Steak Chateaubriand

Steak Chateaubriand

François-Rene de Chateaubriand setzte zeit seines Lebens alles daran, als Literat und Politiker in die Geschichte einzugehen. Heute jedoch denken die meisten bei seinem Namen eher an ein saftiges Stück Fleisch. Aber der Reihe nach: Chateaubriand wurde 1768 im bretonischen Saint-Malo als Sohn eines Grafen geboren und hatte ein bewegtes Leben. Meist war er knapp bei Kasse, hatte zahlreiche Geliebte und schrieb traurige Erzählungen, die man in ganz Europa las. Erst stand er auf der Seite Napoleons, später auf der Gegenseite. Chateaubriand verbrachte Jahre im Londoner Exil, in denen er so arm war, dass er vor Hunger an in Wasser getauchten Stoffen saugte. Später wurde er politischer Gesandter, wurde Botschafter in London, schließlich gar französischer Außenminister.

Bei seinem Aufenthalt als Botschafter in London, der einstigen Stadt seines größten Hungers, soll er seinen Leibkoch Montmirel gebeten haben, ein Steak-Gericht zu kreieren, das das englische Steak mickrig aussehen ließ. Denn Chateaubriand galt als eitel und wollte stets hoch hinaus. Koch Montmirel tat, wie ihm befohlen, nahm ein besonders dickes Rinderlendenfilet bester Qualität und briet es aus purem Überfluss zwischen zwei anderen Steaks, die ihren Saft an das Lendenstück in der Mitte abgaben -fertig war das Steak Chateaubriand.

Allerdings stimmt eines an der Geschichte skeptisch: Warum erwähnt Chateaubriand die Kreation selbst an keiner Stelle? Manche meinen, dass in Wirklichkeit ein Koch namens Chabrillon das Gericht erfand, den man mit dem Namen Chateaubriand veralberte.


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