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Mobiler Holzback- und Pizzaofen

Nachdem am Mittwoch abends noch die Schaumglasplatten für die Isolierung geliefert wurden, hat es mich noch gejuckt und ich musste einfach noch ein paar zugeschnittene Segmente zum Probeliegen in Position bringen. Das Aufkleben der 1. Isolierschicht wird die Arbeit für das kommende Wochenende werden.....

Schaumglasisolierung.jpg
 
Zwischenzeitlich habe ich die Hälfte des Ofentunnels mit Schaumglas-Segmenten isoliert und habe gestern dem Ofen das erste Mal so richtig untergeheizt. Die gemessenen Temperaturen waren ganz interessant. Im Ofen hatte ich eine Temperatur von ca. 190°. Der Tunnel an der Außenwand, unter der aufgelegten Schaumglas-Isolierung erreichte 147°. Die Temperatur an der Oberfläche des Schaumglases zeigte "coole" 31° an, wobei das offensichtlich auch den gestern herrschenden Außentemperaturen entsprochen haben dürfte. Wenn ich da jetzt noch 5 cm Steinwolle drauf packe, müsste der Ofen meines Erachtens ausreichend isoliert sein. Oder sollte ich tatsächlich noch eine zweite Schicht Steinwolle auflegen?
ErstesFeuer2.jpg
 
In der letzten Woche habe ich mir ein paar Tage Hitzeferien verordnet. Habe aber fallweise die kühlen Morgenstunden genutzt und die 6 cm starke Schaumglas-Isolierung fertig verklebt. Auf diese wird nun, bevor noch die 5 cm dicke Steinwolle drauf kommt, eine Feuchtigkeits- und Dampfsperre aufgelegt. Diese wird zweilagig aufgebracht und besteht aus einer 50µm starken Aluminiumfolie, welche mit einem Aluminiumklebeband fixiert wird.

Glasschaumiso.jpg


Dampfsperre.jpg
 
Krasses Pferd :prost:

Kannst du schon abschätzen, wieviel das Teil wiegt?
Mit "mobil" meinst du bestimmt, dass du das Monster nach der Fertigstellung nach Hause fährst, oder hast du im Ernst vor damit durch die Gegend zu fahren? :cop:
 
Das Gewicht wird bei ca. 900 bis 1.000 kg liegen - so hoffe ich, denn wir haben für den Ofen einen Anhänger mit 1.000 kg Nutzlast. Nach der Fertigstellung nach Hause fahren brauche ich den Ofen nicht, denn ich habe ihn in meinem Carport gebaut und dort stehen.
Es ist auch grundsätzlich vorgesehen, den Ofen - falls gewünscht - an örtliche Vereine, zu verleihen. Allerdings werde ich damit keine "Weltreisen" in Angriff nehmen. Aber grundsätzlich ist das gute Stück als mobiler HBO gebaut worden. Er wird demnächst seine Jungfernfahrt antreten und ich werde ganz bestimmt davon berichten und Bilder in das Forum stellen.
 
Gestern habe ich vier Lagen der Aluminiumfolie aufgeklebt. Vier Lagen wären zwar nicht notwendig gewesen, aber auf der Rolle waren 25 lfm und ich dachte, bevor das Zeug in einer Ecke der Werkstätte vergammelt, schadet es nicht auf dem Ofen. Jetzt sieht er aus wie belgisches Konfekt. Heute verpasse ich ihm noch die Steinwolle-Isolierung und dann wird am Sonntag zum ersten Mal ordentlich eingeheizt, zum Pizza backen.

Alusisolierung.jpg
 
Gestern wurden an dem Ofen-Anhänger noch vier Abstützungen montiert, damit man
a) den Ofen immer in die Waagerechte kurbeln kann,
b) beim Abhängen ein Aufkippen verhindert und
c) die Achse auf Dauer entlasten kann.

Anhängerstützen1.JPG


Anhängerstützen2.JPG
 
Das vergangene Wochenende war ofentechnisch gesehen sehr ereignisreich.
Am Freitag Nachmittag habe ich noch die 5cm-Steinwollplatten auf den Ofen drauf gepackt und mit Drahtgitter fixiert.

Steinwollmantel.jpg
 
Zum Fixieren des Gitters habe ich in die vorhandenen Blechstreifen mit der Flex einfach kleine Schnitte gemacht, die entstandenen Spitzen mit einer Zange leicht nach innen gebogen und mit diesen "Krallen" hat sich das Gitter problemlos straffen lassen und hält durch die Eigenspannung bombenfest.

Krallen.jpg
 
Am Samstag war dann der große Tag. Mein "Baby" verließ seine Geburtsstätte und wurde das erste Mal auf den Anhänger geladen.
Die Spannung war bei allen Beteiligten groß, denn niemand wusste, ob sich die theoretischen Vorausberechnungen erfüllten.

Abflug.jpg


Hoffentlich passt er.jpg
 
Sitzt, passt und hat Luft! Passgenau vom Feinsten.

Passt und hat Luft!.jpg
 
Der Ofen tritt seine erste Reise an - allerdings nur bis in die die Garage des Nachbarn. Dort findet nächsten Tag die Premierenvorstellung in Form eines Pizzaessen statt.

erster Ausritt.jpg
 
Am Sonntag war es so weit! Alle Proponenten und Beteiligten fanden sich ein, um bei der ersten Backvorstellung dabei zu sein. Es wäre gelogen gewesen, wenn ich gesagt hätte, dass ich nicht nervös war.

Premierenfeuer.jpg
 
Raucht der Ofen aus dem falschen Loch, gibt es statt Pizza verkohlte Bretter, erfüllen sich alle Erwartungen? Fragen über Fragen....

Nichts von alledem trat ein! Es wurden perfekte Pizzen mit hervorragendem Geschmack! Keine einzige verkohlte, oder musste dem Feuer übergeben werden. Jeder durfte sich seine eigene Komposition zusammenstellen und genießen. Es wurden Pizzen, wie sie in Italien nicht besser hätten sein können. Das war aber mit Sicherheit auch dem speziellen Mehl aus Italien geschuldet. Der Pizzaboden schön dünn und der Rand knusprig und knackig. Der Rest des Pizzateiges wurde noch zu schmackhaften Pizzastangerl verarbeitet.

Feuertaufe bestanden und jetzt werden beim Ofen noch die restlichen Feinarbeiten, wie Vormauerung und Kupferblech-Verkleidung in Angriff genommen.

Pizza anrichten.jpg


es schmeckt!.jpg


Pizzastangerl.jpg
 
Das vergangene Wochenende arbeitete der HBO das erste Mal auf Volllast. Am Samstag abends wurden an die 40 Pizzas gebacken und da der Ofen am Sonntag noch sehr heiß war, habe ich die Restwärme genutzt und für meine Familie nochmals 12 Pizzas gezaubert. Bemerkenswert ist die Tatsache, dass der Ofen gestern abends, also 29 Stunden, nachdem er das letzte Mal befeuert wurde, noch immer eine Kerntemperatur von 110° Celsius hatte. Das deutet darauf hin, dass der Ofen vollkommen durchgetrocknet und auch ausreichend isoliert ist.
Nachdem der Ofen in mein Atelier zurückgebracht wurde, habe ich gestern drei Metallbänder über die Isolierung gespannt. An diesen und an den Vormauerungen, die als Nächstes hochgezogen werden, wird die Kupferblech-Verkleidung befestigt.

Metallbänder.jpg
 
Mir ist es momentan schlicht und ergreifend einfach zu heiß, um den Ofen fertig zu mauern. Daher nutze ich die Zeit, um andere Teile für meinen HBO anzufertigen. Ich habe diese Dinge in anderen Freds schon kurz beschrieben. So habe ich beispielsweise mein Ofenset in Edelstahlausführung vervollständigt, welches mich insgesamt ca. 40 Euro kostete.

Ofenset.jpg
 
Die handelsüblichen Drosselklappen (Absperrungen) bekommt man trotz einiger Modifikationen nicht 100 %-ig dicht. So stellte ich Überlegungen an, wie man dies verbessern könnte.
Ich kaufte mir in einem österreichischen Flohmarktforum eine antike Wärmeflasche aus Kupfer, schnitt den Boden auf und klebte in diese Flasche mit hochhitzebeständigem Silikon einen Plattenrest aus 3 cm starkem Kalziumsilikat.
Um ein Verrutschen zu vermeiden und die Absperrung 100% dicht zu bekommen, habe ich in diese Silikatplatte eine ca. 1 cm tiefe Nut gefräst. Dieser Kupferhut sitzt bombenfest und passt auch gut zum künftigen Kupfermantel des HBO.


wärmeflasche.jpg


Abdichtung1.jpg


Abdichtung3.jpg


Abdichtung2.jpg
 
Nachdem ich nunmehr den vorderen und hinteren Rundbogen des Ofens endgültig in Form gebracht habe, bekommt der Ofen endlich sein Kupfermäntelchen. Als Korrosionsschutz wird unter dem Kupferblech eine Trennfolie aufgebracht, denn sonst würden nach wenigen Jahren die darunterliegenden Eisenbänder weggerostet sein. So die Aussage des Spenglermeisters.

Trennfolie Kuper-Eisen.jpg
 
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