst und der Jahresbeginn war bei uns auch extrem vollgepackt mit allem möglichem, vorwiegend beruflichem Drama.


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Edith:

Jetzt habe ich auch noch ein paar Bilder gefunden, die ich gesucht hatte. Mein Jubiläums-Beef-Wellington wurde, wie seither jedes anderen Vakuumgereifte Fleisch wie zum Beispiel für unser Carpaccio wie oben beschrieben vorbereitet:

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Rohverzehr (natürlich) ein Genuss und sicher und unproblematisch:

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Oh! Ein Langzeitprojekt. Hier bleibe ich. Das wird sicher spannend. 😜
 
Ich nehme auch mal Platz......das Thema interessiert mich sehr .

Und zwischendurch muss ich direkt bei Landig schauen :rolleyes:
 
Bisher sind 9 Projekte abgeschlossen, drei schon in der konkreten Planung ;-)
Da bleibe ich dran, das klingt sehr interessant 👍🏻

Man muss sagen, dass der DryAger, neben seiner eigentlichen Funktion, auch ein großartiger 0°C Kühlschrank ist, in dem Gemüse, Fisch und Fleisch einfach viel länger halten als im normalen Kühlschrank und der vor allen Dingen den großen Vorteil hat, dass GN 1/1 Schalen dort hinein passen. Allein schon die GN-Tauglichkeit wäre ein Kauf-Grund.

Wenn er also nicht gerade zur Reifung gebraucht wird, ist er als Kühlschrank mit Frischware und Mise en Place auch so regelmäßig belegt.
 
Ui,
Da bleibe ich gerne dran-auch wenn so ein Gerät hier sicher die nächsten Jahre nicht einzieht! 🙄
Klingt absolut spannend, auf Deine Experimente bin ich gespannt.
und ich glaub die Connection zum @maitre de cuisine ist ganz passend: da haben sich zwei Foodies gefunden scheint mir! ;)
 
2. Kikok Hähnchen

Noch bevor ich das Gerät gekauft hatte, war mein Plan, als erstes ein Dry Aged Hühnchen zu machen. Der Grund war einfach: Dry Aged Beef wäre nichts neues für mich gewesen, ich war sehr neugierig auf den Geschmack von trockengereiftem Geflügel und die Reifezeit von 5 Tagen, wie empfohlen, ist recht kurz. Gerade zu Beginn sollte man wegen der eigenen Neugier und dem Spieltrieb kürzere Projekte umsetzen und nicht ein halbes Rind reinhängen und dann erstmal für 6 Wochen Däumchen drehen ;-)

Der erste Reflex beim Hühnchen und Dry Aging ist natürlich erstmal SALMONELLEN! Warum das Thema viel kleiner ist, als allgemein gedacht, habe ich hier schonmal ausführlicher geschrieben. Nichts desto trotz war der (an sich sehr versierte) Fleischthekenmitarbeiter beim EDEKA d.V. gelinde gesagt entsetzt, als ich ihm erklärt habe, was ich damit vorhab. Nur unter Zusicherung einer Haftungsfreistellung für etwaige Gesundheitsschäden wurde mir dann mein Hühnchen verkauft und ich konnte starten. :D

Zur Vorbereitung musste an sich nicht viel gemacht werden. Hygienisches Arbeiten ist beim Dry Aging natürlich selbstverständlich, viel mehr als den Vogel auf den perfekt gereinigten Einschub zu bugsieren, wohlgemerkt ohne mit allen Fingern drauf rumzupatschen, ist es am Ende nicht zu tun. Nun 5 Tage Geduld, dann war es fertig.

Ein paar Veränderungen konnte man nach 5 Tagen schon wahrnehmen, wie ihr auf den Bildern gleich auch sehen könnt. Etwas Wasserverlust hat hier schon stattgefunden, die Haut ist auch fühlbar trockener geworden, leicht gummiartig beschreibt es glaube ich ganz gut. Der Geruch war einwandfrei, es hat eben nach gar nichts gerochen. Also hygienisch keinerlei Bedenken, den Vogel zu grillen.

Die Zubereitung war denkbar einfach, mein Standard-Rub für Geflügel aufgetan und auf dem Broiler-Bock sitzend indirekt bei ca. 180° C auf den Grill gepackt. Etwas schwierig war es, den Rub auf dem Geflügel zum haften zu bringen. Dadurch, dass die Haut ihre Konsistenz wie beschrieben verändert hat, haftete der Rub mehr schlecht als Recht. Ich bin kein großer Freund vom "Binder", Brisket und PP kommt bei mir auch ohne Senf & Co aus. Hier aber war es grenzwertig, ich habe es am Ende ohne Hilfsmittel einigermaßen hinbekommen, aber bei Wiederholungen muss man sich hier ggf. was überlegen.

Das Ergebnis aber war genial. Geschmacklich war es immer noch klar als Hühnchen zu identifizieren, die große Revolution blieb hier (wie erwartet) aus. Die Änderungen waren allenfalls subtil - und ich will hier jetzt auch nicht so tun, als ob ich Nuancen von Nuss, Marzipan oder was anderem geschmeckt hätte. Dazu ist mein Geschmackssinn nicht fein genug und ich bezweifle auch, dass sich hier gewaltig was im Geschmack getan hat. Vielleicht belehrt mich hier irgendwann mal jemand mit einem feineren Geschmackssinn eines besseren :D Was aber schon meinen konnte war, dass der (ohnehin ja schon minimale) Eigengeschmack vom Hühnchen etwas intensiviert wurde. Vielleicht kann ja hier jemand seine Eindrücke beisteuern, der das auch schon mal ausprobiert hat. Was aber echt ein Unterschied war: Die Saftigkeit und Konsistenz. Da hat das Hühnchen spürbar profitiert, es war gefühlt zarter und definitiv saftiger. Das erscheint jetzt vielleicht erstmal paradox (trocken gereiftes Fleisch ist saftiger?!) - aber tatsächlich so. Der Garverlust nach Trockenreifung scheint deutlich geringer, was sich im Gesamtergebnis positiv auf die Saftigkeit auswirken kann.

Alles in allem also ein sehr positives Fazit und ein gelungenes Projekt. Wiederholt wird es auf jeden Fall, ich halte auch 7 und mehr Tage Reifung für problemlos möglich. Ich habe noch so einiges mehr auf der Liste, das wird also etwas warten müssen - aber beim nächsten Mal kommen mehrere Vögel rein und dann Test nach 7, 10 und vielleicht auch 14 Tagen. Und anderes Geflügel wird natürlich auch noch getestet werden.


Aber hier nun die Bilder:

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Kikok Hähnchen finde ich in-ge-DryAged schon eine Wucht im Vergleich zum „Standard-Grillhähnchen“.

Wie hast Du das Tier vorm Reifen behandelt? Ich sehe da noch die „Gummibänder drumzu: hätte vermutet der Gockel wird gewaschen und „breitgelegt“, damit es auch nirgends Restfeuchtigkeit bleiben kann.
 
Wie hast Du das Tier vorm Reifen behandelt? Ich sehe da noch die „Gummibänder drumzu: hätte vermutet der Gockel wird gewaschen und „breitgelegt“, damit es auch nirgends Restfeuchtigkeit bleiben kann.

hmm… :D Tatsächlich habe ich gar nichts (!) außer reinlegen gemacht. Die Kavität war weit offen, so dass Luft überall hin- und sich nirgends Flüssigkeit sammeln konnte - das war’s dann aber auch schon. Ich habe mich bemüht, so wenig wie möglich (also gar nicht) mit der Hand ranzufassen, deshalb ist auch das Gummiband dran geblieben.

Im Waschen habe ich keinen Sinn gesehen. Den Keimen auf der Hühnchenhaut ist es ziemlich egal, ob nochmal Wasser drüber läuft oder nicht, das Handling beim Waschen hingegen erschien mir wie unnötige Berührungen mit meiner eigenen Hand.

Ob das so richtig ist, weiß ich (noch) nicht. Manch einer spricht von Handhabung mit sterilen Handschuhen usw. Das ist meiner Meinung nach erstmal Unsinn, auch das sauberste Lebensmittel kommt immer etwas kontaminiert. Aber an der menschlichen Hand kann ggf. mal ein fieser Keim, z.B. E.coli, sein. Deswegen meine Devise bislang, im Zweifel das Fleisch ohne Berührung auf den peinlich sauberen Einschub legen und gut :thumb2:
 
Glückwunsch Christoph,

Ist schon ein sehr geiles Teil, so ein Dry Ager Hühnchen hast du ja schon herausbekommen, Probier mal Meeresfrüchte insbesondere Jacobsmuscheln, und Fisch.
👍 Prädestiniert ist das Teil natürlich für große Stücke am Knochen besorg dir mal einen Schweine oder Rinderrücken am Knochen und lass sie mal abhängen. 👍

dran denken durch die Salzsteine geht alles ca. 3 mal schneller als normal 😎

Liebe Grüße aus der kleinen Küche vom Frank
 
Probier mal Meeresfrüchte insbesondere Jacobsmuscheln

Werde ich! :-) Jakobsmuscheln insbesondere, da bin ich jetzt neugierig. Das schiebe ich ganz sicher nach oben auf die To-do Liste.

Mit Fisch hatte ich schon etwas experimentiert, allerdings nur „Grundstufe“ :D
 
Hier bringt mich keiner mehr raus. Da bleib ich 😂
Schönes Projekt und sehr informativ.
Danke dafür 👍
 
3. Fischfilets

Dry aged Fish - DAS hatte ich noch NIE. Als ich die Dry Ager Bibel gelesen- und über die Möglichkeiten des Agings von Fisch erfahren hatte, war ich fasziniert. Ein Lebensmittel, bei dem normalerweise nichts über absolute Frische geht, mit Absicht ablagern zu lassen - voll mein Ding! :D

Dry Aging von Fisch beinhaltet natürlich keine wochenlangen Reifezeiten mit reichlich Pellicles, die erstmal abgeschnitten werden müssen. Die Reifezeit beträgt hier etwa 5-7 Tage, vielleicht geht auch etwas mehr, aber das wollte ich zu Beginn nicht ausreizen. Als Testobjekte habe ich Lachs und Thunfisch ausgesucht, ich habe einen Fischhändler vor Ort, der was Qualität und Frische angeht, absolut zuverlässig ist. Beginnen wollte ich mit Filets, weil das portionsmäßig für uns beide in der Woche besser passen würde - außerdem wollte ich, falls es schief geht, nicht gleich ganze Fische und davon am Besten gleich mehrere versauen 🙈

Das Vorgehen ist wie immer extrem simpel - Fisch kaufen, passendes Programm beim Smart-Aging einstellen und Fisch ohne Hyienepatzer auf die Einschübe legen. Danach 5 Tage für den Lachs und 6 Tage für den Thunfisch warten. Technisch hat alles perfekt geklappt, beide Fischfilets waren am Ende der doch recht kurzen Reifezeit äußerlich recht appetitlich, hatten keinen besorgniserregenden Geruch und auch sonst sprach nichts gegen den Verzehr.


Fazit zum Lachs:

Sehr lecker! Hier hat sich beim Geschmack tatsächlich etwas getan - wieder keine Revolution, aber diesmal deutlich mehr spürbar. Ich war begeistert. Angenehmer Lachsgeschmack, etwas verändert, intensiviert. Leichte Marzipan- / Mandelnoten, habe ich mir zumindest eingebildet :D Also wirklich interessant und spannend. Die Haut habe ich beim Reifen dran gelassen und auch bei der Zubereitung belassen. Einfach auf der Hautseite gebraten, die Fleischseite ebenfalls leicht kross angebraten und leicht glasig aus der Pfanne genommen. Beim Test perfekt auf den Punkt, total saftig und angenehm in der Konsistenz. Beilagen auch lecker. DAS wird es sicher wieder geben ;-)

Hier die Bilder:


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Fazit zum Thunfisch:

Geschmeckt hat auch der Thunfisch, aber erhebliche Veränderungen zu "normalem", frischem Thunfisch habe ich nicht gemerkt. Die Konsistenz und alles weitere war auch lecker, aber ich kann jetzt nicht sagen, dass neue Geschmacksnoten dazu gekommen wären. Der Thunfischgeschmack war durchaus deutlich, auch sehr angenehm - aber ob der intensiviert wurde, kann ich nicht sagen. Denke mal, dazu hätte ich ein frisches Stück zum Vergleich holen- und direkt gegeneinander testen müssen. Zubereitung war einfach: In etwas Sesam scharf angebraten und innen rare auf den Teller gebracht. Beim nächsten Mal würde ich deutlich länger reifen lassen. Thunfisch ist ja das Rind unter den Fischen und kann wahrscheinlich wie Rindfleisch auch längere Reifezeiten vertragen. Mal sehen, ob meine Theorie da stimmt.

Hier auch die Bilder:


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Sobald der Schrank das nächste Mal wieder frei wird, würde ich es mit ganzen Fischen versuchen, auf jeden Fall wieder Lachs und dann am liebsten einen Steinbutt oder einen anderen tollen Plattfisch. Auf jeden Fall will ich auch den Tipp von @maitre de cuisine aufnehmen und Jacobsmuscheln mit dazu packen. Glaube, das wird eine fischlastige Woche, sobald ich das umsetze. Aber bei großen Fischen sollte man sicherstellen, dass genug Leute zum Essen da sind.

Ihr seht, Dry Aging erfordert durchaus etwas Planung ;-)
 
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