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Sternerestaurants und andere erstklassige Restaurants bieten jetzt Essen to-Go an

Ich schulde Euch noch die Bilder aus dem *-Restaurant 1876 von Daniel Dal-Ben in Düsseldorf, wo wir vor einiger Zeit eine Rialtobox als TakeAway bestellt hatten. Statt Streetfood oder Bistroküche wie viele andere Spitzenköche zu servieren, liefert er nahezu 1:1 sein Menü aus dem Sternerestaurant,
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Hier der ausführliche Bericht

Wem das schon Appetit gemacht hat, der kann sich schon auf die nächsten Bilder freuen, denn während des Lockdowns 2.0 kocht Daniel Dal-Ben nun zusammen mit Yoshizumi Nagaya und seinem Team ein großartiges TakeAway-Menü als 4-Hands-Dinner for Home inkl. des Signature-Dishes Schwarzer Kabeljau in Miso.
Hamachi Sashimi, Konegi Sauce, Salzzitrone
***
Schwarzer Kabeljau, gegrillte Aubergine, Saikyo Miso Sauce, Tapiokachip
***
Crepinette vom Pyrenäen Kalb mit Kalbsschwanzjus, Olivensenf und Trüffel
***
Amalfi-Mandarine mit weißer Amedei Schokolade, Pistazien aus Bronte und Salzkaramelleis​
Auch wenn es 99€ p. P. kostet klingt ist das imho das beste TakeAway, was ich bisher in D gesehen habe.
 
So, die Bestellungen sind raus 🍽️ und wenn alles klappt, werden wir in der kommenden Woche gleich drei *-Köche virtuell in unserer Küche zu Gast haben :

Donnerstag Tim Raue:
1. Wasabi Garnele, Nuc Mam Dressing & Koriander
2. Kabeljau, Schmorgurken & Estragonpüree
3. Königsberger Klopse, Rote Bete Salat & Kartoffelpüree
4, Cookies & Chocolatés


Freitag Yoshizumi Nagaya:
1-5. kleine Highlights aus der Küche des Nagaya
6. Hamachi Sashimi, Konegi Sauce, Salzzitrone
7. Schwarzer Kabeljau, gegrillte Aubergine, Saikyo Miso Sauce, Tapiokachip
8 Crepinette vom Pyrenäen Kalb mit Kalbsschwanzjus, Olivensenf und Trüffel
9. Amalfi-Mandarine mit weißer Amedei Schokolade, Pistazien aus Bronte und Salzkaramelleis


Sonntag Daniel Dal-Ben:
1-4. Variation italienischer Amuse.
5. Hummerterrine / Capreseduft / Japanische Gurke /schwarzer Rettich/ gepuffter Buchweizen
6. Soufflierter Heilbutt / Kohlrabi / Muscheln / Safran
7. Wellington von der Challans Ente / confiertes Gemüse / Püree von Montello-Kartoffel / Portweinjus
8. Barrette di Cioccolato / Zwergorange / Knusper / Haselnuss


Ich bin sehr gespannt, wie das gelingt und wie viel Arbeit es am Ende in der Küche wird - 9 Gänge sind sicherlich kein Kindergeburtstag . Sonntag habe ich glücklicherweise einen Profi zu Gast, mit dem ich gemeinsam finalisieren und anrichten werde.
 
So, die Bestellungen sind raus 🍽️ und wenn alles klappt, werden wir in der kommenden Woche gleich drei *-Köche virtuell in unserer Küche zu Gast haben :

Donnerstag Tim Raue:
1. Wasabi Garnele, Nuc Mam Dressing & Koriander
2. Kabeljau, Schmorgurken & Estragonpüree
3. Königsberger Klopse, Rote Bete Salat & Kartoffelpüree
4, Cookies & Chocolatés


Freitag Yoshizumi Nagaya:
1-5. kleine Highlights aus der Küche des Nagaya
6. Hamachi Sashimi, Konegi Sauce, Salzzitrone
7. Schwarzer Kabeljau, gegrillte Aubergine, Saikyo Miso Sauce, Tapiokachip
8 Crepinette vom Pyrenäen Kalb mit Kalbsschwanzjus, Olivensenf und Trüffel
9. Amalfi-Mandarine mit weißer Amedei Schokolade, Pistazien aus Bronte und Salzkaramelleis


Sonntag Daniel Dal-Ben:
1-4. Variation italienischer Amuse.
5. Hummerterrine / Capreseduft / Japanische Gurke /schwarzer Rettich/ gepuffter Buchweizen
6. Soufflierter Heilbutt / Kohlrabi / Muscheln / Safran
7. Wellington von der Challans Ente / confiertes Gemüse / Püree von Montello-Kartoffel / Portweinjus
8. Barrette di Cioccolato / Zwergorange / Knusper / Haselnuss


Ich bin sehr gespannt, wie das wird und wie viel Arbeit es am Ende in der Küche wird - 9 Gänge sind sicherlich kein Kindergeburtstag . Sonntag habe ich glücklicherweise einen Profi zu Gast, mit dem ich gemeinsam finalisieren und anrichten werde.
Verf.... Du machst mir den Mund aber richtig wässrig. Ich muß aufpassen, daß ich nicht ertrinke.
 
Nicht nur unsere Bundeskanzlerin denkt laut darüber nach, den Lockdown bis Mitte Januar zu verlängern, auch die meisten Gastronomen planen jetzt schon damit, dieses Jahr nicht mehr zu öffnen.

Da die wenigsten Leute vermutlich Lust haben, die Zeit von Mittwoch 23.12.20 bis Freitag 01.01.21 durchgehend in der Küche zu verbringen, dürften ToGo-Menüs in dieser Zeit so boomen wie noch nie und viele Restaurants am Rande der Kapazität arbeiten, wie es schon Ostern teilweise zu beobachten war.

Daher bieten die ersten Restaurants jetzt schon Menüs zur Vorbestellung an:
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Man sollte diese Jahr wohl rechtzeitig vorbestellen.
 
Damit die @Quälgeister wie @Sousvidebader hier endlich Ruhe geben, kommt hier der Bericht zu unserem heutigen Menü.

Tim Raue - Best of Fuh Kin Great

Zunächst einmal muss man lobend erwähnen, dass Verpackung und Übersichtlichkeit ziemlich perfekt sind. Da haben wir schon ganz andere Dinge erlebt, so dass wir mehrfach beim Koch anrufen mussten, um herauszufinden, was in den einzelnen Beuteln ist und wie man es zubereiten soll. Die Anleitung von Tim Raue ist ebenfalls schlicht und klar konzeptioniert - kurzum die Zubereitung ist narrensicher.

Damit sind wir auch schon beim ersten Problem, der Zielgruppe. Offensichtlich ist das Menü dafür konzipiert, selbst in die einfachste Küche zu Hause etwas Raue-Feeling zu bringen, vielleicht primär für seine Gäste der Villa Kellermann und nicht die seines Hauptrestaurants. Um alles nach dem Motto "Keep it simple" zu gestalten, verzichtet man (aus unserer Sicht leider) auf Detailarbeit, so dass das Potential der Gänge bei weitem nicht ausgeschöpft wird.

Genug der Vorrede, wir starten mit dem 1. Gang (keine Angst, die weiteren Gänge werden nicht so ausführlich)

1. Wasabi Garnele, Nuc Mam Dressing & Koriander
Dieser Gang ist nicht nur der Signature-Dish von Tim Raue sondern ebenso von uns. Wir haben ihn schon häufig bei uns zu Hause gekocht, ebenso für 60 Leute auf dem OT und auch schon mehrfach im Restaurant Raue gegessen. Hier das Original:
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Das ist ein Gericht, wo wir jede Nuance kennen, denn es kommt hierbei auf die Details an. Dieser Gang lebt von 2 Dingen:
a) von der Produktqualität des Krustentiers
b) von der Balance zwischen der asiatischen Vinaigrette und dem Mango-Gel.

Hier nochmals zur Erinnerung das Rezept:
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Nun sind wir natürlich gespannt, wie die Qualität der einzelnen Zutaten ist
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Die komplexe Vinaigrette ist tatsächlich 1:1 die, die man im Restaurant bekommt, ohne spürbare Abstriche. Angesichts der komplexen Sauce ist das schon einmal eine positive Überraschung. Ebenso hat man bei den vorfrittierten Reisflakes nicht das Gefühl, deutliche Abstriche machen zu müssen, sie sind immer noch crunchig und salzig. Überrascht sind wir allerdings, dass das Mangogel komplett fehlt, so dass sich die Frage stellt, was die starke Säure der Vinaigrette kompensieren soll. Natürlich ist das Gel als Kreis nicht ganz einfach anzurichten, aber es liegt der Verdacht nahe , dass man sich die teuren Nam-Dok-Mai-Mangos sparen wollte. Die Vermutung wird bei der Wasabi-Mayonnaise bestätigt, die vielleicht einmal in der Nähe von frischem Wasabi gelegen hat, davon aber scheinbar nichts enthält, sondern eher nach dem berüchtigten Meerrettich-Ersatz schmeckt. Das ist der Punkt, wo ich mich Frage, ob bei 63€ (+16€ Transport) pro Person man wirklich solche Abstriche machen muss. Ein technischer Abstrich ist die vorfrittierte Garnele, die ich lieber selbst in heißem Fett ausgebacken hätte, denn bei 200°C im Backofen aufgewärmt ist es ein fauler Kompromiss.
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Jetzt wird es Zeit anzurichten:
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Leider stimmen die Mengenverhältnisse nicht ganz, Wasabi-Mayonnaise gibt es im Überfluss, allerdings sind die Reisflakes sehr spärlich portioniert.
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Man sieht deutlich, dass die Garnele viel kleiner als das Original ist (daher durch 2 ersetzt) und es vor allen Dingen neben dem fehlenden Mango-Gel viel zu wenig Reisflakes sind. Hätte ich es vorher gewusst, hätten wir noch schnell ein paar frittiert, aber jetzt ist es leider zu spät.
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Man merkt schon beim Anrichten, dass der Crunch des Tempura-Pulvers durch das Aufbacken nicht mehr wie frisch frittiert ist, und dass die Garnele zwar eine ordentliche Qualität hat, aber eben keine Gamba Carabiniera oder ein Kaisergranat ist.
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Es wird Zeit, dass das Essen auf den Tisch kommt
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Wie schmeckt der 1. Gang?
Die Grundkonzeption ist klar erkennbar und wer noch nie den "echten" Wasabi-Kaisergranat gegessen wird vermutlich sehr angetan sein, denn die Idee ist schlichtweg großartig. Kennt man jedoch das Original, sind es schon deutlich spürbare Abstriche, angefangen bei der Qualität der Garnele, dem fehlenden frischen Wasabi bis zum Mangogel, das durch seine Abwesenheit den sonst so ausbalancierten Gang ins stark Säuerliche kippen lässt. Dazu vermisst man den krossen Biss auf Reisflakes und Tempura, so dass man auch texturell Abstriche machen muss. Es ist klar, dass es sehr schwierig ist, die Restaurantqualität 1:1 ToGo zu liefern, aber in diesem Falle wäre deutlich mehr möglich gewesen. So wird aus einem 9,5/10 Gang im Restaurant zu Hause nur noch eine 5/10, was für sich genommen nicht schlecht ist, insgesamt aber eine vertane Chance. Diese mangelnde Liebe zum Detail sollte sich in den weiteren Gängen fortsetzen.

Angesichts der folgenden optisch eher blassen Gänge steht zunächst einmal die Qual der Wahl für das passende Geschirr an:
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2. Kabeljau, Schmorgurken & Estragonpüree
Der legendäre "Obama-Gang" besticht vor allen Dingen dadurch, dass der Kabeljau in einem Dashi-Sud gegart wird und damit ordentlich Umami hat. So sieht er im Original aus:
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Die Zutaten werden vakuumiert geliefert (der Kabeljau leider ohne Vakuum), so dass man sie nur noch ins SV-Bad geben muss:
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Man sieht schon optisch, dass die Mengenverhältnisse völlig anders als beim Original sind, zwei recht kleine (und durchgegarte) Stückchen Kabeljau stehen der dreifachen Menge an Schmorgurken gegenüber
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Auch wenn wir nur einen Bruchteil der Schmorgurken anrichten, sind die Mengenverhältnisse nicht stimmig
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Wie war der 2. Gang?
Die Qualität des Kabeljaus ließ keine Wünsche offen, die Garung allerdings schon und vom Dashi war fast nichts zu schmecken. Hier kann man nur darüber spekulieren, ob diese Garung Absicht war, um Kunden nicht zu verunsichern ("Das ist ja gar nicht durchgebraten") oder der Fisch der Massenproduktion zum Opfer gefallen ist. Dass man bei diesem Gang erneut am Wareneinsatz spart und nur ein Daumengroßes Filet serviert ist nicht nur ärgerlich, sondern nimmt auch diesem Gang die Balance. Die starke Säure der Gurken, wird zwar etwas vom Estragon aufgefangen, ohne eine passende Menge Fisch, macht das jedoch wenig Sinn. So wird auch bei diesem Gang die Chance vertan, ein grundsätzlich gutes Gericht auf den heimischen Teller zu bringen.

3. Königsberger Klopse, Rote Bete Salat & Kartoffelpüree
Ein Gang den wir schon 2013 im Soupe Populaire von Tim Raue gegessen haben und seitdem immer wieder, heute das Signatur-Dish im neusten Raue-Ableger, der Villa Kellermann. Selbst Obama durfte dieses Gericht schon probieren:
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Auch bei diesem Gang sieht man sofort, dass die Mengenverhältnisse nicht stimmig sind. Sehr viel Sauce und jeweils nur ein Löffel rote Bete und Kartoffelpüree. Die Zubereitung im SV-Bad ist wieder sehr bequem.
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Der größte Teil der Sauce verbleibt in der Schüssel
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Schon beim Anrichten merkt man, dass der Kartoffelpüree das Prädikat schnittfest verdient. Verglichen mit dem, was an Kartoffelpüree möglich ist, eines Spitzenkochs nicht würdig, das ist bessere Kantinenqualität.
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Auf dem 2. Teller sieht man den Zerfall der Klopse durch die Aufbewahrung in der Sauce, da hätte man beides besser in separaten Beuteln verpackt.
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War Gang 3 jetzt besser?
Leider setzt sich der Abstieg seit dem 1. Gang fort. Über das Kartoffelpüree braucht man kein weiteres Wort verlieren, der roten Bete fehlte jegliche Finesse und die Sauce war (mal wieder) deutlich zu säuerlich ohne einen Gegenspieler in ausreichender Menge zu finden. Einzig die Klopse waren handwerklich sehr gut gemacht und der Panko gab einen schönen Crunch, jedoch wurde das durch die Verwendung einer eher einfachen Kapernqualität teilweise wieder zunichte gemacht. Mit Liebe zum Detail könnte man einen solche einfachen Gang sicherlich auf eine 7/10 bringen, in dieser Form bringt er jedoch maximal die Hälfte der Punkte.

4. Cookies & Chocolatés
Ein paar Kekse mit bestäubter Schokolade würde man normalerweise eher als Petits Fours denn als Dessert bezeichnen. Ich glaube auch nicht, dass Raues Chef-Pâtissier Moritz Müller diesen "Nachtisch" so serviert hätte. Nun könnten es ja die besten Cookies dieses Planeten sein, aber schon in der Hand spürt man, wie hart und fest sie sind.
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Glücklicherweise ist noch genug Rotwein auf dem Tisch um die trockenen Kekse am Gaumen einzuweichen.
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Wie war das Dessert?
Schon der Name ist irreführend, denn es sind ein paar Beilagen zum Kaffee oder Tee. Die salzige Butter, die dem Cookie etwas Besonders geben soll, ist kaum zu schmecken und auch der Cookie selbst liegt aufgrund seiner Konsistenz deutlich unter der Qualität einschlägiger Kaffees. Kombiniert mit der Schokolade schmeckt er zwar etwas besser, letztendlich ist dieser Gang jedoch das Ende einer absteigenden Linie, die sich nun langsam dem Nullpunkt nähert.


Das Fazit:
Kurzum, wir waren in der Summe enttäuscht, denn man muss gegenüber der "echten" Küche von Tim Raue zu viele Abstriche machen, angefangen beim Wareneinsatz, wo alles was Geld kostet weggelassen oder reduziert wurde, so dass man sich fragen muss, was daran am Ende 168 € für 2 Personen wert sein soll. Dazu kommt die (unnötige) Vereinfachung der Gerichte, die den Geschmack deutlich verändert. Nicht zuletzt mangelt es deutlich an Feinarbeit und Balance, denn ich bin mir sicher, dass keiner der Teller im Restaurant von Tim Raue so über den Pass gegangen wäre. Das Menü zu bestellen war für uns kein Fehler, denn die Neugierde ist nun befriedigt, nochmals würden wir es sicherlich nicht ordern, da mache ich die Wasabi-Garnele lieber wieder selbst, selbst wenn es mehr Zeit kostet. Sorry Tim, das kannst Du besser.
 
Danke @Kimble
Ich war zwar noch nicht bei Raue, aber es beruhigt mich aus Deiner Feder zu lesen, was sich bei mir als Eindruck hinterlassen hat:
die Portionsmengen sind nicht stimmig,
die Qualität einzelner Komponenten hat durchaus gelitten

Das Menü, so wie es ausgeliefert wurde, ist für mich eines, das einen Hauch von Ahnung vermitteln kann, für Menschen die noch nie mit *-Gastro Berührungspunkte hatten.
Allerdings vermute ich, daß sie das Geld dafür nicht ausgeben würden.

Persönlich fand ich das Menü, so wie es war, ok. Aber ich habe schon besser von *-Köchen im Lieferservice gegessen.

Die Styropor-Box der Lieferung werde ich mir als Gäxbox umbauen ;)
Hat also doch noch ein gutes Ende :cool:
 
Wirklich schade, dass da so viel Potenzial verschenkt wurde, man hat den Eindruck, dass die to go Gerichte überhastet zusammen gestellt wurden um das Geschäft noch mit zu nehmen.
Dass bei den Produkten Abstriche gemacht werden müssen ist bei dem Preis nur nachvollziehbar, trotzdem scheint das im Paket dem Preis nicht wirklich angemessen.
Die super leichte Fertigstellung zu Lasten der Qualität mag für uns Foodies zwar ein Manko sein, ich finde es aber grundsätzlich ganz gut, dass das wirklich jeder ohne viel Knowhow und technische Geräte zu Hause fertig stellen kann.
Dass die Mengenverhältnisse der einzelnen Komponenten aber so eindeutig fehlerhaft sind und durch fehlende Komponenten das komplette Geschmacksbild in eine zu einseitige Richtung verschoben wird, ist einfach schade und das wäre mit wenig Aufwand vermeidbar gewesen.
Man hat den Eindruck, dass es keine Probeteller gab, um die Gerichte so wie sie an den Kunden raus gehen vorher einmal zu testen. Das ist schade, ich hoffe darauf, dass das vielleicht noch Startschwierigkeiten sind und sich da noch etwas tut.
 
Das Menü, so wie es ausgeliefert wurde, ist für mich eines, das einen Hauch von Ahnung vermitteln kann, für Menschen die noch nie mit *-Gastro Berührungspunkte hatten. Allerdings vermute ich, daß sie das Geld dafür nicht ausgeben würden.
Das ist für mich noch die einzig plausible Erklärung für das Gebotene, dass nämlich nicht die Gäste des Restaurants Tim Raue die Zielgruppe sind, sondern eher seine TV-Zuschauer, die noch nie in einem Sternerestaurant waren und so eine Idee bekommen wollen, wie es dort sein könnte. Dazu passt auch, dass man im selben Shop die Original-Schürze Restaurant Tim Raue für stolze 64€ kaufen kann. Dies Ausrichtung sollte man dann allerdings auch klar kommunizieren, damit keine falschen Erwartungen geweckt werden, denn aktuell wird das Menü auf der Startseite seines **-Restaurants als eine Alternative zu einem Besuch beworben und das ist irreführend:
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Dass bei den Produkten Abstriche gemacht werden müssen ist bei dem Preis nur nachvollziehbar, trotzdem scheint das im Paket dem Preis nicht wirklich angemessen.
Was den Preis angeht, sehe ich das nicht so. Zwar kosten das große 8 Gänge bei ihm mittags 148 €, der 4 Gänge-Lunch jedoch "nur" 88 € z. B.

dim sum „har gau, krustentiere & bambus“
seeteufel, sambal manis & mandarine
wachtel, mandarine & süßkartoffel
kiwi, kokosnuss & shiso


und diese Gerichte spielt in einer völlig anderen Liga, eine 8-9/10 statt einer 3-5/10.

Selbst a la Carte sind die Signature-Dishes erschwinglich:
unsere signatur-gerichte, den WASABI KAISERGRANAT und die PEKING ENTE INTERPRETATION TR 1,2,3,12 können sie als zusätzliche gänge für jeweils € 24 in ihr menü integrieren

Wenn man dann noch bedenkt, dass es die trockenen Kekse normalerweise zum Espresso gäbe, es also eigentlich 3 Gänge waren, würden diese vor Ort inkl. Service ziemlich exakt die gut 60 € kosten, die man für die Box bezahlt. Dazu kommt, dass man davon ausgehen kann, dass bei satten 32 € Versandkosten (wo BOS, Otto-Gourmet, etc. mit vergleichbarer Lieferung ab 150€ kostenlos sind), der Kunde wohl nicht auf 10 € achtet. Wenn es also tatsächlich wirtschaftlich nicht möglich sein sollte, zu diesem Preis zu produzieren, wäre es ehrlicher den Menüpreis etwas zu erhöhen und dafür die Qualität auszuliefern, für die Tim Raue steht und die man erwarten darf. Ich hätte gerne 20-30 € pro Person drauf gelegt, um damit "echte" Sterneküche zu bekommen.

Welche Qualität und Vielfalt man für 65 € ausliefern kann, hat kürzlich ja ein Düsseldorfer Sternekoch gezeigt. Während man dort gute 6 Gänge mit einer 7/10 bekam, sind es bei Tim Raue für den selben Preis netto 3 Gänge mit einer (aufgerundeten) 4/10. Das ist weniger eine Frage des Geldes oder des Könnens, sondern des Wollens.
 
Danke für den Bericht @Kimble - ich war schon sehr skeptisch, dass diese To-go-Boxen per Paketdienst ausgeliefert werden und daher "mindestens" 24 Std. vorher zubereitet werden müssen.

Da ich Tim Raue auch schon persönlich erlebt habe (also seine Gerichte) ist es wirklich schade, dass hier nicht gut geliefert wurde.

Aber siehst du wirklich eine Möglichkeit, dass ein wirklich gutes Sternemenü per Paketdienst über "Tage" geliefert werden kann? Ich bin da sehr skeptisch, weil vieles bereits am nächsten Tag massiv an Qualität verliert (was zB das Kartoffelpüree erklären würde)

Wir haben sehr regelmäßig ein "to-go-Menü" vom 1-Sterner "Gabelspiel" hier zu Hause (mangels Zeit konnte ich darüber aber nicht Berichte schreiben)

Das wird aber frisch gekocht und dann per Kurierdienst nach Hause geliefert.
Abgesehen davon wird da auch nichts vorfrittiert oder gebraten - Fleisch und Fisch kommen idR roh aber mariniert an und müssen dann eben mit etwas Geschick gegart werden.
Ist natürlich nicht so "Idiotensicher", wie das hier beschriebene, aber wir waren eigentlich regelmäßig sehr zufrieden (natürlich ist es nicht so wie im Restaurant, aber definitiv in Ordnung und mit 100 Euro für 4 Gänge für 2 Personen (!) incl. Lieferung auch relativ fair bepreist)

Welche Qualität und Vielfalt man für 65 € ausliefern kann, hat kürzlich ja ein Düsseldorfer Sternekoch gezeigt.

Ich nehme mal an, dass das auch "taggleich" geliefert wurde?

Meine Skepsis gegenüber den "UPS/DHL-Menüs" hat sich dadurch eig. bestätigt - oder gibt es Beispiele, wo das geglückt ist?
Wir freuen uns jedenfalls schon wieder auf kommenden Donnerstag und das nächste "Gabelspiel-Menü"

Hier ein paar Eindrücke (jedoch keine besonders guten Fotos, da eig. nur zur "internen Dokumentation")

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Schlussfrage:

Angesichts der folgenden optisch eher blassen Gänge steht zunächst einmal die Qual der Wahl für das passende Geschirr an:
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Welches Geschirr ist das jeweils? ;-)
 
Welches Geschirr ist das jeweils? ;-)
Das erkläre ich Dir persönlich, das kann man leider nicht verlinken

Danke für den Bericht @Kimble - ich war schon sehr skeptisch, dass diese To-go-Boxen per Paketdienst ausgeliefert werden und daher "mindestens" 24 Std. vorher zubereitet werden müssen. Aber siehst du wirklich eine Möglichkeit, dass ein wirklich gutes Sternemenü per Paketdienst über "Tage" geliefert werden kann? Ich bin da sehr skeptisch, weil vieles bereits am nächsten Tag massiv an Qualität verliert (was zB das Kartoffelpüree erklären würde)
Zunächst einmal geht die Lieferung nicht über Tage, sondern per Express bei 2°C gekühlt in 18 Stunden, da gibt es keinen signifikanten Qualitätsverlust, wobei man selbstverständlich nicht jedes Gericht und insbesondere Sterneküche ohne Qualitätsverlust aufwärmen kann. Allerdings ist gerade Tim Raue (im Gegensatz zu manchem seiner Kollegen) in Sachen Catering Profi und weiß, was man beachten muss. Ein Christian Bau-Menü würde ToGo sicherlich schwieriger funktionieren, aber gerade die 3 Gänge von Raue eignen sich eigentlich perfekt dazu.

Als wir den Wasabi-Kaisergranat für 60 Personen vorbereitet haben, wurde das meiste Mise en Place von selbiger 😉 natürlich vorher produziert. Die Wasabi-Mayonnaise, die asiatische Vinaigrette, das fertig gemischte Tempura und die geschälten Garnelen kann man fertig ohne Qualitätsverlust in der Kühlbox mitnehmen. Vor Ort muss man dann nur noch kurz Garnelen und Reisflakes frittieren, was vielleicht 20min Mehraufwand gegenüber dem FKG-Menü sind. Dafür bekommt man 1:1 den Gang aus dem Restaurant.

Letztendlich ist der Versand kein Hindernis sondern die Auswahl der passenden Gänge. Bei Tim Raue waren diese eigentlich alle für die Paketlieferung geeignet, das Problem lag eher in der Küche. Ich bin mir sicher, dass es sogar möglich ist, **+ Gänge per Express auszuliefern, wenn der Kunde eine adäquat ausgestattete Küche zum Finalisieren hat und damit umgehen kann. Letztendlich ist liegt es wohl vor allen Dingen an der Erfahrung, denn Spitzenköche sind es nicht gewohnt, ihr halbfertiges Essen auszuliefern und haben vermutlich Bedenken, ob der Kunde damit zurechtkommt.

PS
An dem Tag wo Christian Bau sein Menü ToGo anbietet, fahre ich sogar nach Perl, um es abzuholen 😉
 
Hallo in die Runde :)


da ich in Strasbourg wohne, haben sich auch hier die Gastronomen Gedanken über das Fortbestehen gemacht. Sehr viele, eigentlich so gut wie alle Restaurants bieten Essen zum Abholen an, da sie sonst keine Möglichkeit haben, Kunden zu empfangen.

Um dem Umweltgedanken zumindest ein wenig Rechnung zu tragen, verzichten viele Restaurants auf Plastik oder Einweggeschirr, sondern liefern in großen Schraubgläsern (mit Pfand). Bis jetzt haben wir den Brunch von "Chez nous", auch im ersten Lockdown, häufig genommen, immer wieder lecker (aber keine wirklich gehobene Küche, sondern eher etwas raffiniertere Küche wie zuhause (ohne negativ zu klingen, es ist wirklich lecker!)).

Vor zwei Wochen gab es dann ein Mittagsmenü von "Le Banquet des Sophistes" ( https://guide.michelin.com/en/grand-est/strasbourg/restaurant/le-banquet-des-sophistes ), für 19 Euro p. P. für Vorspeise, Hauptspeise und Dessert. Preis / Leistung absolut fantastisch, leider aber keine Bilder :( Sie bieten jeweils 2 Vorspeisen, Hauptspeisen und Desserts an, sodass wir alles durchprobieren konnten.

Ab jetzt geht es etwas weiter "nach oben", wir haben für Donnerstag abend zum Abholen ein Menü von "Umami" hier aus Strasbourg bestellt ( https://guide.michelin.com/en/grand-est/strasbourg/restaurant/umami202668 ). Da wollte ich eh schonmal hin, aber leider gibt es ja momentan keine Gelegenheit dazu. Das Menü liest sich aber schonmal interessant:
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Glücklicherweise zählt "Essen abholen" als wichtiger Grund, sich mehr als 1 km von seinem Haus zu entfernen, was ansonsten verboten ist. :ola:

Das Ganze wird es wohl auch wieder in Gläsern, geben, Bilder folgen dann.

Viele Grüße!
 
Nachdem Stemmis 17 Punkte im G&M wieder bestätigt wurden und wir nach der Enttäuschung des FKG-Menüs keine Risiken eingehen wollten, haben wir für Sonntag bei ihm wieder mal ein Menü für die ganze Familie bestellt

Vorweg:
„Freilandfeldsalat vom Keltenhof“ Ziegenkäse, Walnüsse & Feigensenfvinaigrette
„Vitello Tonnato vom Kalbstafelspitz“ Kräuter, Kapern, Thunfischcreme & Amalfi Zitrone
„Marinierter Thunfisch Sushi Style“ Japanische Vinaigrette, Reissalat mit Terriyakisauce & Edamame
„Mild geräucherter Saibling aus Island“ Buttermilchsud mit Dillöl, Kräuter & Gurkensalat


Dazwischen:
„Stemmi’s Eis in Kooperation mit Cremeeis Wuppertal“ Limettensorbet mit unserem Gin

Hauptsache:
„Kürbisravioli mit Parmesancreme, Herbsttrüffel & Babyspinat“
„Frikassée vom Milchkalbstafelspitz“ Rahm, kleine Gemüse & gebräunte Spätzle
„Wiener Schnitzel vom Kalbsrücken in Butter gebraten“ Kartoffel-Gurken-Salat, Wildpreiselbeeren & Zitrone
„Tranche vom Faröer Lachs“ Gemüse im Kürbis Currysud mit Linsen von der schwäbischen Alb


Danach:
„Schokoladentartelette mit Zitrusfrüchten, Kakaosand & Zimtcreme“
„Käseauswahl von Affineur Waltmann mit Früchtebrot“


Auch wenn es zunächst recht bodenständig klingt, bin ich mir nach den Erfahrungen aus dem Frühjahr sicher, dass uns damit perfekter Soulfood erwartet.
 
Für nächsten Sonntag haben wir auch schon vorbestellt, da gibt's "Stemmi’s Hummernummer zum Nikolaustag":

1. Spicy Hummercocktail mit Kräutersalat & AnanasconfitCremesuppe vom Atlantik Hummer
2. „Hommage“ an Peter Nöthel mit eingelegten Kirschtomaten & Hummereinlage
3. Handgerollte Pasta aus Ligurien cremige Hummersauce, Hummer, Gemüse & Champignons
4. Dunkles Schokoladen Tartelette mit confierten Zitrusfrüchten
Wir verarbeiten in diesem Menü jeweils einen ganzen Hummer pro Person

Wie sieht es denn bei Euch aus, plant ihr etwas für die Weihnachtstage vorzubestellen oder wollt ihr 7 Tage Kochen & Grillen?
 
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